Bedrohter Diskurs
Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg

Die deutsche Debatte über den Ukrainekrieg ist geprägt von Kriegsbefürwortung und -propaganda, vermehrten Waffenlieferungen, Feindbilddenken, Russenfurcht und Schwertglauben. Ein offener Diskurs, der die unterschiedlichen Auffassungen und gegensätzlichen Argumente gleichberichtigt nebeneinander zur Sprache bringt, findet nicht statt. In den großen Zeitungen, im Rundfunk und im Fernsehen sind nur selten Standpunkte vertreten, die dem Mainstream widersprechen und der Haltung großer Bevölkerungskreise eine Stimme geben. Insgesamt 57 Autorinnen und Autoren verdeutlichen, was sich im bisherigen Diskurs kaum artikulieren ließ.

ISBN 978-3-949116-21-6 24.01.2024 24,80 € Portofrei Bestellen (Buch)

Dazu gehört, dass es in dem Meinungsstreit, von alten wie neuen Kalten Kriegern forciert, um eine Militarisierung der Gesellschaft geht und dass es, um weiteres Blutvergießen und Elend zu verhindern, darauf ankommt, den Krieg durch Verhandlungen zu beenden, jedweden "Siegfrieden"-Parolen eine Absage zu erteilen und zu einer Politik der Entspannung zurückzukehren, die nicht den Krieg, sondern den Frieden als "Ernstfall" begreift.

Die Autoren u. a .: Franz Alt, Detlef Bald, Peter Brandt, Maria Buchwitz, Peter Bürger, Christoph Butterwegge, Jochen Cornelius-Bundschuh, Wolfgang Däubler, Eugen Drewermann, Leo Ensel, Ute Finckh-Krämer, Guide Grünewald, Tessa Hofmann, Margot Käßmann, Jutta Kausch-Henken, Elmar Klink, Dietmar Köster, Gabriele Krone-Schmalz, Ekkehard Lentz, Klaus Moegling, Michael Müller, Heribert Prantl, Clemens Ronnefeldt, Jürgen Rose, Walter Ruffler, Hans-Eberhard Scherer, Michael Schmid, Michael von der Schulenburg, Joachim Schuster, Peter Sörgel, Heike Springhart, Johano Strasser, Günter Verheugen, Hermann Vinke, Kathrin Vogler, Sahra Wagenknecht, Max Weber, Wolfram Wette, Angelika Wilmen, Andreas Zumach.

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Liste aller Autoren

Der Ukrainekrieg und das Problem mit der Wahrheit: In allen Medien wird ständig über den Krieg in der Ukraine berichtet. Neben geschriebenen Abhandlungen gibt es eine Fülle von Bildern und Videos. Neben den Problemen der nicht definierten Aktualität der Beiträge, der räumlichen Zuordnung und technischen Qualität von Fotos und/oder Videos, der nicht einzuordnenden Kompetenz der Berichterstatter und dem fehlenden sicherheitspolitischen Know-how vieler Politiker ist das Hauptproblem der Wahrheitsgehalt aller Meldungen. Der nachfolgende Beitrag von Jürgen Hübschen befasst sich mit den Hauptursachen dieses Dilemmas. → NachDenkSeiten 13. Juli 2023

Die Herausgeber:

Hermann Theisen, Jg. 1964, Master of Social Work, Berater und Fachkraft für Friedensarbeit; seit den 1980er Jahren Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft, Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und seitdem aktiv in der Friedensbewegung, Teilnahme an vielfältigen gewaltfreien Aktionen zivilen Ungehorsams mit drei daraus folgenden Inhaftierungen in der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Mainz, 2001 Träger des Fritz-Bauer-Preises der Humanistischen Union, regelmäßige Veröffentlichungen über friedenspolitische Themen; seit 1995 tätig im Sozialdienst auf einer geschlossenen Intensivstation eines Psychiatrischen Landeskrankenhauses.

Helmut Donat, Jg. 1947, Bankkaufmann, Lehrer, Historiker, Verleger und freier Autor, Mitbegründer des „Arbeitskreises Historische Friedensforschung“, zahlreiche Publikationen zum Militarismus und Pazifismus, zum Ersten Weltkrieg und Völkermord an den Armeniern sowie zu Historikerdebatten über die Ursachen und Folgen von 1933, diverse Auszeichnungen, u.a. mit dem Carl von Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg.


Ergänzungen zu diesem Beitrag zum Thema:
redglobe.de
okv-kuratorium.org 

Angriffskrieg ist das schwerste aller Verbrechen. Das vereinigte Deutschland ist daran beteiligt – und belügt sich selbst darüber. »Wir führen keinen Krieg«, behauptete Kanzler Schröder 1999 an dem Tag, als der Bombenkrieg gegen Jugoslawien begann, und seit Jahren gilt diese Sprachregelung auch für den immer verlustreicheren Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan. Der Generalbundesanwalt hat Klagen gegen die verantwortlichen Politiker mit der Begründung zurückgewiesen: Es sei zwar strafbar, einen Angriffskrieg vorzubereiten, nicht aber, ihn zu führen – eine Zumutung für Moral und Verstand.

 

Erstellt: 20.01.2024 - 13:05  |  Geändert: 27.04.2025 - 13:34