Am Beginn des 21. Jahrhunderts ruhten die Hoffnungen auf Veränderungen wieder einmal auf Lateinamerika. Die dortige Linkswende markierte das «Ende des Endes der Geschichte» und in Venezuela wurde unter Präsident Hugo Chávez der Sozialismus wieder salonfähig. Mit dem Rückenwind kräftig steigender Rohstoffpreise gelangen der Bolivarischen Revolution von Chávez nicht nur vielbeachtete soziale Entwicklungserfolge, sondern auch die Wirtschaft erreichte hohe Wachstumsraten. Der karibische Sozialismus schien sich positiv von den gescheiterten Modellen des «real existierenden Sozialismus» abzuheben.
Doch bald wurden die Erfolgsmeldungen spärlicher und Nachrichten von Verschwendung, Korruption sowie zunehmenden autoritären Tendenzen untergruben den Modellcharakter.