Nationalsozialismus (Thema)

Über Jahrzehnte wurde nicht darüber gesprochen, was sich hinter verschlossenen Türen in sogenannten Kinderkur- und Erholungsheimen abspielte. Dabei wurden nach 1945 bis in die 1990er Jahre rund acht bis zwölf Millionen Kinder verschickt. Viele von ihnen kamen gedemütigt, misshandelt und traumatisiert zurück. Nun brechen sie ihr Schweigen. Ihre Geschichten sind detailreich, unsentimental und intensiv, sie bestechen durch ihre Unmittelbarkeit.

ISBN 978-3-8379-3117-4 24,00 € Portofrei Bestellen

"Du hast da ein Trauma", sagte man zu mir, als es klar wurde, dass es etwas gab, was mich nicht losließ, es war der Suizid meines Vaters kurz vor dem Zweiten Weltkrieg und acht Wochen nach meiner Geburt. Selbstmord in einer Familie ist gar nicht so selten, und in jedem Falle bedrückend. Der Mantel des Schweigens wird oft darüber gelegt. Ein Selbstmord ist auch ein Mord, denke ich, eine Niederlage ist er nicht unbedingt. Die Suche einer Tochter nach einem Kommunisten, Kurier der Komintern, Vorkämpfer für Sozialmedizin, der sich wenige Tage vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges verzweifelt umbrachte.

ISBN 978-3-86408-267-2 20,00 € Portofrei Bestellen

Die Lebensgeschichte der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (1897-2000) umfasste das gesamte 20. Jahrhundert. Sie war eine der bedeutendsten Frauenpersönlichkeiten ihrer Zeit, wurde in Wien geboren und starb mehr als hundert Jahre später in dieser Stadt.

Die Herausgeberin Christine Zwingl begibt sich auf ihre Wiener Spuren und macht diese sichtbar. Ein Stadtplan im Buch hilft den LeserInnen beim Erwandern der Lebensstationen.

ISBN 978-3-85371-494-2 19,90 € Portofrei Bestellen

Birgit ist zu Kaspar in den Westen geflohen, für die Liebe und die Freiheit. Erst nach ihrem Tod entdeckt er, welchen Preis sie dafür bezahlt hat. Er spürt ihrem Geheimnis nach, begegnet im Osten den Menschen, die für sie zählten, erlebt ihre Bedrückung und ihren Eigensinn. Seine Suche führt ihn zu einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land - und zu einem jungen Mädchen, das in ihm den Großvater und in dem er die Enkelin sieht. Ihre Welten könnten nicht fremder sein. Er ringt um sie.

ISBN 978-3-257-07181-8 25,00 € Portofrei Bestellen

Sie liebte das Reisen. Sie liebte die Bewegung, die Ortlosigkeit, die Unrast, das Nomadentum. Dies war eine Epoche, wie die Geschichte viele kannte, wo das Reisen unzähligen Menschen aufgezwungen wurde. Sie reisten aus Not und Angst; Arbeit, Besitz, Pass waren ihnen abhanden gekommen, mit ihrer Heimat hatten sie ihre Identität verloren. Sie waren staatenlos, sie wurden gering geachtet und achteten sich selbst gering. Sie fürchteten das Ankommen nicht weniger, als sie das Fortgehen gefürchtet hatten. Olga Benario aber, die Nomadin der Weltrevolution, reiste nie ab und kam nie an, sie war, so schien es, immer schon unterwegs. Ihre Identität war an keinen Ort, keine Landschaft und keine Nationalität gebunden. Sie war eine Kämpferin für die klassenlose Gesellschaft, sie konnte überall kämpfen. Und sie liebte die Bewegung.

ISBN 978-3-940861-11-5 29,80 € Portofrei Bestellen

Christian Geisslers Roman »kamalatta. romantisches fragment« (1988) war in seiner politischen und literarischen Radikalität ein Ereignis. Auf der SWR-Bestenliste kam er auf Platz 3, in Hamburg wurde er mit dem Irmgard-Heilmann-Preis ausgezeichnet, der Autor absolvierte 29 Lesungen in den ersten drei Monaten. Während Teile der Linken den Roman mit Leidenschaft diskutierten, denunzierte Der Spiegel ihn als »das Buch eines Schriftstellers, der wie ein Sprecher der RAF auftritt«. Nach »Das Brot mit der Feile« und »Wird Zeit, dass wir leben« schloss Geissler mit »kamalatta« seine sogenannte »Trilogie des Widerstands« ab. Der 600-Seiten-Roman handelt von Menschen in den 70er/80er Jahren, die sich gegen die alltäglichen Bedrohungen einer Gesellschaftsordnung wehren, die auf Ausbeutung basiert.

ISBN 978-3-95732-501-3 24,00 € Portofrei Bestellen

Die autobiographischen Aufzeichnungen decken die Hintergründe der moralischen und geistigen Pervertierung auf, die sich im Deutschland Hitlers und Himmlers bei unzähligen ehrgeizigen »Gläubigen« des Regimes vollzog.

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, in der Nähe der gleichnamigen Stadt gelegen, wurde nach dem deutschen Angriff auf Polen im Zweiten Weltkrieg errichtet. Im Mai 1940 wurde der damalige SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß mit dem Ausbau des Lagers beauftragt, das er als Kommandat dreieinhalb Jahre lang befehligte. Auschwitz gehörte zu den größten Vernichtungslagern des Dritten Reiches und bestand bis zum Januar 1945. Höß wurde zum 2. April 1947 vom polnischen Obersten Volksgericht zum Tode verurteilt und am 16. April 1947 in Auschwitz gehenkt.

ISBN 978-3-423-30127-5 11,90 € Portofrei Bestellen

"Wie verteidigt man als Sohn den Vater, der einem verbrecherischen Regime gedient hat? Ein sprachlich meisterhafter Roman" (Uwe Timm) über Ernst von Weizsäcker und die Nürnberger Prozesse.

1947, die Nürnberger Prozesse: Einer der Angeklagten ist Ernst von Weizsäcker, SS-Brigadeführer und Spitzendiplomat unter Ribbentrop. Zu seinen Verteidigern zählt auch sein Sohn Richard, der vier Jahrzehnte später als Bundespräsident in seiner Rede vom 8. Mai über Kriegsschuld und die Befreiung Deutschlands vom Nazi-Gräuel sprechen wird. Eine historische Konstellation, die man kaum erfinden könnte: Hier stoßen - verkörpert in Vater und Sohn - das alte, schuldbeladene Deutschland und die gerade entstehende Bundesrepublik aufeinander.

ISBN 978-3-446-26592-9 24,00 € Portofrei Bestellen

"PACKEND UND BEÄNGSTIGEND: DIE VERWANDLUNG DEUTSCHLANDS IN EINE HÖLLE AUS DIKTATUR UND TERROR." STEN NADOLNY

Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzählt die Chronik eines angekündigten und doch nicht für möglich gehaltenen Todes. Von Tag zu Tag verfolgt er, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog.
Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon früh morgens fährt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in München derweil kümmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, dafür umso mehr um seinen Vortrag über Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen, entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers «Machtergreifung», die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten.

Rezension von Manfred Kunz

ISBN 978-3-406-77693-9 24,00 € Portofrei Bestellen (Buch)
ISBN 978-3-406-81497-6 16,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

Am 22. Juni 1941 überfielen deutsche Truppen zusammen mit ausländischen Helfern die Sowjetunion. Es begann ein brutaler Vernichtungskrieg, der sich als tiefer Schnitt in die Geschichte des 20. Jahrhunderts eingegraben hat. Während in den ersten beiden Kriegsjahren von 1939 bis 1941 weniger als eine Million Menschen getötet wurden, starben in den folgenden vier Jahren mehr als 40 Millionen. Der rassenideologische Vernichtungskrieg im Osten zielte darauf ab, die europäischen Juden insgesamt zu ermorden und die slawische Bevölkerung zu dezimieren. Das Buch dokumentiert die historischen Ereignisse und lässt diese an 24 deutschen und sowjetischen Lebensschicksalen deutlich werden, unterstützt von mehr als 250 Fotos.

ISBN 978-3-86153-657-4 5,00 € Portofrei Bestellen