Sozialpsychologie des Kapitalismus. Von Peter Brückner

"Was soll man von Erfahrungswissenschaften halten, deren Analysen zeigen, dass ihnen der Schreck über Auschwitz nie in die Glieder gefahren ist?", fragte Peter Brückner vor 20 Jahren in seinem Einleitungstext zu diesem Buch. Orientiert an Adornos Diktum, dass alles unternommen werde, damit Auschwitz sich nicht wiederhole, analysiert Brückner die Formen von Gewalt, welche die bundesrepublikanische Wirklichkeit auszeichneten und die sich bis heute kaum verändert haben. Vor allem die Analysen gewaltförmiger Beziehungen innerhalb der bürgerlichen Familie - später auf den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs verengt und skandalisiert - zeigen, dass Brückner es versteht, Subjektivität (Biografie, Sozialisation etc.) und Gesellschaft (Politik, Ökonomie, Wissenschaft etc.) zusammenzudenken wie kein anderer Sozialpsychologe.

ISBN 978-3-89806-260-2     19,90 €  Portofrei     Bestellen

Die neuen Bonapartisten. Hrsg. Martin Beck und Ingo Stützle

Nach dem Brexit, dem Sieg Donald Trumps in den USA und den Wahlerfolgen rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Niederlanden hat eine hektische Suche nach Erklärungen für diese Entwicklung eingesetzt. Dabei wurde und wird auch immer wieder auf den "18. Brumaire" von Karl Marx rekurriert. Wie weit das Bonapartismus-Konzept trägt, um die Wiederkehr von Autoritarismus und Nationalismus zu verstehen, wird in historischer Rückschau und aktuellen Länderuntersuchungen etwa zu Großbritannien, Polen, den USA, Russland oder der Türkei diskutiert.

ISBN 978-3-320-02348-5     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Freiheit des Karl Marx. Von Urs Marti-Brander

Kaum ein Denker hat die Weltgeschichte so stark beeinflusst wie Karl Marx. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus schien er etwas in Vergessenheit geraten zu sein, seit einigen Jahren wird er wiederentdeckt. Der Qualm über den Trümmern gescheiterter sozialistischer Experimente hat sich verzogen, das Unbehagen angesichts der Ungleichheiten in dieser Welt bleibt - und damit das Interesse an einem Denker, der versucht hat, deren Ursachen zu analysieren.

Der wichtigste Theoretiker der kommunistischen Bewegung, so zeigt Urs Marti-Brander in diesem Buch zum 200. Geburtstagsjubiläum, war, anders als oft angenommen, ein Philosoph, der die Freiheit und Entfaltungsfähigkeit des Individuums höher schätzte als das Ideal der Gleichheit. Geprägt von der englischen und französischen Aufklärung kämpfte er gegen politische und religiöse Bevormundung.

ISBN 978-3-498-04538-8     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Flucht der Briten aus der europäischen Utopie. Von Jochen Buchsteiner

Europa irrt, wenn es den Brexit als Betriebsunfall betrachtet.
Die Briten, heißt es auf dem Kontinent, befinden sich auf einem Irrweg. Mit dem Abschied von der EU hätten sie ihren Ruf als vernünftige, pragmatische Nation verspielt. Stimmt das? Oder erleben wir gerade das Gegenteil: dass unsere Nachbarn ihren sprichwörtlichen "Common Sense" nur neu und kühn vermessen?
Jochen Buchsteiner nimmt in diesem pointierten Buch den Brexit unter die Lupe und kommt zu dem Ergebnis, dass er gar nicht so irrational ist. Auch wenn er die Geschäfte auf beiden Seiten des Kanals erschwert - er fußt auf nachvollziehbaren und redlichen Motiven, die in der Nationalgeschichte und in der Geographie des Königreichs wurzeln. Buchsteiner analysiert dieses "Anderssein", das die Briten leidenschaftlicher auf die Freiheit und kühler auf Europa blicken lässt. Der Brexit, so eine These des Essays, ist nicht das Resultat einer "populistischen Verführung", sondern folgt berechtigter Kritik am Zustand der EU und wehrt sich gegen Fehlentwicklungen des "liberalen Modells". Indem die Briten ihre Souvernität und Identität über den Wohlstand stellen, kehren sie die Prioritäten einer europäischen Einigungslogik um, die in der Krise steckt.

ISBN 978-3-498-00688-4     16,00 €  Portofrei     Bestellen

Der ganz normale Betriebsunfall. Hrsg. Sabine Nuss

Am 15 . September 2008 meldete die Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz an. Sie löste damit eine der schwersten Finanzkrisen des 20. Jahrhunderts aus. Noch immer ist nicht ausgemacht, ob die Krise überwunden ist oder die Wirtschaft stagniert. Die herrschende Ökonomie seinerzeit war ratlos, vermehrt wurde wieder Marx zitiert. Hatte er doch recht gehabt?
Nun ist zwar für Marxisten eine Krise keine Überraschung, sondern Teil des Systems, jedoch wird bis heute über die Ursachen gestritten. Das "Aufblähen" des Finanzmarktsektors, steigende Verschuldung des Staates und der privaten Haushalte, realwirtschaftliche Prozesse, wie zunehmende Ungleichheit und über Jahrzehnte gesunkene Löhne - das sind einige der in der Debatte gehandelten potenziellen Krisenursachen. Der vorliegende Band bringt vier Ansätze miteinander ins Gespräch.

ISBN 978-3-320-02350-8     14,00 €  Portofrei     Bestellen

Hitlers Volksstaat Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. Von Götz Aly

Götz Aly ist einer der wichtigsten und provokantesten NS-Forscher. Hier schreibt er über die hemmungslose Ausplünderung Europas durch die Nationalsozialisten - von der Millionen einfache Deutsche profitierten. Während des Zweiten Weltkrieges verwandelte die Regierung Hitler den Staat in eine Raubmaschine ohne Beispiel. Die große Mehrheit der Deutschen stellte sie mit sozialpolitischen Wohltaten, guter Versorgung und kleinen Steuergeschenken ruhig. Die Kosten dieser Gefälligkeitsdiktatur hatten Millionen von Europäern zu tragen, deren Besitz und Existenzgrundlagen enteignet wurden. Die Erlöse aus dem Verkauf von jüdischen Vermögen überall in Europa flossen in die deutsche Kriegskasse und damit auch in die Taschen der Soldaten.
Lange beschwiegen, werden endlich auch die Vorteile, welche die deutsche "Volksgemeinschaft" aus den Verbrechen des Nationalsozialismus, aus dem Krieg und der Ermordung der Juden zog, schonungslos dargestellt.

ISBN 978-3-10-000420-8     22,90 €  Portofrei     Bestellen
ISBN 978-3-596-15863-8       9,95 €  Portofrei     Bestellen (Taschenbuch)

Lenz. Von Peter Schneider

"Schneiders Lenz ist ein Meisterwerk - huckepack sehen wir mit seinen Augen die Risse im Beton der Nachkriegszeit." Julia Franck
Fünf Jahre nach Ausbruch der Studentenrevolte macht ein schmaler Band literarisch Furore: Peter Schneiders Neuerzählung von Büchners Novelle avanciert binnen kürzester Zeit zum Kultbuch einer ganzen Generation.
Lenz, Student in einer Großstadt, irrt durch sein Leben: Seine Beziehung scheitert, politische Aktivitäten erschöpfen sich in fruchtlosen Diskussionen, der Versuch, sie durch die Arbeit in einer Fabrik endlich lebendig werden zu lassen, bleibt ergebnislos.
Um der drückenden Stagnation zu entkommen, löst er eine Fahrkarte nach Italien.

ISBN 978-3-462-03988-7     8,99 €  Portofrei     Bestellen

Postdemokratie. Von Colin Crouch

"Postdemokratie": Dieser Begriff des Politikwissenschaftlers Colin Crouch wurde nach dem Erscheinen der Originalausgabe seines Buches zum Kristallisationspunkt der Debatte um Politikverdrossenheit, Sozialabbau und Privatisierung. Crouch hat dabei ein politisches System im Auge, dessen demokratische Institutionen zwar weiterhin formal existieren, das von Bürgern und Politikern aber nicht länger mit Leben gefüllt wird. Der polemische Essay, der in Italien und Großbritannien bereits als Klassiker der Gegenwartsdiagnose gilt, liegt nun endlich auch in deutscher Übersetzung vor.

ISBN 978-3-518-12540-3     10,00 €  Portofrei     Bestellen

Kulturkritik ohne Zentrum. Von Markus Schmitz

Die Bedeutung des palästinensisch-amerikanischen Kritikers Edward W. Said (1935-2003) für die Zusammenführung vormals disparater kultureller und politischer Debatten ist international längst anerkannt. Erstmals liegt nun eine umfassende Werkeinführung und intellektuelle Biographie in deutscher Sprache vor. Unter besonderer Berücksichtigung der arabischen Diskurssituation diskutiert die vergleichende Rezeptionsanalyse zudem die cross-kulturelle Wirkung Saids.

ISBN 978-3-89942-975-6     34,80 €  Portofrei     Bestellen

Der jüdische Bruder. Von H. W. Stöver

Der im Oldenburger Land aufgewachsene und während der Nazizeit nach Amerika emigrierte Jude Jacob Lewin besucht nach Jahren mit seiner Frau Esther Deutschland. Er entsinnt sich seiner Vergangenheit und begibt sich in der Stadt Oldenburg auf die Spuren seines verschollenen Halbbruders Philipp Mendel. Dieser wurde zu seinem Schutz von seinem Vater bei einer christlichen Familie untergebracht, um nicht wie Millionen anderer Menschen im Konzentrationslager zu sterben. Lewins Suche führt ihn zuerst zu dem alten Bürgerhaus, in dem die Brüder zusammen aufgewachsen sind. Das Haus wird jetzt von dem Möbelgroßhändler Ehrmann bewohnt, der im Zuge der Arisierung große Teile jüdischen Besitzes erhielt. Ehrmann beginnt aus Angst vor jüdischen Regressansprüchen um sein Vermögen zu bangen und wendet sich an die antijüdische Organisation ProPat.

ISBN 978-3-89841-498-2     12,80 €  Portofrei     Bestellen

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