Weltordnung im Umbruch
Krieg und Frieden in einer multipolaren Welt

Ein Umbruch von historischer Tragweite: Die 500-jährige Dominanz Europas und der USA über den ›Rest der Welt‹ geht zu Ende. Eine neue Hegemonialmacht wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Es entsteht eine multipolare Weltordnung. Neue Akteure aus dem Globalen Süden steigen auf und haben ein weltpolitisches Gewicht wie nie zuvor. Keine der heute lebenden Generationen kennt eine solche historische Situation aus eigener Erfahrung. Der Umbruch wirft neue Fragen auf, zu Chancen und Risiken des neuen Systems, zu Krieg und Frieden. Wir haben es mit einer enorm gesteigerten Komplexität zu tun.
Der Band analysiert die Umbrüche in der machtpolitischen Struktur und geopolitischen Dynamik des internationalen Systems, die Rolle wichtiger Akteure, darunter die EU und das Deutschland der ›Zeitenwende‹. Thema sind auch jene Kontroversen, die in der Friedensbewegung angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten aufgebrochen sind. Dabei gehen die Autoren dem intellektuellen und affektiven ›Betriebssystem‹ von Bellizismus und Militarismus in der gesellschaftlichen Linken nach. Schließlich werden Grundzüge einer Friedenspolitik auf der Höhe unserer Zeit umrissen.
„Krieg wird in den politischen Diskursen zunehmend moralisch überhöht – als Kampf von Gut gegen Böse. Damit verschwindet die nüchterne Analyse realer Interessen.“
Ohne Abkehr vom Bellizismus und ohne Aufbau einer Friedenspolitik, die den Realitäten einer multipolaren Welt Rechnung trägt, drohen wachsende Konflikte und Eskalationen.
[VORABDRUCK] Jenseits von Gut und Böse. Wider den Bellizismus der Gegenwart. Für eine Friedensbewegung auf der Höhe der Zeit. junge Welt 10.09.2025
Autoreninfos
Erstellt: 10.09.2025 - 06:07 | Geändert: 10.09.2025 - 06:45