Marktwirtschaft (Thema)

Wie der Kapitalismus nach Polen kam.

Die Berliner Mauer stand noch, als die Transformation in Polen schon in vollem Gange war. Wie kam es, dass ausgerechnet das Land der Solidarnosc-Bewegung zum Vorreiter einer marktradikalen Schocktherapie wurde, die fast überall im östlichen Europa Nachahmer fand? Florian Peters erzählt, wie private Kleinunternehmer inmitten der tristen 1980er-Jahre neue Märkte erschlossen, wie oppositionelle Gewerkschaftsaktivisten sich neue marktorientierte Selbstbilder aneigneten und wie kommunistische Funktionäre das Privateigentum für sich entdeckten. Zugleich erklärt er, warum die Privatisierung der staatseigenen Industrie östlich der Oder von langwierigen gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen begleitet wurde.

ISBN 978-3-96289-190-9 35,00 € Portofrei Bestellen

Die Welt erlebt Krieg in der Ukraine. Sie erlebt, wie Staaten für ihre Selbsterhaltung – wer dieses „Selbst“ ist und was dazu gehört, definieren sie selbst – in großem Stil über Leichen gehen. Und die Menschen, welt- und vor allem europaweit, reagieren: mit bedingungsloser Selbstverpflichtung zu moralischer Parteinahme.

Geht’s noch?

Die Sache wird nicht besser, wenn die nachdenkliche Privatperson zu dem weisen Schluss kommt, dass irgendwie keine der Mächte, die als Kriegsparteien gegeneinander über Leichen gehen, ihre kostbare uneingeschränkte Parteinahme verdient. Weiterlesen ...

Nicht wenige Parteikader und ÖkonomInnen des Ostens sahen marktsozialistische Wirtschaftsreformen als mögliche Lösung der Probleme in der Planwirtschaft. Dieses Buch dokumentiert die zentralen Debatten über die Einbindung kapitalistischer Praktiken in den sozialistischen Alltag.

ISBN 978-3-85371-486-7 12,90 € Portofrei Bestellen
19.03.2021 , Deutsch

Der Markt soll es richten, heißt es immer, dabei plant das Kapital doch selbst, was das Zeug hält. Die Produktion und Distribution von Waren im Weltmaßstab geschieht mit Kalkül und koordiniert. Geplant wird - meist im Verborgenen - für den Verkauf mit dem Ziel, Gewinn zu realisieren. Dank Künstlicher Intelligenz, Big Data und Algorithmen können Kundenwünsche nun in Echtzeit ermittelt und antizipiert werden, von »Voraussage-Kapitalismus« ist die Rede. Diese Entwicklung setzt Debatten über Plan versus Markt neu auf die Tagesordnung, lässt diese allgegenwärtige Dichotomie allerdings auch fragwürdig erscheinen. Entsteht im digitalen Kapitalismus womöglich etwas Drittes?

ISBN 978-3-320-02382-9 19.03.2021 18,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)

Marktwirtschaft beinhaltet eine attraktive soziale Utopie: eine gerechte Wirtschaftsordnung, in der Kooperation ohne zentrale Steuerung möglich ist. In der Realität des Kapitalismus wird die Leistungsgerechtigkeit jedoch zugunsten weniger Privilegierter verzerrt, und der Wachstumszwang ist ökologisch verheerend.

Wer sein Einkommen Bodenspekulation oder Rohstoffverbrauch verdankt, bezieht leistungslose Einkommensanteile, und wer so mächtig ist, dass er die Politik zu seinen Gunsten beeinflussen kann, entzieht sich den regulierenden Kräften des Marktes. Das Buch benennt diese und andere Schwächen des Kapitalismus und entwickelt daraus politische Lösungen für eine gerechte und nachhaltige Marktwirtschaft.

ISBN 978-3-96238-099-1 17,00 € Portofrei Bestellen

Die kapitalistische Produktionsweise setzte die seit Beginn der Zivilisationsgeschichte institutionalisierten Ausbeutungs- und Spaltungsverhältnisse fort, wenn auch in einer durch die Industrie veränderten Form der "Bewegungsgesetze des Kapitals". Die industriekapitalistische Wachstumsdynamik wird inzwischen ausgebremst. Damit zeichnet sich in den hoch entwickelten Volkswirtschaften der Übergang zu einer nachindustriellen Phase ab. Ein Kapitalismus ohne Wachstum wirft die Frage auf, ob sich katastrophenartige Krisen einstellen werden oder vermeiden lassen.

ISBN 978-3-89965-651-0 16,80 € Portofrei Bestellen

Als Adam Smith und andere die Theorie freier Märkte entwickelten, war das ein progressives Projekt: Die Freiheit der Märkte sollte auch zur Befreiung der Lohnabhängigen führen - von den Zwängen obrigkeitsstaatlicher Strukturen, vor allem aber von der Gängelung durch die Arbeitgeber. In ihrem furiosen Buch zeigt Elizabeth Anderson, was aus dieser schönen Idee geworden ist: reine Ideologie in den Händen mächtiger ökonomischer Akteure, die sich in Wahrheit wenig um die Freiheit und die Rechte von Arbeitnehmern scheren.

ISBN 978-3-518-58727-0 28,00 € Portofrei Bestellen

Viele Bereiche der Gesellschaft, die früher eigenen Regeln gefolgt sind, haben sich einer wirtschaftlichen Effizienzlogik unterworfen. Die Ökonomik hat damit den Status einer gesellschaftlichen Leitwissenschaft errungen. Das vorliegende Buch beschreibt und kritisiert die Transformation der Ökonomik in eine Wissenschaft von "dem Markt" (in der Einzahl). Dieses Konzept wird u.a. (a) wie eine Person gedeutet (z.B. in Redewendungen wie "Der Markt bestraft die Politik"), (b) mit "Kräften" ausgestattet ("Wir können den Selbstheilungskräften des Marktes vertrauen") und (c) mechanistisch gedacht (das Reden von den "Marktmechanismen"). Theorien, die einen solchen Marktbegriff verwenden, werden als "marktfundamental" bezeichnet.

ISBN 978-3-7316-1278-0 17.12.2018 vergriffen Mehr Infos (Buch) → d-nb.info

Wie begründet eigentlich eine Wissenschaft ihre Erkenntnisse,
- die sich als "Hilfswissenschaft für die unternehmerische Praxis" versteht, mit "Planungs- und Entscheidungshilfen" zur Beförderung des betrieblichen Erfolgs aufwartet, von dem sie weiß, dass er in "Gewinnmaximierung" und sonst nichts besteht;
- die ansonsten Planung im Zusammenhang mit Wirtschaft für die Hölle und den "marktwirtschaftlichen Wettbewerb" für einen Segen hält und die in diesem Wettbewerb stehenden Betriebe mit der Einsicht vertraut macht, dass sie sich zur Durchsetzung in demselben um die "Ergiebigkeit" des "Produktionsfaktors Arbeit" kümmern müssen;
- die dabei einfach davon ausgeht, dass es in der Macht der Eigentümer und Manager so eines Betriebs liegt, frei und im Interesse der Mehrung des Vermögens der Shareholder über diesen und alle anderen Produktionsfaktoren zu disponieren, und keinen Gedanken daran verschwendet, was das für Produktionsverhältnisse sind, die ihnen diese Macht verleihen;
- und die bei all dem einer Produktion, die erklärtermaßen vollständig dem Zweck der privaten Gewinnerwirtschaftung unterworfen ist, die Leistung bescheinigt, dass durch sie eine effiziente Versorgung der Gesellschaft mit "Gütern" und überhaupt die "Bedürfnisbefriedigung" in optimaler Weise vorangebracht werden?

ISBN 978-3-929211-19-1 10,00 € Portofrei Bestellen

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Künstliche Intelligenzen und Roboter übernehmen schon jetzt immer mehr Aufgaben und sorgen für Existenzängste, die in die Hände von Populisten spielen. Dabei sollten wir die Zukunft der Arbeit nicht dem Markt überlassen - sie ist eine Frage der politischen Gestaltung, die gerade jetzt couragiert beantwortet werden kann. Arbeit hält Gesellschaften zusammen, sie ist etwas fundamental Menschliches, und die Philosophin Lisa Herzog zeigt, wie sie in digitalen Zeiten gerechter und demokratischer werden kann, als sie es je war - für alle, nicht nur für wenige Privilegierte.

ISBN 978-3-446-26206-5 22,00 € Portofrei Bestellen