Demut. Von Szczepan Twardoch

Eben noch kämpfte Alois Pokora im Weltkrieg. Dann erwacht er im Krankenhaus in Berlin - und die Welt ist eine andere: das Jahr 1918, der Kaiser geflohen, die alte Ordnung zerbricht. Der Bergmannssohn Alois, der Erste in der Familie mit Schulbildung, sehnt sich nach seiner Liebe Agnes - lässt sich aber bald von der soghaften neuen Freiheit erfassen, geistig, revolutionär, auch erotisch. Er gerät in die Berliner Halbwelt, schult für die dubiose «Baronin» eine Kampftruppe, trifft Rosa Luxemburg. Nach einer Schießerei mit Kaisertreuen rund ums Berliner Schloss kann er gerade noch heim ins verwunschene Schlesien flüchten. Wo sich ebenfalls alles verändert hat.

ISBN 978-3-7371-0121-9     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Unerwartet muss Alois sich der eigenen Herkunft stellen - und steht endlich Agnes gegenüber. Doch Alois ist zwischen alle Fronten geraten. Mit weltmalerischer Wucht erzählt Szczepan Twardoch vom Weltkrieg und vom umstürzlerischen Berlin mit seinen Kaputten, Geschlagenen und den feierwütigen Überlebenden, den Umbrüchen, die bald ganz Europa erfassen. «Demut» ist ein gewaltiger Roman über einen Mann im Strudel der Zeit, der zwischen Emanzipation und Selbstzweifel steht und in einer explosiven, ungeheuer freien Epoche seinen Weg sucht.

 

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Leseprobe des Verlags

Europäisches Schleudertrauma. Der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch zeigt die Menschen in seinem neuen Roman "Demut" als Getriebene der Geschichte – die uns auch aktuell in Europa wieder einholt. Gleich mit dem ersten Kapitel wirft der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch den Leser in dieses Schleudertrauma europäischer Geschichte, das er mit seinem neuen Roman Demut entfacht. Man wird durchgeschüttelt, es reißt an einem, zuweilen verliert man die Orientierung, den Halt sowieso, Schwindel und Angst steigen auf. Von Ingo Petz → der Standard 27.03.2022

 

Dieser Autor ist ein Geheimtipp - noch. Von Heinrich Oehmsen → Hamburger Abendblatt 23.02.2022

 

Ein Mann zwischen allen Fronten. Szczepan Twardoch inszeniert in „Demut“ ein großes Spiel mit intertextuellen Verweisen. Darin schickt der polnische Erfolgsautor seinen Protagonisten auf eine Odyssee durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts: durch Ersten Weltkrieg, Revolution und Unruhen in Oberschlesien. Trotz deftiger Oberflächenreize entfaltet der Roman beachtliche Tiefenwirkung. Von Eberhard Falcke → Deutschlandfunk Kultur 22.02.2022

Im Zauber der Sinnlosigkeit. Eine Offenbarung: In "Demut" erzählt Szczepan Twardoch vom kalten Rausch des Ersten Weltkriegs. Von Florian Illies → die ZEIT 10.02.2022

Der Autor:

Szczepan Twardoch, geboren 1979, ist einer der herausragenden Autoren der Gegenwartsliteratur. Mit «Morphin» (2012) gelang ihm der Durchbruch. Für den Roman «Drach» wurden Twardoch und sein Übersetzer Olaf Kühl 2016 mit dem Brücke Berlin Preis geehrt, 2019 erhielt Twardoch den Samuel-Bogumił-Linde-Preis. Zuletzt erschienen die hochgelobten Romane «Der Boxer» (2018) und «Das schwarze Königreich» (2020). Szczepan Twardoch lebt mit seiner Familie in Pilchowice/Schlesien.

Der Autor auf Wikipedia

Der Übersetzer:

Olaf Kühl, 1955 geboren, studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte und arbeitete lange Jahre als Osteuropareferent für die Regierenden Bürgermeister von Berlin. Er ist Autor und einer der wichtigsten Übersetzer aus dem Polnischen und Russischen, u.a. wurde er mit dem Karl-Dedecius-Preis und dem Brücke Berlin-Preis ausgezeichnet. Sein zweiter Roman, «Der wahre Sohn», war 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.

 

Erstellt: 23.04.2022 - 14:15  |  Geändert: 28.06.2022 - 07:16

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