"Alle, wirklich alle Frauen können betroffen sein. Und alle, wirklich alle Männer können Täter sein." Die Rechtsanwältin Christina Clemm zeigt, wie allgegenwärtig die Gewalt gegen Frauen ist, und was wir verändern müssen - politisch wie privat.
Lisa M. trifft Mirko im Studium. Sie verlieben sich, streiten kaum. Dann wird sie schwanger, sie ziehen zu seiner Mutter, haben bald drei Kinder. Eine Familie wie im Bilderbuch, wäre da nicht seine Wut. Anfangs muss Lisa die Hämatome noch verstecken, mit der Zeit wird er zielsicherer. Sie versucht zu fliehen, doch vergeblich.
Christina Clemm ist Strafverteidigerin, sie hat hunderte Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt vertreten. Und sie ist wütend - weil in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht wird.
Streitraum: »Frauenhass und Femizide – die normalisierte Gewalt?«
Quelle: Schaubühne Berlin
auf YouTube (26.11.2023) 1:45:45
Carolin Emcke im Gespräch mit Christina Clemm (Rechtsanwältin und Autorin) und Franziska Schutzbach (Geschlechterforscherin, Soziologin und Autorin)
»Nirgends sind Frauen sicher vor Gewalt«, schreibt Christina Clemm in ihrem neuen Buch »Gegen Frauenhass«. Was bedeutet dieser Satz eigentlich? Wie tief eingelassen, wie toleriert ist Frauenhass in den Strukturen unserer Gesellschaft? Wie lässt sich diese eigentümlich erwartete Duldung durchbrechen? Was braucht es an politischen, sozialen, kulturellen Eingriffen und Veränderungen, damit Frauen endlich beschützt sind?
Erstellt: 11.09.2025 - 08:17 | Geändert: 11.09.2025 - 08:17