08.05.2017

re:publica 2017: Die Vernunft der klassischen Aufklärung ist passé - Elisabeth Wehling

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Quelle: dctpTV

auf YouTube (08.05.2017) 22:25

Medienpräsenz
Videokanal

Kognitionsforscherin Elisabeth Wehling erklärt Philip Banse das Prinzip des Framing und warum Fakten für uns erst durch einen Rahmen Bedeutung erlangen.

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
22min 25s
Videoautoren

Erstellt: 28.11.2025 - 07:23  |  Geändert: 28.11.2025 - 07:23

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Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv - diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger. Doch die Kognitionsforschung hat die 'klassische Vernunft' längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt - unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik. Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen.