Gaza (Thema)


„Anatomie eines Völkermords.“  

Der renommierte US-amerikanische Politikwissenschaftler John Mearsheimer hat auf einen Bericht über den anhaltenden Völkermord in Gaza – den UN-Report mit dem Titel „Anatomy of a Genocide“ – aufmerksam gemacht und in dem Zusammenhang noch mehr Schweigen und Komplizenschaft des liberalen Westens festgestellt. Von John J. Mearsheimer  Nachdenkseiten 19.05.2025    

Rechte Medien in Israel: TV-Produzent will „Holocaust“ an Palästinensern. 

Elad Barashi arbeitet für den Netanjahu-nahen israelischen Sender Channel 14. Auf X forderte er die Vernichtung der Menschen in Gaza mit Nazimethoden. Man könnte meinen, wer in Israel öffentlich zu einem Holocaust aufruft, wäre danach sofort seinen Job los. Oder würde wenigstens unter Druck gesetzt, sich für die Aussage zu entschuldigen. Das wäre ein Irrtum, wie der bekannte israelische TV-Produzent Elad Barashi zeigt.  

In einem mittlerweile gelöschten Post auf X vom 27. Februar, der nun wieder von Nut­zer*in­nen ausgegraben wurde, schrieb Barashi über die Menschen in Gaza: „Sie verdienen den Tod! Männer, Frauen und Kinder – egal wie, wir müssen einfach einen Holocaust an ihnen ausüben.“ Durchgesetzt werden soll dieser nach Wunsch Barashis mit den Methoden Nazideutschlands: „Gaskammern. Zugwaggons und andere grausame Formen des Todes für diese Nazis.“ Kinder und Eltern, Frauen und Mädchen, sie alle verdienten nach Ansicht des TV-Produzenten einen grausamen und harten Tod.

Von Pauline Jäckels TAZ 06.05.2025

Wenn Journalisten Krankenhäuser sturmreif schreiben. 

Israels Armee hat das Gesundheitssystem im Gazastreifen nahezu vollständig zerstört: mit Bomben, Blockaden und der Unterstützung vieler Journalisten. “Israel greift die Infrastruktur der Hamas an“, meldete die Tagesschau. Vom „Kampf um die Hamas-Zentrale“ berichtete BILD. Die FAZ titelte: „Einmarsch in die Terrorbasis“. Worüber Medien mit diesen und hunderten ähnlichen Schlagzeilen vor einem Jahr berichteten, war nicht das Schleifen einer schwer gesicherten Festungsanlage, nicht der Sturm auf eine mit Waffen und Kämpfern gefüllte Garnison. Der Ort, den Medien wochenlang zur “Terrorbasis” und “Hamas-Zentrale” erklärte, war ein Krankenhaus. Und der vermeintliche “Kampf” fand nicht zwischen zwei feindlichen Truppen statt. Stattdessen standen sich eine hochgerüstete Armee auf der einen und tausende Patienten, Ärzte und andere wehrlose Menschen auf der anderen Seite gegenüber. Als die israelische Armee ihre Truppen schließlich wieder abzog, waren vom einst größten Krankenhaus im Gazastreifen kaum mehr als Trümmer und Massengräber übrig. Die angebliche “Hamas-Kommandozentrale” unter Gazas Al-Schifa-Klinik wurde nie gefunden.Von Fabian Goldmann  Schantall und die Scharia 10.11.2024

Medien und Nahost: Anatomie eines Systemversagens

Nach einem Jahr Krieg liegen große Teile des Nahen Ostens in Trümmern. Und mit ihnen die Glaubwürdigkeit des deutschen Journalismus. Anatomie eines journalistischen Versagens irgendwo zwischen Ignoranz, Orientalismus und Staatsräson. Wer wissen will, in welchem Zustand sich deutsche Nahost-Berichterstattung nach dem 7. Oktober 2023 befindet, musste nur am 7. Oktober 2024 die Abendnachrichten einschalten. In einem langen Beitrag widmete sich die Tagesschau den Opfern des Hamas-Angriffs vor einem Jahr. Es ist ein empathischer, schmerzhafter Beitrag. Der Zuschauer sieht die Gesichter hinter der Zahl von 1.200 Toten und 251 Verschleppten, erfährt die die Namen und Geschichten hinter dem – so die Sprecherin – „schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust“ Von Fabian Goldmann  Schantall und die Scharia 16.10.2024

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1. Auflage 03.04.2017 , Deutsch

Am 7. Juli 2014 beginnt der bisher letzte der vielen Kämpfe um den Gazastreifen. Inmitten aller Pressestimmen zum Geschehen tauchen in den führenden Zeitungen der Welt Tagebuchtexte auf. Ihr Autor: Atef Abu Saif, ein in der arabischen Welt bekannter Romancier.

ISBN 978-3-293-20768-4 1. Auflage 03.04.2017 13,95 € Portofrei Bestellen (Buch)

Der einzige katholische Priester von Gaza zeigt uns unbekannte Tatsachen aus. Ein italienischer Journalist begibt sich eines Tages nach Gaza, um dort Informationen über den islamischen Extremismus, den Gewaltkult und den Terrorrismus der Hamas zu sammeln, mit dem Ziel, die Informationen anschließend zu veröffentlichen, und somit seinen bescheidenen Beitrag an der in seinem Land und in der restlichen Welt vorherrschenden Desinformation zu leisten.

ISBN 978-3-88975-186-7 12,00 € Portofrei Bestellen

Die Lage in den arabischen Gebieten wird nach dem arabischen Frühling immer undurchsichtiger. Konflikte und Gewaltausbrüche sind dabei nicht selten zu beobachten. (Was der Mensch dem Menschen antut kann nicht immer verstanden, jedoch wenigstens analysiert werden).

ISBN 978-3-88975-222-2 8,00 € Portofrei Bestellen
1. Auflage 2015 , Deutsch

»Wieso darf man Kinder töten?« Auf diese Frage bekommt Jürgen Todenhöfer schon als Kind nach dem Bombenangriff auf Hanau 1945 keine Antwort. Heute, nachdem er viele Jahre damit verbracht hat, Kriegsgebiete zu bereisen, Menschen dort zu erkennen, wo andere nur Feinde sehen wollen, erinnert er sich und stellt wieder die alles entscheidende Frage: »Wie kann, was im eigenen Land als schändliches Verbrechen gilt, außerhalb der Grenzen eine Heldentat sein?« Sein Buch, das sich vornehmlich aus seinen dramatischen Erlebnissen während des Arabischen Frühlings speist, legt Zeugnis ab von Hass, Demütigung und Vernichtung - gestern und heute.

ISBN 978-3-442-74866-2 1. Auflage 2015 9,99 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)