Hajo G. Meyer beschreibt in seinem Buch, Das Ende des Judentums seine Abscheu vor dem moralischen Verfall der heutigen israelischen Gesellschaft. Meyer ist ein prominentes Mitglied von "Eine andere Jüdische Stimme", einer Bewegung, die die Jüdische Loyalität zu Israel dazu benutzt, über Israel kritisch nachzudenken.
Holocaust (Thema)
Was bedeuten die Verbrechen von Nazi-Deutschland heute für jüdische Menschen sowie für Deutsche? Überlebende der Nazi-Zeit gibt es kaum noch - weder auf Seite der Opfer noch auf Seite der Schuldigen. Und doch bedeutet das Versterben dieser Generation nicht, dass alle Spuren der Nazi-Zeit unsichtbar würden. Entnazifiziert euch! erklärt, wie oberflächlich die Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt wurde und wie wenig sie mit den jüdischen Opfern der Nazi-Zeit zu tun hatte.
»Dieses Buch ist aktueller denn je: Es zeigt, wohin Rechtsextremismus und Antisemitismus führen können. In ihrem aktualisierten Bericht des Düsseldorfer Majdanek-Prozesses porträtiert Ingrid Müller-Münch nicht allein die Opfer des Massenmords, sondern insbesondere die »Frauen auf der Anklagebank«: Sie waren keine fanatischen Nationalsozialistinnen, bevor sie zu brutalen, sadistischen und mörderischen KZ-Aufseherinnen wurden, sondern Hausfrauen, Fabrikarbeiterinnen oder Pflegerinnen - Frauen aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Diese Täterinnen-Biografie sollte gerade jetzt auch Pflichtlektüre in den Schulen werden und zugleich uns allen Mahnung für die Zukunft!« Günter Wallraff, Sommer 2024
Was kann ziviler Widerstand gegen den enthemmten Vernichtungswillen und die militärische Übermacht einer faschistischen Diktatur ausrichten? Die hier zusammengetragenen Beispiele aus den Jahren 1942 bis 1944 zeigen, wie es mutigen, gut organisierten Menschen in Nazideutschland, im kollaborierenden Bulgarien sowie in den nationalsozialistisch besetzten Ländern Dänemark und Frankreich gelang, jüdische Verfolgte vor der Deportation und Ermordung durch die Nationalsozialisten zu retten. Mit Blick auf die brutale Repression aktueller Regime und ihre neuen Kriege stellt diese Untersuchung die Frage: Kann ziviler Widerstand gegen eine brutal vorgehende Besatzungsmacht das Leben der angegriffenen Bevölkerungsgruppe oder Gemeinschaft sichern? Welche Bedingungen und Mechanismen müssen hier zusammenfinden und gemeinsam wirken?
Wer war Klaus Bonhoeffer? Während Leben und Wirken Dietrich Bonhoeffers akribisch erforscht sind, gibt es bisher keine einzige Monographie über dessen Bruder. Dabei war Klaus nicht nur der ältere, sondern er ist Dietrich auch in mancher Hinsicht vorangegangen - nicht zuletzt auf dem Weg in den Widerstand gegen Hitler. Entsprechend seiner Persönlichkeit war Klaus im Kampf gegen die Diktatur in gewisser Weise sogar der Entschiedenere von beiden.
Wir leben in schwierigen Zeiten. Eine gesellschaftliche Krise löst die andere ab, und die Krisen überlagern sich mehrfach. Jedoch bieten Krisen auch immer eine Chance, wenn wir den Mut aufbringen, ihnen solidarisch entgegenzutreten, um die Gesellschaft zu etwas Humanerem und ökologisch Nachhaltigerem zu verändern.
Wäre der größte Zivilisationsbruch in der Geschichte - der Vernichtungskrieg in Osteuropa und der Mord an den europäischen Juden - ohne Hitler denkbar gewesen? Mit souveräner Kennerschaft und auf der Basis neuer Quellen zeigt der Zeithistoriker Volker Ullrich, in welchem Ausmaß der Diktator den Charakter der Kriegführung und die Entwicklung zum Holocaust bestimmt hat. Deutlich wird: Die monströsen Verbrechen waren nur möglich, weil Hitler sich bis zuletzt auf die Kooperation der Generalität und breiter Teile der Gesellschaft verlassen konnte.
Die NS-Prozesse in der Bundesrepublik waren ein Forum, in dem bereits in der frühen Nachkriegszeit die Verbrechen des Nationalsozialismus verhandelt wurden. Dabei hatten die Holocaust-Überlebenden und ehemaligen KZ-Häftlinge als Zeugen eine besonders kontroverse Aufgabe, die von der Forschung jedoch bislang kaum beachtet wurde.
Nach Kriegsende sorgten alliierte und deutsche Behörden für die Exhumierung und würdevolle Bestattung der Toten. Es entstanden Friedhofsanlagen, Grabzeichen und Denkmäler, die den Opfern ein ehrendes Gedenken bewahren sollten. Darüber hinaus zeugen diese Stätten heute von den Anfängen der Erinnerungskultur in einer Zeit, in der das Grauen der Verbrechen überall noch lebendig vor Augen stand. Die Dokumentation der KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern sowie die Namenslisten der Opfer basieren auf umfassenden Recherchen, die im Auftrag der für die Pflege zuständigen Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen unternommen wurden.
Mit dem „totalen“ Krieg und dem massenhaften Einsatz von Häftlingen als Arbeitssklaven – vor allem in der Rüstungsindustrie – erreichte die Verwendung von Geldersatz in den Lagern und Ghettos des Dritten Reichs ihren Höhepunkt. Schon zuvor hatte es spezielle Zahlungsmittel gegeben, doch nahmen die sog. Prämienscheine, die dann in fast allen Konzentrationslagern benutzt wurden, um Gefangene aus ganz Europa zu immer höheren Leistungen zu motivieren, eine herausragende Stellung ein.