Ihre Kriegseinsätze kommen in den Geschichtsbüchern nicht vor, und ihre Gefallenen sind nirgends aufgelistet. An ihre Opfer erinnert kaum ein Monument und an den Bombenterror in ihren Städten keine Fernsehserie. Die meisten ihrer Zwangsarbeiter erhalten keine Entschädigung und die meisten ihrer Veteranen keine Kriegsrente. So hoch der Preis auch war, den die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg zahlte, so konsequent wurde er seitdem vergessen und verleugnet. Millionen Soldaten aus Afrika, Asien, Südamerika und Ozeanien kämpften und starben in diesem Krieg, den der deutsche und der italienische Faschismus sowie der japanische Großmachtwahn verursacht haben.
ASIEN im Zweiten Weltkrieg (Kuratorenführung Teil 3)
Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien leisteten im Zweiten Weltkrieg freiwillig oder zwangsrekrutiert Militär- und Arbeitsdienste für die kriegführenden Kolonialmächte. Weite Teile der Welt – von Lateinamerika über Nordafrika und den Nahen Osten bis nach Indien, Südostasien und Ozeanien – dienten als Schlachtfelder und blieben verwüstet zurück. Allein China hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Rekruten aus den Kolonien bekamen weniger Sold und schlechtere Unterkünfte als ihre „weißen Kameraden“. Auch die Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan rekrutierten in der „Dritten Welt“; Kollaborierende kämpften von Nordafrika bis Indonesien an ihrer Seite. In der europäischen Geschichtsschreibung sind diese Aspekte und die damit verbundenen Schicksale und Lebensrealitäten fast vergessen. Die Ausstellung präsentiert sie erstmals ausführlich.
Der Kurator Karl Rössel führt durch das Asien-Kapitel der Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg":
00:00 - Kuratorenführung
16:56 - Hörstation: Remedios Gomez-Paraisa - Philippinen (Englisch)
19:51 - Fortsetzung Kuratorenführung
Die Sonderausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" ist bis zum 30. September während der Öffnungszeiten in der ehemaligen Lagerküche zu sehen.
Website zur Ausstellung: http://www.3www2.de
Erstellt: 26.04.2025 - 13:44 | Geändert: 26.04.2025 - 13:44