Soziologie (Thema)

Der Begriff der Emanzipation spielte in der Geschichte vieler sozialer Bewegungen seit dem 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Insbesondere in der kritischen Theorie von Marx bis Marcuse hatte der Begriff eine zentrale Bedeutung. Die neue Linke der 1960er und 1970er Jahre berief sich emphatisch auf ihn, während die feministischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts den Begriff der Emanzipation vielfach durch den der Befreiung ersetzten. Anders als Gleichheit oder Freiheit, auf die verbreitet Bezug genommen wird, ist der Begriff der Emanzipation allerdings kaum Gegenstand grundsätzlicher Reflexion geworden. Beklagt wurde schon in den 1970er Jahren seine Vieldeutigkeit.

ISBN 978-3-89691-282-4 25,00 € Portofrei Bestellen

Indien heute gibt Einblicke in Lebenssituationen der großen Mehrheit von Inderinnen und Indern auf dem Land und in den Städten, die trotz hohen Wirtschaftswachstums und hochfliegender Regierungspläne nach wie vor unter bitterer Armut, täglicher Unsicherheit, Hunger und Unterernährung leiden. Gut 90 Prozent derjenigen, die einem Erwerb nachgehen, besitzen keinen Arbeitsvertrag, arbeiten ohne soziale Sicherung und Interessenvertretung, als sog. KontraktarbeiterInnen, als TagelöhnerInnen oder als "Selbständige", etwa im Straßenhandel. Viele Millionen ziehen unstet auf der Suche nach Arbeit zwischen den Städten und ihren ländlichen Herkunftsregionen hin und her. Agrarland schwindet, Farmbetriebe werden fragmentiert. Die kleinbäuerlichen Wirtschaften können die ProduzentInnen nicht mehr ernähren.

ISBN 978-3-89691-279-4 29,00 € Portofrei Bestellen

Facebook, Twitter, Instagram, Tinder und Co. - all das Klicken, Scrollen, Wischen und Liken lässt uns am Ende sinnentleert zurück. Traurigkeit ist zum Designproblem geworden, die Höhen und Tiefen der Melancholie sind längst in den Social-Media-Plattformen kodiert. Geert Lovink bietet eine kritische Analyse der aktuellen Kontroversen, die sich um Social Media, Fake News, toxische virale Meme und Online-Sucht drehen. Er zeigt: Die Suche nach einem großen Entwurf darf als gescheitert gelten - und hat zu einer entpolitisierten Internetforschung geführt, die weder radikale Kritik übt noch echte Alternativen aufzeigt.

ISBN 978-3-8376-4975-8 24,99 € Portofrei Bestellen

In welche Richtung formt die moderne Gesellschaft den Menschen? In welcher Weise wird das moderne Individuum "subjektiviert"? In seinem grundlegendem Buch, das thematisch in einer Reihe mit Die Erfindung der Kreativität und Die Gesellschaft der Singularitäten steht, unternimmt Andreas Reckwitz eine Tour de Force durch die Kultur- und Sozialgeschichte des Westens vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und beleuchtet die widersprüchlichen Anforderungen zwischen Selbstdisziplinierung, Selbstdarstellung und Selbstverwirklichung, denen das moderne Subjekt gegenübersteht.

ISBN 978-3-518-29894-7 34,00 € Portofrei Bestellen

Wirtschaft ist die gesellschaftliche Einführung und Durchsetzung von Knappheit zur Bewältigung von Knappheit. Diese Paradoxie steht im Zentrum einer soziologischen Wirtschaftstheorie. Das unterscheidet die Soziologie von ökonomischen Theorien, die Knappheit für einen natürlichen Sachverhalt halten, aber auch von utopischen Vorstellungen, die von einer Ökonomie der Gabe oder des Überflusses träumen. Karl Marx ist darin unübertroffen, dass er eine gesellschaftliche Theorie der Wirtschaft entworfen hat. Daran schließt die soziologische Theorie an. Allerdings geht es in der Soziologie nicht um eine Theorie des Kapitalismus.

ISBN 978-3-7316-1423-4 38,00 € Portofrei Bestellen

Max Weber, international bekannter Soziologe und Intellektueller, lebte nur zwölf Monate in München. Doch war es eine äußerst intensive Zeit und die Beziehung eine besondere: Bis zu seinem Tod am 14. Juni 1920 war Weber Bürger der Stadt, lehrte Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie an der Ludwig-Maximilians-Universität und erlebte die Nachwehen der Münchner Räterepublik.

Legendär sind seine "Münchener Reden", die Weber schon vor der Sesshaftwerdung in der bayerischen Metropole hielt: "Wissenschaft als Beruf" trug er 1917 auf Einladung des Freistudentischen Bundes vor. In "Politik als Beruf" formulierte er 1919 drei Grundanforderungen an den Politiker. Dazu kamen scharfe politische Reden während des Ersten Weltkriegs.

ISBN 978-3-86222-342-8 25,00 € Portofrei Bestellen

Die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien - auch und gerade unter Arbeiter/innen - haben zu intensiven Debatten in Gesellschaft, Gewerkschaften und Betrieben geführt. Im Fokus steht dabei, warum nicht die politische Linke von der Verschiebung profitiert, welche Folgen dieser Wandel für die praktische Solidarität hat und ob es einen Zusammenhang zu neuen arbeitsweltlichen Zumutungen oder gesellschaftlichen Abstiegserfahrungen gibt.

Die Befragungsstudie der TU Darmstadt stellt "engagierte Gewerkschafter/innen" ins Zentrum: Als informelles Scharnier zwischen Hauptamtlichen und Mitgliedern sind sie besonders sensibel für drängende Themen und wirken als Sprachrohr in beide Richtungen. Diese bislang kaum beachtete Gruppe wurde mit einem Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden erforscht.

ISBN 978-3-96488-016-1 16,80 € Portofrei Bestellen

Die in den 1960er Jahren im Osten Deutschlands geborenen "Mauerkinder" waren jung genug, um sich ab 1989 die Welt zu erobern - eine glückliche Generation? Ines Geipel sucht im Dialog zwischen persönlichem Schicksal und aktueller Forschung der Biographie ihrer Generation auf die Spur zu kommen.

ISBN 978-3-608-98246-6 10,00 € Portofrei Bestellen

In etwas mehr als drei Jahren (2007-2010) hat Abdullah Öcalan mit dem "Manifest der demokratischen Zivilisation" ein fünfbändiges Opus Magnum verfasst, in dem er seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus 35 Jahren radikaler Theorie und revolutionärer Praxis zusammenfügt. Nachdem er in den ersten beiden Bänden die Geschichte der Zivilisation von ihren Anfängen bis zur kapitalistischen Moderne neu interpretiert hat, legt Öcalan mit dem dritten Band eine Methode für die Lösung der drängendsten Probleme des 21. Jahrhunderts vor: die Soziologie der Freiheit. Öcalan erkennt die Notwendigkeit einer Kritik des sogenannten 'wissenschaftlichen Sozialismus', auf den er selbst, die kurdische Bewegung und die PKK sich in der Vergangenheit immer bezogen hatten. Industrialismus, Kapitalismus und der Nationalstaat können nicht mit den Mitteln eines orthodoxen sozialistischen Konzepts transformiert werden.

ISBN 978-3-89771-077-1 19,80 € Portofrei Bestellen

Noch immer gibt es große Hürden für einen Bildungsaufstieg - nach wie vor stammt nur eine Minderheit der Professor/innen aus der Arbeiterklasse. Was bedeutet es diesen Aufsteiger/innen, eine Professur erreicht zu haben? Wie erleben sie die Universität und das Versprechen der Chancengleichheit? Und wie haben ihre eigenen Aufstiegserfahrungen sie als Wissenschaftler/innen geprägt?

ISBN 978-3-8376-4778-5 28,00 € Portofrei Bestellen