Leben in Mezzogiorno: Die große literarische Dokumentation des italienischen Südens - ein Klassiker des italienischen Neorealismus.
Lukanien, ganz unten am Stiefel. Dort, wo Eisenbahn und Straße die Küste von Salerno verlassen, liegt Eboli, und dahinter beginnt der Mezzogiorno, dessen Bewohner sagen: »Wir sind keine Menschen, keine Christen, wir sind Tiere, denn Christus kam nur bis Eboli, aber nicht weiter, nicht zu uns.«
Italien (Thema)
Ein »Neonazi im Herzen« sei Giorgia Meloni, so Luciano Canfora, die Anzeige eingepreist. Als der Althistoriker 2024 das Strafgericht zu Bari betritt, gleicht er laut FAZ einem »im Herzen blutjungen Rebellen«: Er beweise seinen Vorwurf. »Der untote Faschismus« liest sich als Verteidigungsschrift, die die Geschichte des Faschismus aufblättert. Dem Hohelied eines Churchill auf Mussolini folgt die Einbettung von Francos Spanien oder Salazars Portugal in die »freie Welt« und die Inthronisierung von Statthaltern wie Pinochet, weißer Suprematismus inklusive. Von mitregierenden Neofaschisten in Westeuropa gelangt der Band zur Rückkehr von Nazisymbolik in Osteuropa – Kroatien, Baltikum, Ukraine.
Drei Frauen, ein Haus und viele Träume – dann bringt ein Mann die labile Ordnung ins Wanken.
Gesuina, Maria und Lori – Großmutter, Mutter und Tochter – sind im gemeinsamen Haushalt aneinandergebunden. Die über Sechzigjährige ist voller Begehren und Lebenslust. Maria hingegen, die tragende Säule der Familie, lebt in ihrer Welt der Literatur und der Briefe an den fernen Geliebten. Einzig Lori, die Gymnasiastin, lehnt sich mit wirren und trotzigen Aktionen gegen die beiden Frauen und deren Liebessehnsucht auf und will ihre Freiheit behaupten. Bis ein Mann das Gefüge des Zusammenlebens zum Einsturz bringt und die Frauen zwingt, ihre Bande neu zu definieren.
Blühende Orangenbäume, der Duft von Jasmin – die Geschichte einer Emanzipation und das farbenprächtige Gemälde Siziliens im 18. Jh.
Dacia Maraini beschwört in ihrem preisgekrönten Klassiker und großen Familienroman eine untergegangene Welt herauf. Die taubstumme Herzogin Marianna Ucrìa wird mit 13 Jahren an ihren über 30 Jahre älteren Onkel verheiratet. Ihr Vater bringt ihr Lesen und Schreiben bei, so kann sie mit ihrer Umgebung kommunizieren. Die Literatur wird für sie Rückzugsmöglichkeit aus der emotionalen Leere ihrer Ehe und Mittel zur intellektuellen Emanzipation.
Dacia Maraini träumt von Pasolini, noch immer, fast fünfzig Jahre nach seinem Tod. Ihre Träume rufen Erinnerungen wach, Erinnerungen, die Maraini mit ihrem unsterblichen Freund teilen möchte. Darum schreibt sie ihrem »caro Pier Paolo« Briefe, sehr persönliche Briefe, in denen sie ihn fragt: »Erinnerst du dich?« Einfühlsam, aber nie sentimental erzählt Maraini von der Unruhe, die Pasolini beherrscht hat, von seiner Zerbrechlichkeit als Privatperson und seinem Furor als Künstler.
Schon 1969 hat Furio Jesi Spartakus. Symbologie der Revolte verfasst, doch erst 2000 wurde seine Rekonstruktion des Spartakusaufstandes in Berlin im Winter 1918-19 posthum veröffentlicht. Hier liegt sie erstmalig in deutscher Übersetzung vor. Am Beispiel des Spartakusaufstandes entwickelt Jesi den grundlegenden politischen Unterschied von Revolution und Revolte.
Unerschrocken und mitreißend in seiner Freiheit, sprengt dieser Band alle Vorstellungen dessen, was eine Frau ihrer Zeit und Herkunft schreiben darf. Tezer Özlü stellt sich damit in eine Reihe mit Sylvia Plath und Anne Sexton. Sie erzählt zugleich autobiografisch und surreal, mit bekenntnishafter Offenheit und Gefühlsunmittelbarkeit - in einer bildstarken, betörenden und begeisternden Sprache.
Liliana Segre ist die wohl bekannteste Holocaust-Überlebende Italiens. Seit den 1990er Jahren spricht sie öffentlich über ihre Geschichte und hat so in Italien maßgeblich zur Auseinandersetzung mit der Verfolgung und Ermordung der italienischen Jüdinnen und Juden beigetragen. Seit 2018 ist sie Senatorin auf Lebenszeit und kämpft in dieser Funktion weiter gegen die Banalisierung des Holocaust, für das Aufrechterhalten der Erinnerung und gegen Hatespeech, Antisemitismus und Rassismus heute. In Erinnern macht frei erzählt Liliana Segre ihre Lebensgeschichte.
Im Juli 1944 kehrt Oberstleutnant Martin Bora von der italienischen Front zurück in ein demoralisiertes Berlin. Die ganze Stadt steht unter Anspannung, Kontrollstellen registrieren jede Bewegung, im Hotel Adlon geht die Nazi-Elite ein und aus.
Bora wird zur Kripo beordert und erhält einen ungewöhnlichen Auftrag: Er soll den Mord an einem illustren Hellseher aufklären, eine Legende der Zwanzigerjahre.
Nach "Der letzte Sommer in der Stadt" der neue Roman von Gianfranco Calligarich - über Afrika, Eroberer und unermessliche Gier.
"Ein gut siebzigjähriger Nichtstuer", der pensionierte Präsident der Geographischen Gesellschaft, schaut 1933 vom Fenster seiner Villa in Rom auf eine Gartenmauer. An ihr ziehen wie auf einer Leinwand die Bilder sowohl seines eigenen Lebens als auch die des berühmten italienischen Afrikaforschers Vittorio Bottego (1860 bis 1897) vorbei.