Seit 50 Jahren versucht die Autoindustrie durch verschiedene technische Neuerungen – Katalysator, spritsparende Autos („Swatch-Car“), „Biosprit“ – vermeintlich ökologischer zu werden oder zumindest ihr Image zu verbessern. Jetzt mit dem Elektroauto.Wolf hegt eine äußerst kritische Haltung gegenüber diesem Trend und führt besonders pointiert vor, warum aus seiner Sicht die Elektromobilität als Feigenblatt der Automobilindustrie gewertet werden soll.
Seiner Ansicht nach ist die CO2-Bilanz eines E-Autos über seinen Lebenszyklus hinweg kaum besser als die eines Autos mit (sparsamem) Verbrenner- Motor. Hinzu kämen neue Probleme … Wolf sieht entsprechend in den Elektro-Autos eine neue Sackgasse. Er analysiert die Euphorie für Elektromobilität auch als logische Folge der aktuellen Konkurrenz in der Weltautobranche: Die aufsteigenden chinesischen Autokonzerne wollen damit an die Weltspitze rollen (und für die Deckung des Strombedarfs mehr als 30 neue AKW bauen!). Die westlichen Autokonzerne sind vom chinesischen Markt abhängig.
Winfried Wolf entwickelt die Konzeption einer alternativen Verkehrsorganisation. In dieser stehen der nichtmotorisierte Verkehr (Zufußgehen, Fahrradfahren), Tram, S-Bahn und die Bahn im Zentrum. Seine These: Die Macht der Autokonzerne ist so groß und die zerstörerische Dynamik, der sie folgen, so mächtig, dass eine Vergesellschaftung der Autoindustrie auf der Tagesordnung steht.