Das Kulturlexikon zum Dritten Reich
Wer war was vor und nach 1945

2. Auflage 01.09.2009 , Deutsch

Ernst Klee sieht sein Buch als ein „lexikalisches Mahnmal“. Es ist für die vorliegende Taschenbuchausgabe umgearbeitet und auf den neuesten Stand gebracht worden. Das nach wie vor konkurrenzlose Nachschlagewerk mit seinen nunmehr rund 3600 Einträgen zu Personen aus dem Kulturbetrieb der NS-Zeit gehört in die Hände all derer, die sich mit Nationalsozialismus beschäftigen.

Die Kritik hat die Originalausgabe außerordentlich stark gelobt; hervorgehoben wurde, dass das Werk auch deshalb interessant ist, weil der Autor auch die meisten Nachkriegskarrieren recherchiert hat.
 

ISBN 978-3-596-17153-8 2. Auflage 01.09.2009 19,99 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

Verzeichnet sind die wichtigsten resp. bekanntesten Personen aus Adel, Archiv- und Büchereiwesen, Geisteswissenschaften, Kunstgeschichte, bildender Kunst, Literatur, Musik (einschließlich Unterhaltungs-, Film- und auch Militärmusik), Rundfunk, Theater, Film etc.

Hunderte der seinerzeit genehmsten Schauspieler, Schriftsteller, Maler, Architekten, Komponisten, Dirigenten, Musiker etc. waren 1944 in einer "Gottbegnadeten-Liste" (sic!) des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda unter Joseph Goebbels aufgeführt, was handfeste materielle Vorteile bedeutet hat. Viele Profiteure und Karierristen huldigten Hitler als dem "ersten Künstler der deutschen Nation"; viele von ihnen sind selbst in Auschwitz zur Unterhaltung der SS aufgetreten.

Das Lexikon dokumentiert darüber hinaus Hunderte von Opfern der damaligen Kulturpolitik: Verfemte und Verfolgte, die ins Exil gehen mussten bzw. ermordet worden.

Am Ende des Bandes findet sich ein Begriffslexikon, das die Nutzung des Buches auch für Laien erleichtert.

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Rezensionen

Ziel des Lexikons ist, die damals Handelnden und ihre Opfer vor dem Vergessen zu bewahren und damit ihren Teil am kulturellen Selbstverständnis Deutschlands (und gegebenenfalls Österreichs) im Bewusstsein zu halten. Von Walter Delabar literaturkritik.de 21.11.2016

Klee macht in seinem „Kulturlexikon“ aus seiner eigenen Überzeugung kein Geheimnis. Im Gegensatz zu „herkömmlichen“ Lexika zum Dritten Reich geht es ihm explizit um die Darstellung und Anprangerung von Unrecht. Von Anselm Heinrich, University
of Glasgow  hsozkult 2007-2-115  

Autoreninfos

Ernst Klee (1942-2013) war Journalist und durch seine Bücher zu nationalsozialistischen Tätern und Verbrechen ein bedeutender Historiker. Für seine Filme und Artikel erhielt er u.a. einen Adolf-Grimme-Preis (1982). Für ›Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer‹ (1997) erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis. Die Stadt Frankfurt am Main zeichnete ihn 2001 mit der Goethe-Plakette aus und 2007 das Land Hessen mit der Wilhelm Leuschner-Medaille. Seit 2005 ist eine Förderschule im westfälischen Mettingen nach ihm benannt. 2013 verstarb Ernst Klee, kurz nachdem er die Arbeit an seinem letzten Werk abgeschlossen hatte.

Wikipedia (DE): Ernst Klee

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Erstellt: 06.10.2025 - 12:44  |  Geändert: 06.10.2025 - 13:24