Rita Prigmore (Jahrgang 1943, ehemals Winterstein) ist eine deutsche Sinti-Zeitzeugin und Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung, die als Säugling medizinischen Zwillingsversuchen ausgesetzt war, bei denen ihre Zwillingsschwester ums Leben kam; ein großer Teil ihrer Familie wurde in Konzentrationslagern ermordet, und die langfristigen gesundheitlichen und seelischen Folgen dieser Gewalt prägten ihr weiteres Leben. Im Erwachsenenalter wandte sie sich verstärkt der Aufarbeitung ihrer Geschichte zu und kämpfte gemeinsam mit ihrer Mutter um Anerkennung und Entschädigung für das erlittene Unrecht an Sinti und Roma. Sie berichtet seit vielen Jahren in Schulen, Gedenkstätten und auf internationalen Veranstaltungen über den Porajmos und verbindet ihre biografische Erfahrung mit einer Sensibilisierung für gegenwärtige Formen von Rassismus und Antiziganismus.
Für ihr langjähriges Engagement im Bereich Erinnerungskultur, Menschenrechte und Versöhnung wurde sie mit verschiedenen Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Würzburger Friedenspreis, und ist bis heute in Gedenkprojekten und öffentlichen Gesprächen präsent.
Wikipedia (DE): Rita Prigmor
