Unsere Gegenwart wird geprägt von sich verschärfenden wirtschaftlichen Konkurrenzkämpfen und bröckelnden Bündnissen der Welt, von zunehmender Aufrüstung auf neuem technischen Niveau, von einer fast zügellos zu nennenden Bereitschaft zu kriegerischen Auseinandersetzungen, darüber hinaus von einer zunehmenden Organisiertheit völkisch-nationalistischer und rassistischer Kräfte. Die global wachsende Entwicklung hin zu einem autoritären Kapitalismus und rabiatem Rechtspopulismus gilt vielen Politologen vor allem als eine allgemeine Krise der Demokratie. Alles regt zu einem Vergleich mit dem Geschehen während der letzten Jahre der Weimarer Republik an. Obwohl bisher nicht vom Weg zu einem neuen 30. Januar 1933 zu sprechen ist, lassen sich national wie international neben den bestehenden Unterschieden einige Ähnlichkeiten, Parallelen und strukturelle Übereinstimmungen erkennen.
Weißbecker, Manfred (Autor)
Zwischen Manfred Weißbeckers Anstellung am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der rigiden "Abwicklung" der DDR-Geschichtswissenschaft lagen drei Jahrzehnte umfangreicher Lehr- und Forschungsarbeit des Autors. Letztere betraf vor allem die Geschichte bürgerlicher und kleinbürgerlicher deutscher Parteien und Verbände, der Weimarer Republik und des Faschismus. In diesen dreißig und in den dreißig darauf folgenden Jahren entstanden neben dem vierbändigen Lexikon zur "Parteiengeschichte 1789 bis 1945" und anderen, oft gemeinschaftlich verfassten Büchern (unter anderem zur Geschichte der NSDAP und zu Hitler) auch zahlreiche kleinere Publikationen und Vortragstexte.
Nach zwei Jahrzehnten Bundesrepublik erfährt der Slogan Mehr Demokratie wagen nachhaltig Resonanz und führt zu einem politischen Wandel nach 1969. Jedem das Seine hingegen erinnert an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte.
Worte, die die Welt bewegten. Heinz Rudolf Kunze sang im Westen "Wir Wunderkinder". "Die Partei hat immer Recht", verkündete die Propaganda bis 1989 im Osten. "Davon geht die Welt nicht unter", verwendete man womöglich, ohne an Zarah Leander zu denken, in Ost und West gleichermaßen.
Bekannte Historiker, Juristen und Politologen, Theologen und Philosophen deuten zwei Jahrhunderte deutscher Geschichte. Sie nehmen eine bislang nicht verfolgte Spur auf und untersuchen Herkunft, Verwendung, Wandel und Wirkungsweisen von Schlagwörtern und Schlachtrufen, mit denen die Deutschen ihr Selbstverständnis ausdrückten, ihre politischem Kämpfe austrugen oder ihre Kriege führten.
Kurt Pätzold und Manfred Weißbecker legen ihren zuletzt vor einem Jahrzehnt erschienenen Klassiker in erweiterter Ausgabe neu vor. Er beruht auf einer breiten Quellen- und Literaturbasis und ist bis heute die einzige Gesamtdarstellung der Geschichte der NSDAP in deutscher Sprache.
Hermann Göring, Joachim von Ribbentrop, Wilhelm Keitel, Ernst Kaltenbrunner, Alfred Rosenberg, Hans Frank, Wilhelm Frick, Julius Streicher, Fritz Sauckel, Alfred Jodl und Arthur Seyß-Inquart unterschieden sich in Charakter und Temperament.
Die fundierte Biografie über den Mann an Hitlers Seite. Kurt Pätzold und Manfred Weißbecker legen eine fundierte Heß-Biographie von hohem Neuheitswert vor. Sie zerschlagen weitverbreitete Klischees und korrigieren dabei das bisherige Heß-Bild grundlegend.
Zwei Daten der 9. November 1918 und der 30. Januar 1933 kennzeichnen jenen bedeutsamen Zeitraum, der als "Weimarer Republik" in die Geschichte einging. Ersteres benennt deren Geburtsstunde als Ergebnis einer "halben Revolution", letzteres kündet von ihrem Ende in einer "ganzen Konterrevolution".