Dargestellt werden möglichst alle Juden aus der Gemeinde Zell a. Main, die im Nationalsozialismus ermordet oder vertrieben wurden oder in Nazi-DCeutschland verblieben sind. Absicht des Buches ist es, einen Beitrag zur Erinnerung zu bieten. Es geht nicht um Schuld, vielmehr hat sich damalige Schuld in heutige Verantwortung gewandelt.
In Zell a. Main lebten von 1822 bis ca. 1925 über 100 Jahre lang Juden. Was war eigentlich mit diesen Menschen aus Zell im Nationalsozialismus? Waren sie bereits gestorben? Waren sie ins Ausland geflohen und in alle Welt zerstreut? Oder litten sie in Deutschland unter dem NS-Terror? Waren sie gar in die Vernichtungslager verschleppt und ermordet worden?
Jüdische Kultur in Franken (Thema)
Begleitpublikation zur Ausstellung im Johanna-Stahl-Zentrum und im Mainfränkischen Museum Würzburg 23.10.2015 - 18.03.2016 (s.a. Eine Ausstellung und zwei Standorte)
Herausgegeben von Rotraud Ries unter Mitarbeit von Nina Gaiser, Bettina Keß und Claudia Lichte
Begleitend zur Ausstellung "Seligsberger" dokumentiert das Buch die Ausstellung und geht vertiefend auf die darin angeschnittenen Themen ein. Es enthält zahlreiche Illustrationen, einen Katalogteil zur Sammlung Seligsberger, ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie zwei Stammbäume.
162 Seiten in deutscher Sprache Vergriffen
Bettina Keß stellt den Maler Willy Exner vor, der Ernestine Seligsberger malte und später durch seine vielfach verbreiteten Hitler-Porträts berühmt wurde.
Nina Gaiser und Rotraud Ries erarbeiteten einen umfangreichen Überblick über die Geschichte der Familie und der Firma Seligsberger vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Abschluss der Wiedergutmachungsverfahren.
Claudia Lichte befasst sich mit dem umfangreichen Bestand an Objekten im Mainfränkischen Museum, die besonders in der Gründungsphase des Fränkischen Luitpold-Museums bei Seligsberger erworben wurden.
Und Rotraud Ries geht auf die Sammlungen der Seligsbergers und besonders die erhaltene Sammlung im Jüdisch-Historischen Museum in Amsterdam ein.
Roland Flade hat etwas sehr Kostbares zusammengetragen: die Lebensgeschichten von jüdischen Menschen aus Unterfranken. Es sind bekannte Persönlichkeiten darunter wie der Würzburger Raw Seligmann Bär Bamberger,
1941-1945 Unvergessliche Jahre. Erinnerungen von Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Würzburg. Erzählungen von russischsprachigen Juden, die im 2. Weltkrieg russische Soldaten oder Kinder mit russischer Staatsangehörigkeit waren.
Vertraut und doch fremd: eine Spurensuche, eine poetische Annäherung an das, was wir Heimat nennen. Eine Kindheit wie aus dem Bilderbuch. Ein Junge wächst in den fünfziger Jahren im idyllischen Städtchen Gunzenhausen in Mittelfranken auf, als Arztsohn in einer vom Krieg scheinbar unberührten, ins Wirtschaftswunder aufbrechenden Welt.
Man muss sich erinnern. Aber woran müssen wir uns erinnern? Nur, wie sechs Millionen Juden gestorben sind? Oder wie sie gelebt haben?
Bei diesem Buch, für das unbekanntes Archivmaterial erschlossen werden konnte, handelt es sich um die erste Gesamtdarstellung des Lebens und Werks von Simon Höchheimer, einer kulturhistorisch sehr interessanten Gestalt aus dem Milieu des fränkischen Judentums.
Der Autor hat in 15-jähriger Arbeit alle jüdischen Friedhöfe Mittel- und Oberfrankens mehrfach besuch die in der vorliegenden Publikation in alphabetischer Reihenfolge anhand großformatiger Farbfotografien und mittels begleitenden Texten zu den historischen Fakten vorgestellt werden. Wo immer es sich anbietet, werden aktuelle Themen des Judentums und des Antisemitismus’ in Franken aufgegriffen und in die einzelnen Essays eingebunden.
In Franken gibt es eine Fülle beachtenswerter Judenfriedhöfe. Oft weit draußen in der Feldflur gelegen, sind sie mit ihren meist recht schmucklosen Grabsteinreihen doch wertvolle kulturhistorische Zeugnisse.Für den gläubigen Juden ist der Friedhof ein "Guter Ort"; hier hat er seinen religiös verbürgten Platz bis zum "Jüngsten Tag".Dem Autor ist es in vieljähriger Arbeit gelungen, eindrucksvolle Fotos der einzelnen Friedhöfe zu präsentieren, wobei die wechselnden Tages- und Jahreszeiten in die bildliche Gestaltung überlegt mit einbezogen werden. Zudem liefert der Band exakte topografische Angaben aller 46 historischen Judenfriedhöfe Unterfrankens.
Franken war eine bedeutende Wiege jüdischer Geschichte und Kultur in Süddeutschland. Im Gegensatz zu anderen Territorien des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wurden Juden nie dauerhaft aus ganz Franken vertrieben und lebten so seit dem Ende des 11. Jahrhunderts kontinuierlich in diesem Gebiet.