Hamburg als Kolonialmetropole: Spurensuche und Forschungsbilanz. Als wichtigster Hafen Deutschlands war Hamburg auch zentrale Kolonialmetropole. Das »Tor zur Welt« war über Jahrhunderte ein Tor zur kolonialen Welt. Man hatte Handelsbeziehungen zu Kolonialmächten und Kolonien, man handelte mit Kolonialwaren und auch mit Menschen. Diese Geschichte hat Spuren hinterlassen. Hamburg ist voller (post-)kolonialer Erinnerungsorte, die nicht nur für die Stadtgeschichte interessant sind, sondern auch Aufschluss geben über die Geschichte der kolonialen Globalisierung.
Kultur (Thema)
Jean-Philippe Kindler ist auf der Suche nach neuen gesellschaftlichen Konzepten. Er geht mit sich, seiner Generation und den Linken genauso hart ins Gericht wie mit den Konservativen und dem Kapitalismus - ein wütendes, inspirierendes, langersehntes Buch. Selflove? Warum? Wenn jeder nur an sich denkt, ist an niemanden gedacht. Wir müssen das individuelle Wohl wieder stärker in Beziehung zum Wohl der Allgemeinheit setzen und Armut, Glück, Klimakrise und Demokratie mehr denn je zu politischen Kampfzonen erklären. Für ein gutes Leben für alle.
Heinrich Mann war knapp 62 Jahre alt, als er nach der sogenannten Machtübernahme aus der Berliner Akademie der Künste ausgestoßen und ins Exil gezwungen wurde. Sein Name stand auf der ersten Ausbürgerungsliste. Gleich zu Beginn seiner Emigrationszeit in Frankreich wandte er sich mit Essays und Artikeln, die er in Exil-Zeitschriften und in der in Toulouse erscheinenden Zeitung 'La Dépêche' veröffentlichte, vehement gegen die neuen Machthaber. Angereichert um einige Arbeiten, die bereits vor seiner Vertreibung entstanden waren, bilden sie das Material für diesen Essay-Band.
Mit einer grundlegend neuen Qualitätstheorie des Konsums zeigt Ernst Mohr: Distanz und Nähe werden im Sozialen konsumierend kommuniziert und durch Kommunikation produziert. Er positioniert Stile postmoderner Gruppen - wie bspw. Hip-Hop, Punk, Skinhead, Hipster, Pop - mit jenen des "Mainstreams" in einem stilistischen Gesamtsystem der Gesellschaft und analysiert deren Begegnungen.
Krisen erschüttern das gesellschaftliche Denken über Leben und Tod. In der Covid-19-Pandemie wurde die Individualität des Menschen selbst im Sterben durch das Tabu des kollektiven Sterbens geschützt. Das Virus zwang die Politik in der Abwägung zwischen Gesundheits- und Freiheitsschutz zur Parteinahme für die Alten zulasten der Jungen. Ernst Mohr liefert eine kulturökonomische Autopsie der Covid-19-Politik mit Lehren für die Zukunft.
Wie sieht eine gerechte Kulturpolitik im 21. Jahrhundert aus? Wie kann die kulturelle Infrastruktur zukunftsfähig gehalten und generationen- und gendergerecht erweitert werden? Oder anders: Wie können staatliche und nicht-staatliche Akteur*innen eine Cultural Governance entlang sich verändernder Bedürfnisse entwickeln?
Gesellschaftskritik findet in der Wissenschaft meist nicht ihres Eigenwertes wegen Beachtung, sondern wird als Beispiel für die eigene Theoriebildung verwendet und in die bestehende universitäre Artikulationsform eingepasst. Die Zeitschrift »Außeruniversitäre Aktion« hat den Anspruch, den sozial- und geisteswissenschaftlichen Diskurs für die außeruniversitäre Literatur, das außeruniversitär bestehende Denken und vor allem für kritische Praxisformen zu öffnen.Die erste Ausgabe nimmt Formen der Kritik und Theoriebildung jenseits der Universität in den Blick, für die der »Elfenbeinturm« meist blind ist.
Die vielbeschworene Rückkehr zur Normalität hat noch nicht stattgefunden, selbst mit der Entwicklung des Impfstoffes sind die Gefahren nicht gebannt, auf eine zweite folgt hier und da sogar eine „dritte Welle“. Die Verteilungskämpfe haben längst begonnen, und sie lassen auf nichts Gutes für eine post-coroniale Zukunft hoffen: Die Gewinner nehmen wieder einmal alles, wie es scheint, den Verlierern bleibt nur Zorn und Resignation, und die Ideologen beharken sich in geleerten Arenen. Besonders getroffen hat es offenbar die Kultur.
Memes dienen nicht nur der popkulturellen Unterhaltung oder der Kunst, sie werden auch in der Politik, in lokalen und internationalen Wahlkämpfen oder auf Demonstrationen verwendet. In ihrer typischsten Form sind sie Text-Bild-Gefüge, die sich digital mit viraler Geschwindigkeit verbreiten und transformieren. Joanna Nowotny und Julian Reidy nehmen sich dieses Internetphänomens aus kulturwissenschaftlicher Perspektive an.
Carl Safina, Meeresbiologe und Autor des internationalen Bestsellers «Die Intelligenz der Tiere», nimmt seine Leserinnen und Leser in die Lebenswelten von Tieren mit, die an den wenigen noch verbliebenen wilden Orten der Erde zu Hause sind. In ergreifenden Geschichten erfahren wir, was Tiere tun, warum sie es tun und wie sich das Leben für sie anfühlt.
Manche Menschen halten Kultur ausschließlich für eine menschliche Errungenschaft. Doch das ist falsch: Auch Tiere sind nicht allein durch ihre Gene zu dem geworden, was sie sind. Auch sie ziehen vielleicht Kinder auf, kennen die Schönheit oder kämpfen um den Frieden.