Die Ordnung der Welt ist eines der großen Probleme, mit denen die Staaten konfrontiert werden. Wer sorgt für Ordnung in der "Anarchie der Staatenwelt", wenn als Folge von Globalisierung die Beziehungen zwischen den Staaten immer dichter werden und der Bedarf nach internationaler Ordnung wächst? Der Weltstaat ist eine ferne Utopie. Die freiwillige Kooperation der Staaten durch Verträge, die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen und die Normen des Völkerrechts stößt immer wieder an Grenzen, wenn wichtige Interessen betroffen sind.
Neu 2024-1.HJ (Thema)
"Krieg dem Kriege" ist ein Meilenstein der Friedensliteratur und der Friedenspädagogik.
1924 von Ernst Friedrich zum ersten Mal veröffentlicht, wurde das durchgehend viersprachige Werk (Deutsch/Französisch/Englisch/Niederländisch) seitdem weltweit fast eine halbe Million mal verkauft. Wegen der teils drastischen Bilder von verstümmelten Soldaten und der klaren antimilitaristischen Sprache erregte das Buch großes Aufsehen und viel Anstoß. Mehreren Generationen junger Menschen wurden aber gerade damit die Schrecken des Krieges sinnfällig vor Augen geführt.
Wer den Wind sät, wird Sturm ernten
Michael Lüders beschreibt die westlichen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten seit der Kolonialzeit und erklärt, was sie mit der aktuellen politischen Situation zu tun haben. Sein neues Buch liest sich wie ein Polit-Thriller, nur leider beschreibt es die Realität.
Thomas Harding kannte seinen Großonkel Hanns Alexander als einen freundlichen Mann mit viel Familiensinn, der ein bürgerliches Leben als Bankangestellter in London geführt hatte, sich für die Synagoge engagierte und gerne Witze machte. Seine jüdische Familie stammte aus Berlin und war in den 1930er-Jahren in letzter Minute nach England ins Exil entkommen. Das wussten alle. Ansonsten wurde über den Krieg nicht gesprochen.
Im Ausland gilt die deutsche Erinnerungskultur als Erfolgsgeschichte und Vorbild. Im Inland dagegen ist sie schon immer Gegenstand von Unbehagen und Kritik gewesen. Da sie selbstkritisch ist, gehören solche Gegenstimmen unbedingt dazu - sie verhindern Fixierungen und halten die Erinnerungskultur lebendig. Inzwischen hat sich das Spektrum der Kritik allerdings noch einmal deutlich erweitert. Vom rechten politischen Rand aus werden die Grundlagen unserer Erinnerungskultur mittlerweile radikal in Frage gestellt.
Der Traum einer Gesellschaft, in der jeder die gleichen Chancen hat und ohne materielle Sorgen sein Glück suchen kann, ist vorbei. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in Deutschland immer weiter auseinander. Die breite Mittelschicht, die einst unser Land gekennzeichnet und unsere Gesellschaft getragen hat, erodiert. Die Krisen der letzten Jahre haben diesen Trend verstärkt und die Politik will oder kann nicht gegensteuern.
Die Gesamtausgabe sämtlicher Texte von Anne Frank mit lange nach dem Tagebuch veröffentlichten Briefen, Schriften und vielen Fotos. Die Ausgabe enthält sowohl die beiden Fassungen des Tagebuchs von Anne Frank selbst (sie schrieb ihr Tagebuch zunächst für sich und arbeitete später an einer Fassung für eine etwaige Veröffentlichung) als auch die von Otto Frank und der Übersetzerin Mirjam Pressler aus den beiden ursprünglichen Versionen kompilierte, mittlerweile weltweit verbindliche Lesefassung, außerdem ihre Erzählungen und Essays sowie ihre Briefe und Aufzeichnungen.
Der Aufgabe, die Revolution gegen das Kapital zu einem siegreichen Ende zu führen, hatte Lenin sein Leben gewidmet. Dafür hatte er Entbehrungen, Verfolgung und Exil auf sich genommen. Das der erste Anlauf 1905 scheiterte, warf ihn nicht aus der Bahn. Als sich die Massen im Frühjahr 1917 erneut erhoben und den Zaren stürzten, sah er sich endlich am Ziel.
Jürgen Kocka, auch international einer der führenden Experten für das Thema, bietet mit diesem Band eine exzellente Einführung in die historische Entstehung und Ausdehnung des Kapitalismus seit der frühen Neuzeit sowie seine globale Ausbreitung seit dem 19. und 20. Jahrhundert. Er betrachtet aber nicht nur die Prozesse von Handel und Industrialisierung, sondern zugleich die nachhaltigen Veränderungen der Arbeits- und Lebenswelten. So ist seine Einführung ein souveräner historischer Überblick und zugleich eine kritische Bestandsaufnahme jenes ökonomischen Regimes, das heute bis in den letzten Winkel des Planeten unser Handeln mitbestimmt.