Demokratie (Thema)
Die Corona-Pandemie löste weltweit eine gesellschaftliche Zäsur aus. Wirtschaftliche und soziale Folgen sind erst in Ansätzen sichtbar. Allerorten ist zu hören, nach Corona sei die Welt nicht mehr, wie sie war. Unsere Zukunft ist nicht nur ungewiss, sie ist fragwürdig. Würdig jeder Anfrage und offen in ihrer Gestaltung. Wollen wir nicht, dass nur andere neue Zustände schaffen, die uns vielleicht selbst nicht behagen, müssen wir schon selbst Hand anlegen.
Viele Menschen nutzten den Lockdown zur Reflexion des eigenen wie des gesellschaftlichen Lebensstils. Damit wuchs die Bereitschaft, sich an neuen zukunftsfähigen Paradigmen auszurichten. Wie aber kann solcher Paradigmenwechsel das zukünftige gesellschaftliche Leben und die Politik beeinflussen?
Der Autor zeigt Wege auf, eigene Zielbilder auszuloten, sie zu reflektieren und konstruktiv in gesellschaftliche Debatten einzubringen.
Demokratie in der Krise? Politikverdrossenheit allerorten? Verhöhnung und Wut der Bürger wie bei Stuttgart 21?
Das ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen fordern immer mehr Bürger Mitspracherechte und Gestaltungsmacht. Großprojekte wie die Energiewende bedürfen der Unterstützung aller, und dazu müssen auch tatsächlich alle im Vorhinein einbezogen werden. An vielen Orten beratschlagen engagierte Bürger nun zum Beispiel über den Trassenverlauf von Stromleitungen. Noch viel zu selten, aber immer häufiger findet eine breite und tiefgehende Konsultation der Bürgerschaft statt, bevor Gesetze entwickelt und beschlossen werden. Wir sind mittendrin in der Beteiligungsrevolution.
Gerade noch im Wachstumswahn, dann das: die Corona-Pandemie. Plötzlich hat sie das wirtschaftliche und soziale Leben auf allen Kontinenten weitgehend stillgelegt. In dieser extremen Situation ist der Staat gefordert, die Schwarze Null zunächst passé. Aber nicht völlig und nicht für immer. Denn auch in der Corona-Krise geht es darum, den Staat nicht ungebremst zu verschulden. Während selbst diese Krise irgendwann ein Ende haben wird, gilt dies für die Klimakrise nicht. Sowohl das gesellschaftliche als auch das meteorologische Klima und ihre jeweiligen Probleme und Gefahren bleiben bestehen. Spätestens dann beginnt für die Schwarze Null ein neuer Frühling: Die Schuldentragfähigkeit sowie die Frage, welche Aufgaben der Staat zu übernehmen habe und wie sie zu finanzieren seien, werden unvermeidlich wieder aktuell - wohl noch dringender als zuvor.
Dieses Buch ist ein philosophisches Handbuch, das einen Entwurf der Aufklärung gegen den Wertenihilismus unserer Zeit bietet. Es gibt uns eine neue Antwort auf die Hauptfrage der Philosophie: "Was ist der Mensch?"
Die Krise der liberalen Demokratie und die Ausbreitung des Populismus folgen dem Muster einer Selbstabschaffung des Menschen. Der Diskurs über Künstliche Intelligenz und die hemmungslose Digitalisierung verstärken diese fatale Entwicklung noch. Doch trotz aller gegenwärtigen Rückschläge: Die Menschheit ist zu moralischem Fortschritt fähig. In seinem engagierten Buch zeigt Markus Gabriel, Deutschlands weltweit bekanntester Gegenwartsphilosoph, warum es nicht verhandelbare, universale Grundwerte gibt, die für alle Menschen gelten.
Die These, die in dieser Arbeit ausgehend von einer historischen Rekonstruktion der politischen Theorie Neumanns begründet wird ist, dass diese Interdependenzen besser in den Blick genommen werden können, wenn der Zugang aus dem Verhältnis von konkreten Krisenmaßnahmen und gesellschaftstheoretisch durchdrungenen inneren Widersprüchen moderner Kategorien - insbesondere zwischen formalen und sozialen Bestimmungen - entwickelt wird. Demokratiegefährdende Dynamiken erscheinen dann nicht als exogene Schocks, sondern als spezifischer Ausdruck innerer Widersprüche der kapitalistischen Vermittlung sozialer Verhältnisse.
Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft abrupt verändert - und ihre Folgen werden lange nachwirken. Zu Beginn beherrschte die Expertise der Virologie die öffentliche Debatte. Angesichts der Tragweite der Veränderungen ist jedoch klar, dass auch sozial- und kulturwissenschaftliche Sichtweisen auf die Pandemie unverzichtbar sind, denn: Die Corona-Krise ist eine gesellschaftliche Krise. Jenseits von Ansteckungs- und Mortalitätsraten hat sie tief greifende Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das alltägliche Leben der Menschen.
Die Beiträge vermessen die Situation inmitten der "Corona-Gesellschaft" und zeigen Perspektiven für die Zeit nach der Krise auf. Damit bieten sie der Öffentlichkeit Orientierung und ermöglichen den Wissenschaften einen ersten Austausch. Denn zur kollektiven Bewältigung der Pandemie ist nicht nur eine kritische Analyse der Lage nötig, sondern auch das Kultivieren eines Zukunftshorizonts mit Möglichkeitssinn.
Im dreißigsten Jahr der Maueröffnung ist die Erfahrung der Wiedervereinigung in Ost und West noch immer eine völlig andere. Empowerment Ost beschreibt die Revolution von 1989/90 als eine radikale Demokratieerfahrung - der Ostdeutschen. Ein Vorläufer des politischen Aktivismus von heute, vom Arabischen Frühling über Occupy Wallstreet bis zu Fridays for Future.
Sind die Ostdeutschen undankbar? Sehen ihre Städte heute nicht schöner aus als vor dreißig Jahren? Was ist aus den "Jammer-Ossis" geworden? Und woher kommt noch immer die Rede von "ostdeutschen Demokratiedefiziten" oder einer "alternativlosen" Politik der Treuhand? Thomas Oberender legt die verblüffende Andersartigkeit der Wahrnehmung unserer jüngeren Geschichte in Ost und Westdeutschland offen. Er analysiert den sogenannten "Aufbau Ost" und beschreibt die Revolution der ostdeutschen Bürgerbewegung als eine radikale Demokratieerfahrung, frappierend visionär und realistisch zugleich.
"Digitalotopia" ist ein Ort in der Zukunft, der so gut sein kann und wird, wie wir ihn gestalten. Digitalotopia ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Digitalisierung und ein Entwurf einer nachhaltigen und humanen digitalen Utopie. Das Buch stellt dazu neue Thesen, Konzepte und Strategien vor. Richtig eingesetzt, können uns digitale Technologien in hohem Maße helfen, die ökonomischen, ökologischen, politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu lösen und unsere Erfahrung der Wirklichkeit auf eine neue Stufe zu heben. Doch dazu bedarf es gänzlich neue Ansätze.
Auf eingängige und verständliche Weise schreibt der Diplom-Physiker Sascha Berger als Experte mit hohem Praxisbezug über Fragen zum aktuellen Wandel:
Fast 30 Jahre nach dem erfolgreichen Militärputsch einer Gruppe Offiziere, die einer politisch-islamischen Bewegung nahestanden, wurde der sudanesische General Umar al-Bashir im April 2019 nach monatelangen Protesten von der Armee abgesetzt. Die neuen Militärmachthaber gingen jedoch erneut blutig gegen die von Gewerkschaften, Frauen, Jugendlichen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen getragenen Proteste vor. Schließlich zwangen der anhaltende Widerstand und die Streiks den Transitional Military Council (TMC) zum Machtverzicht zugunsten einer zivilen Übergangsregierung. Seither befindet sich der Sudan in einem Prozess der Demokratisierung, dessen Ausgang bislang offen ist.
Die Demokratie droht zu sterben. Politik-Verweigerung und rechts-populistische Parteien wie AfD, FPÖ, Lega und Front National untergraben stabile Regierungen. Der Havard-Politologe Yascha Mounk legt in diesem politischen Sachbuch Gründe und Mechanismen offen, die westliche liberale Rechtsstaaten - so auch die USA unter Donald Trump - erodieren lassen.
Eine brillante und aufrüttelnde Analyse unserer politisch aufgeheizten Gegenwart.
