Die Verlängerung des Ukraine-Krieges ist ein Flirt mit der atomaren Katastrophe
Die Wahrscheinlichkeit einer atomaren Katastrophe ist gering, aber da. Auch deswegen braucht es Deeskalation. Wie die Lage zu bewerten ist. Die Kämpfe im Ukraine-Krieg dauern auch im dritten Jahr an, mit Hunderttausenden von Opfern auf beiden Seiten. Seit mehr als zwei Jahren schürt der Westen die Hoffnung der Ukraine – mit finanziellen Mitteln, militärischer Beratung und immer moderneren Waffen –, dass Russland bis an die Grenzen von vor 2014 zurückgedrängt werden kann. Das ist derart illusionär, dass man es kaum in Worte fassen kann.
Ebenso irreführend ist die Behauptung westlicher Politiker, dass Putin, wenn er in der Ukraine nicht besiegt wird, sich immer größere Teile Europas einverleiben wird, angefangen mit Polen und dem Baltikum. Für diese Behauptung gibt es nicht nur keine Beweise. Auch die Vorstellung, dass ein Russland, das die Ukraine kaum besiegen kann, gegen die Nato in den Krieg ziehen würde, entbehrt schlichtweg jeder Logik. Von Ivana Nikolić Hughes, Peter Kuznick Telepolis 30.06.2024