Die Erinnerung an KuBa soll dem in diesem Land verordneten Vergessen über das vergangene »andere« Deutschland entgegenwirken und das Bewusstsein lebendig erhalten, dass eine andere, sozialistische Gesellschaft möglich war und deshalb auch weiterhin möglich sein wird, wenn nicht gar bei Strafe des Untergangs der Menschheit ohne Alternative ist.
I:BIB (Thema)
Solidarität mit Menschen, die migrieren, bleibt unsere Position. Damit ist die Frage nach Ursachen und Wirkungen der Migration aber nicht erledigt. Die in den aktuellen Debatten angebotenen Lösungen – oder klarer eben fehlenden Lösungen – hatten uns bereits 2020 dazu veranlasst, Marx und Engels zu befragen. Die danach folgende Entwicklung veranlasst uns, diese Arbeit weiterzuführen.
Die an Wundern reichen Geschichten dieses Buches sind aufgebaut wie ein Tarotspiel. Eingefaßt werden sie durch eine Rahmenhandlung: eine Gesellschaft, der es »die Sprache verschlagen« hat, erzählt mittels der Karten ihre Abenteuer. Ein Beispiel für die grenzenlosen Möglichkeiten der exakten Phantasie.
Herr Palomar ist ein leidenschaftlicher Beobachter. Was immer sich seinem neugierigen Blick offenbart – das Spiel der Wellen im Meer, der Mond am Nachmittag, ein nackter Busen oder die verlockende Auslage eines Käseladens in Paris –, seine Phantasie treibt ihn in abenteuerliche Denkspiralen und Selbstgespräche.
Calvino schildert in diesem frühen neorealistischen Roman die Kriegsereignisse in Ligurien aus der Perspektive des verwahrlosten Gassenjungen Pin. Da den Knaben niemand richtig ernst nimmt, stiehlt er als Mutprobe und um Eindruck zu schinden einem deutschen Soldaten die Pistole und versteckt sie in einem Wildbachgraben am Stadtrand. Als der Verdacht auf ihn fällt, sperrt man ihn ins Gefängnis, doch gelingt ihm bald, zu den Partisanen zu fliehen, wo er neue Freunde sucht.
Wenn der Magier Calvino mit seinem Zauberstab lunares Magma aufwirbelt und seismische Wellen in Schwung bringt, wenn ausgewachsene Dinosaurier der Weltschmerz packt und sie am nächsten Bahnhof mit dem Zug das Weite suchen, wenn Galaxien wie Omeletts in der Pfanne brutzeln, handfeste Mondtöchter und schlüpfrige Mollusken ihr Unwesen treiben und wenn Urgroßmütter den Andromeda-Nebel bewohnen, dann ist wieder eines dieser literarischen Minenfelder gelegt, in denen die wunderbarsten und überraschendsten Gefahren lauern.
Welche Literatur wird dem Verschleiß standhalten und die Jahrtausendwende überleben? Welche literarischen Tugenden muss ein Werk haben, damit es über die Epochenschwelle hinaus Leser findet? In seinen für die Harvard-Universität konzipierten Vorlesungen entwirft Calvino ein handliches Vademekum der Tugenden, die ihm beim Gang durch die Jahrhunderte bedeutsam erscheinen: Leichtigkeit, Schnelligkeit, Genauigkeit, Vielschichtigkeit, Haltbarkeit. Seine Beispiele entnimmt er der bekannten Literatur: vom Volksmärchen über Dante bis hin zu Milan Kundera.
Marco Polo berichtet von unerhörten, rätselhaften, von unsichtbaren Städten, in denen sich unendlich viele Wünsche und Ängste verkörpern: von Perinthia, das exakt nach den Berechnungen der Astronomen erbaut wurde, und heute einem Moloch gleicht; von Armilla, der angeblich verlassenen Stadt, die aber doch noch voller junger schöner Frauen ist.
Wenn ein Reisender eine Buchhandlung betritt und nach dem neuen Roman von Italo Calvino fragt, dann kann er allerhand erleben. Er kauft das Buch und merkt beim Lesen, dass sich die Handlung an der spannendsten Stelle wiederholt. Auch hat die Buchbinderei versehentlich Druckbogen eines anderen Buches mit hineingebunden. Also kauft er das neue Buch und schon ist er mittendrin in einem brillanten Verwirrspiel, bei dem er von einer Geschichte in die nächste gerät, immer auf der Suche nach dem neuen Roman von Italo Calvino.
Die Lagerkommandantin verkündet das Todesurteil. Da schneidet sich die Gefangene Mala Zimetbaum mit einer Rasierklinge in die Pulsadern. Ein SS-Mann packt sie am Arm. Mala reißt sich frei, schlägt ihm ins Gesicht und ruft: »Mörder, bald werdet ihr bezahlen müssen.« Und zu den Tausenden jüdischen Frauen, die im Lager Auschwitz-Birkenau gezwungen sind, Malas Ermordung mitanzusehen: »Habt keine Angst, das Ende ist nah ... gebt nicht auf, vergesst niemals.« - Es ist der 15. September 1944.
