An meinen Schultern hängt die Nacht
Gedichte
Wenzels neuer Gedichtband versammelt Texte ganz unterschiedlicher Provenienz: Neben Lied und Ballade kommt das ausgreifende Langgedicht ebenso zu seinem Recht wie die epigrammatische Notiz. Immer aber ist ein Ich anwesend, das schonungslos sich und die Welt befragt. Dabei stehen dem Dichter Wenzel sehr verschiedene Tonlagen auf der poetischen Klaviatur zur Verfügung: Durchheiterte Melancholie, scharfzüngiger Sarkasmus, elegische Introspektion wie auch die leise Ansprache an die Geliebte. Er zeigt, was gute Lyrik vermag: Das Ich in die Welt zu halten und die Welt in das Ich, und zwar so, dass wir tief berührt werden können.
CHRISTOPH HEIN im Klappentext des Buches:
Wenzel, der große Musiker und Sänger, verehrt und geliebt für seine Auftritte, umjubelt für das Singen seiner Lieder. Große Zustimmung und heftigen Protest erntet er für die kleinen Zwischentexte, mit denen er das Publikum beglückt oder verärgert.
Und es gibt den Lyriker Wenzel. Gelegentlich erscheint der Lyriker auch in seinen Liedern, wenn er etwa über die Krüppel des Krieges schreibt, mit selbstgebauten Holzwagen über die Bürgersteige rasen. In einer Zeit, wo auf den Straßen einpedalige Fahrräder für Holzbeine zu sehen waren.
Neben dem Liedersänger und Musiker gibt es auch den Essayisten Wenzel. Ungemein dicht geschriebene Texte, von einer so ungewöhnlich klaren, offenen
und überzeugenden Haltung, dass er für mich zu den bedeutendsten Essayisten Deutschlands gehört. Und nun legt Wenzel einen neuen Gedichtband vor mit dem wunderschönen Titel „An meinen Schultern hängt die Nacht“.
Mit ein paar prosaischen Worten ist seine Lyrik nicht zu erfassen, keine Lyrik. Es gilt bei Wenzel wie bei allen Künstlern das Wort von Albert Einstein zu Bach: „Was ich zu Bachs Lebenswerk zu sagen habe: Hören, spielen, lieben, verehren und – das Maul halten.“
Autoreninfos
Vorwort von
Erstellt: 07.11.2025 - 10:11 | Geändert: 07.11.2025 - 10:46
