»Wer in Afrika progressiv denkt, zitiert Sankara«, so ›Der Spiegel‹ 2018. Auch deshalb wird der 1987 ermordete Revolutionär im nachkolonialen Europa oft übergangen. Schließlich hatte sich der ›Che Afrikas‹ aufgemacht, »die Zukunft zu erfinden«, ein »Wagnis«, wie er selbst meinte. Unter seiner Präsidentschaft wurde Obervolta in Burkina Faso (›Land der Gerechten‹) umbenannt, der Name war Programm: Sankara schaffte die Regierungslimousinen ab, verbot Genitalverstümmelung, Polygamie, Brautpreise. Emanzipation und Klimapolitik wurden zu Tagesaufgaben.
Gerd Schumann, geboren 1951 in Wilster (Holstein), lebt und arbeitet als Autor in Berlin und in Mecklenburg. Langjährig Redakteur und Korrespondent von Tageszeitungen (u.a. junge Welt). Reportagen und Hintergründe vom afrikanischen Kontinent, aus der Karibik, vom Balkan für Hörfunk und Printmedien.