"Diese Tagebücher sind wichtige Dokumente zum Verständnis von Hans Erich Nossack, einer singulären wie exemplarischen Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts; darüber hinaus bieten sie - spannend und erhellend - Einblick in eine Zeit, in der sich die junge Bundesrepublik formte. Nach ihrem Erscheinen wurde der Rang dieser Tagebücher umgehend erkannt und von der Presse vielfach gewürdigt. Jetzt endlich liegen sie auch als Sonderausgabe wieder vor."
Zeitgeschichte (Thema)
«Der Schlaf der Vernunft», benannte Francisco de Goya seine berühmte Radierung, «gebiert Ungeheuer». Die heutigen Ungeheuer sind so bedrohlich wie selten in der Geschichte: die Erosion der Demokratie von rechts und durch Fake News in den Debattenräumen, der Klimawandel, ein Krieg, der uns in eine weltumspannende Katastrophe reißen kann.
Sind die von uns gewählten Entscheidungsträger in einen Tiefschlaf der Vernunft gefallen? Jedenfalls halten sie nicht hinreichend Schaden von ihrem Volk ab, wozu sie sich verpflichtet haben.
Von Norwegen bis Griechenland, von Frankreich bis in die Sowjetunion - Wie lebten die Menschen unter deutscher Besatzung?
Auf dem Höhepunkt der deutschen Machtentfaltung im Zweiten Weltkrieg lebten von Norwegen bis Griechenland und von Frankreich bis in die Sowjetunion 230 Millionen Menschen unter deutscher Herrschaft. Sie alle mussten sich mit den Besatzern arrangieren und machten Erfahrungen, die bis heute nachwirken.
Im Sommer 1955 treffen auf dem Campus der Harvard University zwei Überlebende aufeinander: Henry Kissinger, der 1938 vor der Judenverfolgung noch rechtzeitig nach Amerika entkam, und Siegfried Unseld, der als Soldat Adolf Hitlers in den Krieg gegen die Sowjetunion gezogen war und sich in Sewastopol nur retten konnte, indem er aufs offene Meer hinausschwamm. Im International Seminar in Harvard, das der aufstrebende Professor Kissinger für kommende Größen aus aller Welt veranstaltet, beginnen beide, ihre Netzwerke zu knüpfen, die ihnen den weiteren Aufstieg ermöglichen werden - Kissinger zum Berater Nixons und zu einem Weltpolitiker, Unseld zu einem der bedeutendsten Verleger der Bundesrepublik. Durch ihre Herkunft hätten sich beide nicht ferner sein können - doch bleiben sie über die Literatur miteinander verbunden.
Rudolf Bahro: Vorlesungen 1990 - 1993 Humboldt-Universität Berlin. Audio-Transkriptionen des Rudolf-Bahro-Archivs, Dr. Maik Hosang, Integralis e.V. im LebensGut Pommritz
Rudolf Bahro: Vorlesungen 1994 - 1997 Humboldt-Universität Berlin. Audio-Transkriptionen des Rudolf-Bahro-Archivs, Dr. Maik Hosang, Integralis e.V. im LebensGut Pommritz
Der Briefwechsel zwischen Lotte Tobisch, Mitglied des Wiener Burgtheaters, und Theodor W. Adorno begann im September 1962 und setzte sich bis zum Tod des Philosophen 1969 fort; er umfasst etwa 280 Briefe, Ansichtskarten und Telegramme. Der Briefwechsel ist das Dokument einer Freundschaft über die Generationen, über die sozialen Positionen, die Formen der Intellektualität und die Temperamente hinweg. Lotte Tobisch von Labotýn, ein Vierteljahrhundert jünger als der Philosoph, hatte den sozialen Hintergrund, den er schätzte: 'nicht bürgerlich', vielmehr adelig, nonkonform, mit 'der Gesellschaft' auf ironische Distanz vertraut.
Wäre der größte Zivilisationsbruch in der Geschichte - der Vernichtungskrieg in Osteuropa und der Mord an den europäischen Juden - ohne Hitler denkbar gewesen? Mit souveräner Kennerschaft und auf der Basis neuer Quellen zeigt der Zeithistoriker Volker Ullrich, in welchem Ausmaß der Diktator den Charakter der Kriegführung und die Entwicklung zum Holocaust bestimmt hat. Deutlich wird: Die monströsen Verbrechen waren nur möglich, weil Hitler sich bis zuletzt auf die Kooperation der Generalität und breiter Teile der Gesellschaft verlassen konnte.
Die NS-Prozesse in der Bundesrepublik waren ein Forum, in dem bereits in der frühen Nachkriegszeit die Verbrechen des Nationalsozialismus verhandelt wurden. Dabei hatten die Holocaust-Überlebenden und ehemaligen KZ-Häftlinge als Zeugen eine besonders kontroverse Aufgabe, die von der Forschung jedoch bislang kaum beachtet wurde.
Das Ende der Ära Genscher.
Im Zentrum der deutschen Außenpolitik 1992 standen neben der Frage nach der Rolle der Bundesrepublik im veränderten internationalen Umfeld die Kriege im zerfallenden Jugoslawien, die Folgen der Auflösung der UdSSR, die Zusammenarbeit mit den Staaten Mittel- und Osteuropas und deren Kooperation mit EG und NATO sowie das Vertragswerk von Maastricht und die GATT-Verhandlungen. Mit dem Rücktritt Genschers endete eine Ära der deutschen Außenpolitik.
