Westend Verlag (Medienpräsenz)

29:55

Welche Auswirkungen hat der Corona-Schock? Was sind die Folgen für die Weltwirtschaft und wie sollten die deutsche und die europäische Politik reagieren? Birgt Corona die Chance für ein anderes Wirtschaften, wie manche behaupten? Lassen sich Ökonomie und Ökologie versöhnen? Über diese und andere Fragen haben Heiner Flassbeck, Ökonom und ehemaliger Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, und Jens Berger, Autor und Redakteur bei den Nachdenkseiten, in Frankfurt diskutiert.

2:57

Wer heute den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde, besteigen möchte, braucht dafür weder besondere Kenntnisse noch eine herausragende Kondition. Ein voller Geldbeutel und die Bereitschaft, »über Leichen zu gehen«, genügen. Der für die Einheimischen heilige Berg ist zu einem Ort für einen pervertierten Massentourismus der Luxusklasse geworden. Mit fatalen Folgen für die Bewohner, die Bergsteiger und die Natur. Kenntnisreich und spannend beschreibt Oliver Schulz in seinem Buch die Entwicklung des Everest vom kolonialen Forschungsobjekt zum begehrten Tourismusziel. Welche Folgen hat diese Entwicklung für die Menschen, die im Himalaja leben? Was bedeutet sie für diejenigen, die aus falsch verstandenem Ehrgeiz auf 8849 Meter Höhe geschleppt werden? Schulz erzählt vom Traum und Albtraum am höchsten Berg der Erde, vom Geschäft mit dem Höhenwahn, der beispielhaft für den Irrsinn des gesamten internationalen Alpinismus steht.

20:46

Markus J. Karsten spricht mit Klaus von Dohnanyi - Wenn politische Rhetorik immer stärker von Konfrontation geprägt ist, sind Stimmen unverzichtbar, die Verständigung ins Zentrum rücken. Klaus von Dohnanyi und Erich Vad betrachten die aktuelle Lage mit analytischer Schärfe und strategischer Tiefe. Sie erinnern an etwas, das allzu oft übersehen wird: Diplomatie ist nicht Schwäche, sondern Pflicht und Ausdruck von Stärke. Ihr Denken ist auf Lösungen ausgerichtet – denn Frieden entsteht nicht durch Eskalation, sondern durch Dialog, Verhandlungen und den Mut zu politischer Klugheit. Ihr Gespräch lädt dazu ein, sich auf das Wesentliche zu besinnen: Gesprächsbereitschaft, Augenmaß und Verantwortung. Die Gefahr einer weiteren Eskalation ist real – und wächst. Darum ihr klarer Appell: Mehr Diplomatie!

1:09:53

Am 22.07.2025 wurde in Berlin das Buch „Mit Russland – Für einen Politikwechsel“ vorgestellt. Die Historiker und Politikwissenschaftler Stefan Luft und Jürgen Wendler sowie der polnische Journalist Jan Opielka beschreiben darin einen „frappierenden Wirklichkeitsverlust“ in der öffentlichen Debatte und zeichnen das Bild eines angeschlagenen Europas, das sich selbst ins Abseits manövriert. Sie sprechen sich für einen Politikwechsel aus, wie es bereits der Titel nahelegt. Vorgestellt wurde das Buch von Günter Verheugen, der auch das Vorwort beigesteuert hat. Die Wortwahl des Titels fällt angesichts der seit 2022 veränderten politischen Debattenlage auf und soll Diskussionen anregen.

49:52

Der Vortrag „Anmerkungen zur internationalen Sicherheitslage“ wurde am 19. Juni 2025 im Frankfurter Hof vor dem Frankfurter Wirtschaftsclub Rhein-Main aufgezeichnet. Weitere Infos unter : https://www.wirtschaftsclub-rm.de/

Weshalb haben deutsche Politiker noch immer keine Strategie entworfen, um den Krieg in der Ukraine politisch zu beenden?" Neben der Erörterung der internationalen Sicherheitslage stellt sich diese Frage Dr. Erich Vad, Brigadegeneral a.D. der Bundeswehr in seinem Bestseller „ Ernstfall für Deutschland. 
Ein Handbuch gegen den Krieg“. Der ehemalige militärpolitische Berater von Kanzlerin Angela Merkel entwirft darin ein furchterregendes Szenario, sollte der Ukraine-Krieg aus dem Ruder laufen. Er erklärt, warum die geplante Stationierung von amerikanischen Mittelstreckenwaffen diskutiert werden muss und inwiefern sich gerade Deutschland für Frieden einsetzen kann und muss. Auf seiner To-do-Liste für unser Land stehen eine überzeugende militärische Abschreckung, eine enge europäische Zusammenarbeit und die Abnabelung von den USA als Win-win-Situation für beide. 

53:26

Markus J. Karsten im Gespräch mit Marcus Klöckner - 'Krieg dem Kriege' - so nannte der Satiriker Kurt Tucholsky einst eines seiner Gedichte. Leider blieb die westliche Ukraine-Politik der letzten Jahre von diesem Leitgedanken uninspiriert. Erst lieferte die Bundesrepublik 5.000 Helme in die Ukraine. Dann folgten Waffen, Panzer, Raketen: Das war der 'Lösungsansatz', den man verfolgte. Zahlreiche in diesem Buch zusammengeführte Zitate und nachrichtliche Ereignisse der vergangenen drei Jahre lassen ein Dokument entstehen, das zeigt, wie eine Politik der Konfrontation den Totalausfall der Diplomatie bedingt. Diese 'Chronik eines angekündigten Krieges' führt uns vor Augen, warum die Ukraine-Politik gescheitert ist - falls Frieden ihr Ziel war.
 

35:37

Als Jonas Tögel einen Ausschnitt mit dem Historiker Egon Flaig aus dem 3sat-Beitrag vom 2. Juni 2025 zur Wiedereinführung der Wehrpflicht als schockierende Kriegspropaganda kritisierte, wurde er von der Produzentin Katja Riha auf Twitter angegriffen – gleichzeitig erhielt er eine E-Mail mit ähnlichem Inhalt von Clemens Riha.

Riha schreibt auf X: „Entweder hat @JonasToegel unseren Film über die Wehrpflichtdebatte für 3sat @kulturzeit in Gänze nicht gesehen oder er hat ihn nicht verstanden. […] Freue mich jetzt schon auf den Kommentar von Herrn Tögel.“

Herr Tögel hat den gesamten Beitrag ausführlich auf Propaganda und Manipulation hin analysiert. Machen Sie sich selbst ein Bild davon.

4:47

In der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus werden wahllos und ungebrochen Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide verleumdet und verfolgt, Juden von Nicht-Juden des Antisemitismus bezichtigt. Die Debattenkultur in Deutschland ist vergiftet und die Realität völlig aus dem Blickfeld des Diskurses geraten. Deutsche solidarisieren sich mit einem Israel, das seit mindestens fünfzig Jahren Palästinenser knechtet, und wer das kritisiert, wird schnell zum Antisemiten. Moshe Zuckermann nimmt in seinem Buch den aktuellen Diskurs schonungslos in den Blick und spricht sich für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte aus.

Wir haben mit Moshe Zuckermann gesprochen und ihn zu seinem Buch und seinen zentralen Thesen befragt. 

1:14:08

75 Jahre nach ihrer Gründung scheint die NATO auf dem Höhepunkt ihrer Macht zu stehen. Im Vorfeld des NATO-Gipfels diskutieren Daniele Ganser, Sevim Dagdelen und Florian Warweg über die Zukunft des Bündnisses. Wie geht es weiter mit der NATO? Welche Rolle spielt die EU? Und wie steht die Bevölkerung zu den steigenden Militärausgaben? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Debatte.

Inhaltsgleiches Video: NAchdenkseiten: https://www.youtube.com/watch?v=qLoCYuusyz0

Anlässlich des NATO-Gipfels in Den Haag diskutieren der Schweizer Historiker Daniele Ganser, BSW-Außenpolitikerin Sevim Dağdelen und NachDenkSeiten-Redakteur Florian Warweg über die Zukunft des selbsternannten „Verteidigungs“-Bündnisses. Wo steht die NATO derzeit zwischen „gehirntot“ und weiterer Ausdehnung? Welche Rolle spielt die EU in diesem Rahmen? Wie steht die Bevölkerung zu den massiv steigenden Militärausgaben zu Lasten wirtschaftlicher und sozialer Investitionen? Welche Möglichkeiten gäbe es für Deutschland, aus dem immer aggressiver auftretenden Militärbündnis auszusteigen, ähnlich wie Frankreich unter de Gaulle in den 1960er Jahren? Diese und weitere Fragen standen zur Debatte.

Sevim Dağdelen ist die Außenpolitikexpertin der Gruppe "Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit" (BSW) Sie war von 2005 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Dr. phil. Daniele Ganser ist Historiker und Friedensforscher. Er ist spezialisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 und internationale Politik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschaftspolitik. Daniele Ganser ist Gründer und Leiter des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) in Basel

 

40:02

Robin Jaspert sprach mit Ilan Pappé über dessen Buch „Die vergessenen Palästinenser“.
Seit mehr als 60 Jahren leben Hunderttausende Palästinenser als israelische Staatsbürger innerhalb der Grenzen des Staates, der am Ende des Konflikts von 1948 gegründet wurde.

Das Gespräch wurde auf Deutsch geführt, die Antworten gab Ilan Pappé auf Englisch.
Für vollständig deutsche Untertitel bitte die Option „Untertitel auswählen“ anklicken und im Player „Deutsch“ wählen.

Die israelischen Palästinenser, die einen prekären Mittelweg zwischen den jüdischen Bürgern Israels und den enteigneten Palästinensern im Westjordanland und im Gazastreifen einnehmen, haben eine äußerst komplexe Beziehung zu dem Land entwickelt, das sie ihre Heimat nennen; in den unzähligen Diskussionen über das israelisch-palästinensische Problem werden ihre Erfahrungen jedoch oft übersehen und vergessen. In diesem Buch untersucht der Historiker Ilan Pappé, wie es den israelischen Palästinensern unter der jüdischen Herrschaft ergangen ist und was uns ihr Leben sowohl über Israels Haltung gegenüber Minderheiten als auch über die Haltung der Palästinenser gegenüber dem jüdischen Staat verrät. Auf der Grundlage von umfangreichem Archiv- und Interviewmaterial analysiert Pappé die Politik des israelischen Staates gegenüber seinen palästinensischen Bürgern und stellt Diskriminierungen in den Bereichen Wohnen, Bildung und Bürgerrechte fest. Das sehr lesenswerte Buch Die vergessenen Palästinenser bringt eine neue und dringend benötigte Perspektive in die israelisch-palästinensische Debatte ein.