Für moderne Menschen ist die Natur etwas, das man ausbeutet oder das Erholung bietet, aber kein Ort, an dem man wohnt und sich selbstverständlich bewegt. Baptiste Morizot lädt dazu ein, sich in die Perspektive wilder Tiere hineinzudenken und sensibler zu werden für die Welt, die uns umgibt. Seine Streifzüge führen ihn durch die Heimat der Wölfe, der Leoparden und der Bären, doch auch den Stadtvögeln lassen sich Geheimnisse entlocken. Die Wildnis ist überall. Wer ausgetretene Pfade verlässt und in die Natur eintaucht, wird verändert von seinem Abenteuer zurückkehren - als Grenzgänger zwischen zwei Welten.
Ethik (Thema)
Die Philosophin Vinciane Despret stellt die Frage neu, was Tiere vom Menschen unterscheidet.
Wer sagt, dass Tiere einfach gestrickt sind und keine Kultur haben? Die belgische Philosophin Vinciane Despret knöpft sich Annahmen vor, die in der Regel nicht infrage gestellt werden. Mal philosophisch, mal kurzweilig, aber stets mit einem Augenzwinkern widmet sich Despret in 26 Essays provokanten Fragen: Mit wem würden Außerirdische verhandeln wollen? Was interessiert Ratten bei einem Experiment? Können Vögel Kunstwerke erschaffen? Desprets Antworten eröffnen immer wieder neue Perspektiven, durch die der vermeintlich Beobachtende zum Beobachteten wird. Sie sind gespickt mit Berichten von Forscherinnen aus der freien Wildbahn und mit amüsanten Beispielen und Anekdoten aus dem Tierreich.
Für Frauen ist die Geburt ein äußerst schmerzhafter Vorgang. Das lässt sich hinnehmen. Dass die Geburtshilfe im deutschen Klinik- und Gebäralltag regelmäßig und beinahe unkritisiert von vielfältigen Formen der Gewaltausübung begleitet wird, ist dagegen ein Skandal, den Christina Mundlos' Buch erstmalig thematisiert. Die von ihr versammelten Erfahrungen von Müttern und Hebammen berichten von medizinisch unnötigen Kaiserschnitten, nicht genehmigter Genitalverstümmelung, von unnötig vielen und brutal durchgeführten vaginalen Untersuchungen, verweigerten Schmerzmitteln und festgeschnallten Frauen. Gebärende werden allein gelassen, ausgelacht und beleidigt, ihre Selbstbestimmung missachtet und Operationen ohne Betäubung durchgeführt.
Ein Fundament für die politischen Rechte der Tiere. Ein dringender Appell zum Schutz aller Tiere von der berühmten Philosophin.
Weltweit sind Tiere in Not: sei es durch die Zerstörung ihrer Lebensräume, sei es durch die Qualen der industriellen Tierhaltung, durch Wilderei oder durch die Vernachlässigung von Haustieren, die wir angeblich so lieben. Tiere erleiden jeden Tag Ungerechtigkeit und Grausamkeit durch unsere Hände. Martha Nussbaum entwickelt, ausgehend von ihrem grundlegenden Fähigkeiten-Ansatz, eine neue philosophische, juristische und moralische Grundlage zum Schutz der Tiere. Von Delfinen bis Krähen, von Elefanten bis Tintenfischen schildert sie das Leben von Tieren mit Staunen, Ehrfurcht und Mitgefühl und weist den Weg in eine Welt, in der wir Menschen Freunde der Tiere sind und nicht Ausbeuter oder Nutzer.
Dieser Band bildet den Auftakt zu einer Publikationsreihe für eine postanthropozentrische Theologie im interdisziplinären Dialog. Die praktische wie theoretische Anerkennung nichtmenschlicher Lebewesen gehört zweifellos zu den zentralen Herausforderungen der Zukunft: Es sind Phänomene wie das Artensterben und der anthropogene Verlust der Biodiversität, die unerträgliche Gewalt der 'industriellen Tierhaltung', die nahezu ubiquitäre Missachtung von anderen Tieren als Subjekten ihres eigenen Lebens und nicht zuletzt die nach wie vor fehlende politische Berücksichtigung nichtmenschlichen Lebens, die die Dringlichkeit einer fundamentalen Neuorientierung vor Augen führen.
ISBN 978-3-534-45036-7
vergriffen
Der organisierte Massenmord an ethnischen und sozialen Bevölkerungsgruppen als Kriegsstrategie.
Die erste integrative Gesamtdarstellung der Völkermord-Politik des NS-Regimes
Von 1939 bis 1945 ermordete das nationalsozialistische Regime rund 13 Millionen Zivilisten und andere Nichtkombattanten in Vernichtungslagern und außerhalb davon. Fast die Hälfte der Opfer des Nationalsozialismus waren Juden. Die Judenverfolgung und die Shoah sind in der Geschichte ohne Beispiel, aber als Teil eines systematischen Massenmordprogramms zu betrachten. Zu den Opfern der NS-Verbrechen gehörten auch Behinderte, Roma, polnische Eliten, gefangene Rotarmisten und unbewaffnete Zivilisten.
Kann man von Gott sprechen und zugleich vom Tier schweigen? Der Abschiedsblick der Tiere - inden Zoos, in den industriellen Mega-Schlachthöfender Großstädte wie auch in den letzten ihnen nochverbliebenen Naturreservaten - gilt auch einer Theologie, die sich über lange Zeit damit begnügt hat, Schöpfung und Erlösung, Natur und Gnade, Christologie und Trinitätslehre einzig für den Menschen und auf diesen hin zu lehren. Eine solche Theologie hat für viele heutige Anliegen keine Antworten ...
Der Jainismus ist wie der Buddhismus vor rund 2500 Jahren entstanden und eine der kleineren Religionen Indiens - zu seinen zentralen Lehren gehören Gewaltlosigkeit (ahi_sa), Respekt vor allen Lebewesen und Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Weitere Grundprinzipien des Jainismus sind: Wahrhaftigkeit (satya), Nicht stehlen (asteya), Enthaltsamkeit (brahmacarya) und Besitzlosigkeit (aparigraha). Weltweit gibt es kaum mehr als fünf Millionen Jainas. Gleichzeitig besetzen sie überdurchschnittlich häufig hohe Positionen in der indischen - und im 20. und 21. Jahrhundert zunehmend auch der internationalen - Wirtschaft. Diese Einführung stellt die spezifischen Glaubensinhalte, die Geschichte und die Praxis des Jainismus lebendig und übersichtlich dar. Ein hilfreiches Glossar sowie zahlreiche Abbildungen runden den Band ab.
Wie kann mit natürlichen Ressourcen - z. B. mit Land, Wasser oder Fischbeständen - so umgegangen werden, dass alle Menschen ihre Bedürfnisse befriedigen können? Wie funktionieren gemeinschaftlich verantwortete Institutionen dauerhaft? Diese Fragen haben die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin und Umweltökonomin Elinor Ostrom ein Leben lang beschäftigt. 2009 wurde sie als erste Frau mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet, denn ihre Gemeingüter-Forschung gilt als bahnbrechend. Ostrom legt offen, wie kollektives selbstorganisiertes Handeln gelingt, und zeigt, dass es Regulierungsalternativen abseits von Markt und Staat gibt. In ihrer Nobelpreisrede, die hier erstmals in deutscher Übersetzung erscheint, zeichnet Ostrom ihre intellektuelle Lebensreise nach.
Wie gestalten wir Wohlstand zukunftsfähig - obwohl es immer weniger Erwerbsarbeit für alle gibt? Wie müssen Wettbewerb und Kooperation zusammenwirken? Wie verbessern wir die Balance zwischen den Marktgütern und den marktfreien Gütern, die heute so stark gefährdet erscheint? Marktfreie Güter wie menschliche Zuwendung, selbstbestimmte Lebensführung, gesellschaftliche Integration und soziale Verantwortlichkeit sind nicht zu kaufen. Sie werden in Familie und Gruppe, in Nachbarschaft und bürgerschaftlichem Engagement hervorgebracht. Und sie sind nötiger denn je - zumal in den städtischen Räumen. Ausgehend von empirischen Untersuchungen, zeichnen die Autoren die Ansätze und Perspektiven einer Tätigkeitsgesellschaft, in der sich Erwerbs- und Subsistenzwirtschaft produktiv ergänzen. Ein Grundlagenwerk mit visionärer Perspektive für bürgerschaftliche Akteurinnen und Politikerinnen, für Unternehmerinnen und Stadtplanerinnen.
