Zeitgeschichte (Thema)

Dreißig Jahre ist Deutschland mittlerweile wieder eins, aber vereint ist es noch nicht. Der Literaturkritiker Michael Hametner unternimmt daher einen Streifzug durch die an Missverständnissen reiche Geschichte der deutschen Einheit in Literatur und Bildender Kunst. Dabei hat er viele trennende Geschichten gefunden. Sie sollen dem Glücksfall der deutschen Einheit nicht widersprechen. Aber ein Beitritt ist nun mal keine Einigung. Oft liegen Ursachen für das Uneinssein in den ersten Jahren der deutschen Einheit. Ob deutsch-deutscher Literatur- und Bilderstreit oder verunglückte »Vereinigungen« von Künstlerverbänden und Akademien: Viele Beispiele zeigen, wo Ostdeutschen Wunden geschlagen wurden, die noch immer nicht verheilt sind.

ISBN 978-3-96311-556-1 14,00 € Portofrei Bestellen

Seit den Ausschreitungen anlässlich der Anti-G20 Proteste im Juli 2017 erfährt die radikale Linke eine erhöhte mediale Aufmerksamkeit. Im Zuge dessen werden grundsätzliche Fragen nach Hintergründen, Akteuren und Netzwerken linker Militanz aufgeworfen: Wer sind »die Autonomen«? Was ist »die Antifa«? Fragezeichen überwiegen meist die Gewissheiten. Dabei ist die radikale Linke in ihren unterschiedlichsten, vielfach konkurrierenden Formen und Konjunkturen seit den Ursprüngen der liberalen Demokratie Akteur der politischen Auseinandersetzungen.

ISBN 978-3-525-31099-1 45,00 € Portofrei Bestellen

Die Bundesrepublik war lange eine Männerrepublik. Frauen, die sich politisch engagierten, waren wenig sichtbar. »In der Männer-Republik« ist die spannende Chronik des Kampfes um politische Gleichberechtigung, der bis heute anhält.

Erst ein Sitzstreik von CDU-Frauen vor dem Kabinettsaal hatte Kanzler Konrad Adenauer 1961 gezwungen, Elisabeth Schwarzhaupt als erste Ministerin in sein viertes Kabinett aufzunehmen. Was ihn nicht daran hinderte, die Regierungsmitglieder weiterhin mit »Guten Morgen, meine Herren« zu begrüßen.

Rezension von Stephanie Blum

ISBN 978-3-462-00184-6 12,00 € Portofrei Bestellen
03.03.2025 , Deutsch

Es gibt ein Foto von Anna Seghers in einem tropischen Garten, inmitten wild wuchernder Vegetation, ein Notizbuch auf den Knien. Das Bild entstand 1963 im Garten des Hauses von Jorge Amado in Brasilien. Cohen imaginiert einen kurzen Augenblick des Nachdenkens der Dichterin, nicht in die DDR zurückzukehren; die Abwägung zwischen unerfüllten Träumen von einem zwar befreiten, aber als einschnürend empfundenen sozialistischen Alltag und dem scheinbar paradiesischen Traum von Exotik und individueller Befreitheit.

ISBN 978-3-99065-134-6 03.03.2025 Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)
ISBN 978-3-86730-211-1 08.2021 vergriffen
1. Auflage 12.08.2021 , Deutsch

Stig Dagerman (1923-1954) wurde 1946 von der schwedischen Zeitung »Expressen« beauftragt, Deutschland zu bereisen und ein Bild des zerstörten Landes nach dem Weltkrieg zu geben. Ein Reisebericht in 13 Stationen über Berlin, Hamburg, das Ruhrgebiet, Frankfurt, Heidelberg und München, aber auch über die dazwischenliegenden ländlichen Regionen, über Zugfahrten, Politikerauftritte und Gerichtsprozesse entstand in diesem regnerischen Herbst 1946, der geprägt ist von Ruinen und Hunger, unterdrückter Kontinuität nationalsozialistischen Denkens und dem erhofften Aufbruch durch die alliierte Demokratisierung. Stig Dagerman begegnet den Menschen auf seiner Reise nie mit moralischer Überlegenheit - sondern mit Interesse und Mitgefühl, im Versuch, die gesellschaftliche wie persönliche Situation jedes Einzelnen zu verstehen.

ISBN 978-3-945370-31-5 1. Auflage 12.08.2021 22,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Nach mehreren Versuchen gelingt es im Jahre 1824 acht armen Bauern und Tagelöhnern aus dem oberhessischen Dorf Kombach, den Geldtransport, der monatlich von Gladenbach nach Gießen fährt, zu überfallen und zu berauben. Ihr plötzlicher Reichtum wird ihnen zum Verhängnis, die staatlichen Behörden können die Schuldigen der Tat überführen. Der Versuch, durch den Überfall die eigene Situation zu verbessern, endet mit der totalen Unterwerfung.
Der hier nachgedruckte Bericht des Criminalgerichtssekretärs Carl Franz aus dem Jahre 1825 diente 1971 als Vorlage für den Film "Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach" von Volker Schlöndorff.

ISBN 978-3-89445-510-1 vergriffen
Karl Kraus, Hrsg. Christian Wagenknecht

Zeitkritik zwischen Satire, Polemik und scharfer Analyse: Karl Kraus und sein Werk.
Angriffslustig, wortgewaltig und schonungslos: Karl Kraus ist ein Autor, wie er uns in der deutschsprachigen Literatur selten begegnet. Gesellschaft, Politik und Kultur werden vom Meister des giftigen Spotts (Stefan Zweig) zerpflückt und demaskiert. Die Fragen, die er zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellt, brennen uns heute noch schmerzhaft unter den Nägeln.

Die von ihm gegründete Literaturzeitschrift "Die Fackel" ist das wirkungsvollste Instrument seiner Sozial- und Kulturkritik. Mit Artikeln, Aphorismen und Glossen kämpft Kraus für die Reinheit der Sprache, gegen den Hetzjournalismus, die sogenannte Journaille, und gegen den kulturellen Verfall.

ISBN 978-3-534-27167-2 11.03.2020 vergriffen Mehr Infos (Buch) → d-nb.info
1. Auflage 15.06.2021 , Deutsch

Von der systematischen Reflexion marginalisiert und in den medialen Erzählungen als ein chaotisches, düsteres und undurchsichtiges Ereignis präsentiert, stellt die Revolte ein globales Thema innerhalb der gegenwärtigen politisch-sozialen Szenerie dar. Donatella Di Cesare geht zum ersten Mal den vielfältigen politischen wie philosophischen Aspekten der Revolte nach und liefert damit ein punktgenaues Abbild der Aktualität. Wie auch die Migrationen lässt die Revolte erahnen, was im »Außen« geschieht, jenseits der staatszentrierten Ordnung, an den Rändern der politischen Architektur, um die streng überwachten Grenzen des öffentlichen Raumes herum.

ISBN 978-3-96273-048-2 1. Auflage 15.06.2021 15,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Im Oktober 1923, als Wieland Wagner sechs Jahre alt ist, erhalten die Wagners überraschenden Besuch in der Bayreuther Familienvilla. Adolf Hitler besucht die Eltern und den Onkel Houston Stewart Chamberlain, vor allem aber das Grab des Großvaters. Der aufstrebende Politiker pflegt eine ausgeprägte Leidenschaft für die Oper, Richard Wagner und die Idee des Gesamtkunstwerks. Mutter Winifred wird politisch aktiv und hält flammende Reden auf den Diktator in spe.
Im Sommer 1925 erlebt Hitler am 28. Juli seine erste Bayreuther Götterdämmerung, er ist wie berauscht: Oper als Droge. Wolf, wie die Kinder Hitler nennen, ist jetzt Teil des Clans, ein väterlicher Onkel, der ab 1930, dem Todesjahr von Siegfried Wagner, zum Ersatzvater avanciert.

ISBN 978-3-86489-329-2 18,00 € Portofrei Bestellen

Nach über einem Jahr Pandemie bestimmen Fragen zu Corona weiterhin die Sprechstunden der Hausärzte. Wird uns die Impfung aus dem Dilemma herausführen? Ist sie ungefährlich? Wie steht es um meine Abwehrkraft? Welche Folgen hat das Geschehen für meine Gesundheit, mein soziales Leben, meine Zukunft? Sind wir gut durch die Krise geleitet worden? Bekommen wir alle Informationen? Spielen versteckte Interessen mit? Ist das Virus politisch geworden? Wird sich unser vertrautes Leben für immer verändern? Wie sollen die immensen gesamtgesellschaftlichen Schulden beglichen werden? Wie werden unsere Kinder leben? Das Buch nimmt Sie mit, die Phasen des Geschehens noch einmal aufmerksam zu durchwandern und nicht nur Antworten, sondern auch eine innere Haltung dazu zu finden. Denn heute ahnen wir, dass uns das Thema noch lange beschäftigen wird.

ISBN 978-3-99025-510-0 14,90 € Portofrei Bestellen