Das Buch vereinigt Reportagen, Essays und Kommentare des Schweizer Schriftstellers und Publizisten Harry Gmür, die er in den Jahren des Nationalsozialismus unter seinem Namen und während des Kalten Krieges unter verschiedenen Pseudonymen verfasst hat. In den 1930er-Jahren beschrieb er die faschistischen Strömungen in der Schweiz und die hitleraffine und Franco-freundliche Politik der helvetischen Landesregierung, die er mit schonungsloser Schärfe kritisierte, zumeist in Artikeln seiner eigenen Wochenzeitschrift ABC. In den 1950er-Jahren bis zu seinem Tode berichtete er, vor allem in der ostdeutschen Weltbühne und in Büchern, über seine Afrikareisen und analysierte kenntnisreich die Befreiungskämpfe verschiedener afrikanischen Länder vom Joch des Kolonialismus.
Zeitgeschichte (Thema)
Mit seiner spannenden Familiengeschichte entwirft Oskar Maria Graf ein Bild der bedrohlichsten Phase unmittelbar erlebter Zeitgeschichte: den "Sturz Deutschlands ins Bodenlose" (Jean Amery). Strategien der Gegenwehr und Bewältigung des Exils, die seine Figuren entwickeln, machten das Buch zum Politikum, Parteienstreit verzögerte sein Erscheinen. Obwohl von Autorenkollegen höchst gepriesen, blieb das optimistische Pathos des "Abgrund" (1936) im Schatten der resignativ gestimmten Bearbeitung "Die gezählten Jahre" (1976).
Mit viel Feingefühl erzählt der Autor Bojan Peroci zunächst die Geschichte seiner Protagonistin, der slowenischen Widerstandsaktivistin Bina, die sich in Zeiten der Unmenschlichkeit, Brutalität und Kälte ihre Würde nicht nehmen lässt. Für ihre Unbeugsamkeit muss sie mit dem Leben bezahlen. Zuvor jedoch gelingt es ihr, ihre im KZ Ravensbrück zur Welt gebrachten Tochter Maria zu retten. Maria wächst nach dem Krieg als Ziehtochter bei jener polnischen Frau auf, die sie aus dem KZ geschmuggelt hat. Doch das nach dem Krieg stark verarmte, kommunistische Polen kann der jungen Maria keine Zukunftsperspektive bieten und so ist die mittlerweile erwachsene Maria gezwungen, eine Stelle als Pflegerin bei einem ehemaligen Wehrmachtsoffizier in Deutschland anzunehmen. Nun kommt Maria in jenes Umfeld, das sie letzlich auf die Suche nach der eigenen Geschichte und Vergangenheit zwingt.
Am 12. Dezember versammelt Brecht die Schauspieler des Berliner Ensembles im Zuschauerraum. Zwei Tage später beginnt er mit den szenischen Proben zu seinem Stück »Leben des Galilei«, wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes zumeist nur von zehn bis zwölf Uhr. Im März unterbricht er die Probenarbeit und wird sie nicht wieder aufnehmen. Er stirbt im August 1956. Der Regieassistent Hans Bunge hatte während der Proben ein Tonbandgerät aufgestellt, und so entstand ein einzigartiges Dokument, das den Mythos der Theaterarbeit Brechts in neuem Licht erscheinen lässt.
Wie lebt es sich in einem real existierenden Utopia? Einem Ort, in dem es keinen Bürgermeister gibt, keine Polizei, keine Gefängnisse. Wo Geld keine Rolle spielen soll. Und sich der Reichtum der Bewohner nicht durch materiellen Besitz manifestiert, sondern durch gelebte Individualität und Spiritualität. Auroville, gegründet 1968 unter dem Schutz der UNESCO in Südindien als Weltort zur Förderung der menschlichen Einheit, ist eine der letzten intentionellen Gemeinschaften, die nach 50 Jahren immer noch stetigen Zustrom erfährt. Heute leben über 3.000 Menschen aus 50 Nationen in der experimentellen Stadt, die aus hunderten Communities besteht, welche organische Landwirtschaft und Wiederaufforstung betreiben, oder sich dem Integralen Yoga widmen.
Wie können Gesellschaften große technologische, wirtschaftliche und strukturelle Veränderungen friedlich durchlaufen? Das skandinavische Geheimnis erforscht, wie Dänemark, Norwegen und Schweden dank des deutschen Bildungskonzepts der Bildung von armen feudalen Agrargesellschaften zu reichen Industriedemokratien wurden. Das Buch untersucht auch die enge Beziehung zwischen Bildung und der zeitgenössischen Entwicklungspsychologie, d.h. den Konzepten der "Ich-Entwicklung" und des "transformativen Lernens".
Donald Trump vereinigt ein beachtliches Bündel von "Firsts" in seiner Amtszeit. Er ist der erste Präsident der USA, der zuvor noch nie eine Funktion in Politik oder Militär innehatte. Er ist der älteste jemals neugewählte Präsident und der erste Milliardär im Weißen Haus. Er hat mehr Minister und Berater entlassen als jeder seiner Vorgänger. Und er ist der erste Präsident, der nach einem überstandenen Impeachment-Verfahren eine zweite Amtszeit anstrebt. Ein Star des Reality-TV hält im Weißen Haus die Hebel der Macht in seiner Hand. Stephan Bierling zeigt in seinem informativen Buch sachlich und mit klarem Urteil, welche erschreckenden Resultate diese Präsidentschaft hervorgebracht hat.
»Etwas Neues entsteht, und dieses Neue kann besser sein als das nunmehr Vergehende.«
Meinhard Miegel reflektiert das aktuelle Weltgeschehen von den ökologischen Krisen bis zu den Folgen der Corona-Pandemie.
Er wirbt für Nachdenken, Innehalten und Gemeinsinn und stellt sich gegen Hybris, Egoismus und Gier. Immer klug, immer prägnant, immer nachdenkenswert fordert Miegel nicht weniger als eine Erneuerung unserer Kultur.
Die Hintergründe der Balkankriege werden in diesem Buch im regionalen wie auch im internationalen Zusammenhang aufgezeigt. Am Beispiel Jugoslawien werden ausserdem eine Reihe Grundfragen von aktueller und universeller Bedeutung behandelt. Karam Khella schreibt zur Frage: Verstehen Sie Jugoslawien? Klaus Thörner behandelt die Geschichte Jugoslawiens seit 1918 als Geschichte eines antikolonialen und antifaschistischen Staates. Rüdiger Göbel schließlich beschreibt die Dynamik westlicher Interventionspolitik im Jugoslawienkonflikt von der Sezession bis zur Militärintervention. Das Buch endet mit einer Autorendiskussion.
Die Reihe Deutsche Zustände untersucht Erscheinungsweisen, Ursachen und Entwicklungen »Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« wie Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Heterophobie (gegen Obdachlose, Homosexuelle, Muslime etc.) und Sexismus, wobei wissenschaftliche Analysen mit exemplarischen Fallgeschichten, Essays und Interviews verbunden werden. »Pflichtlektüre nicht nur für Politiker«, urteilte der Bayerische Rundfunk.
In dieser Folge bildet das Problem der Demokratieentleerung einen Schwerpunkt. Zu klären ist, inwieweit mit der Schwächung demokratischen Selbstverständnisses eine Qualitätsverschiebung der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit einhergeht.