Was wussten die Deutschen über die Ermordung der Juden? Was wussten die Deutschen vom Holocaust? Wie wurde die nationalsozialistische »Judenpolitik« in der Propaganda des Regimes dargestellt? Wie haben die Menschen auf Informationen und Gerüchte über den systematischen Mord an den Juden Europas reagiert? Diese Fragen gehören zu den zentralen, bisher ungelösten Problemen der Holocaust-Forschung. Auf der Grundlage neuer, bisher nicht ausgewerteter Quellen gibt Peter Longerich überzeugende Antworten. Peter Longerich gelingt es, aus der Sicht des Historikers Antworten auf die Frage nach dem Wissen der Deutschen über die »Endlösung« und ihre Einstellung zur Judenverfolgung zu geben.
[CC] Unwillige Volksgenossen. Wie die Deutschen zum NS-Regime standen
Quelle: Topographie des Terrors
auf YouTube (18.06.2025) 1:11:16
Waren die Deutschen nach 1933 ein Volk von Jublern und Ja-Sagern? Die Mehrheit der Deutschen sei von einer Aufbruchstimmung ergriffen worden und habe sich überraschend schnell den neuen Machthabern angeschlossen, so lautet das gängige Urteil.
Dieses Bild einer »Zustimmungsdiktatur« stellt Peter Longerich in seinem neuen Buch »Unwillige Volksgenossen. Wie die Deutschen zum NS-Regime standen. Eine Stimmungsgeschichte« (2025) infrage. Auf der Basis von vielen tausend zeitgenössischen Berichten verschiedener Dienststellen der NS-Diktatur sowie des sozialistischen Exils, die bisher in ihrer Gesamtheit noch nicht ausgewertet wurden, legt er eine Gesamtdarstellung der Volksstimmung im »Dritten Reich« vor. Sie zeigt, dass die Unzufriedenheit mit dem Regime in der Bevölkerung viel größer war als bisher angenommen und in sämtlichen Bevölkerungsgruppen weit verbreitet war.
Erstellt: 19.07.2025 - 08:39 | Geändert: 19.07.2025 - 08:45