Kolonialismus (Thema)

Lässt sich der koloniale Genozid in Amazonien messen? Forscherstreit über Pollen in Seen und die CO 2 -Konzentration der Atmosphäre als Maß der vorkolonialen Bevölkerung im Regenwald. Von Norbert Suchanek, Rio de Janeiro  Neues Deutschland 09.07.2021

Wir waren es gewohnt, dass Europa und Nordamerika die Welt dominieren. In Zeiten der Globalisierung melden nun andere Großmächte politische und wirtschaftliche Ansprüche an und stellen die "westliche" Weltdeutung in Frage. Fortschritt, Säkularisierung, Liberalismus: Warum sollten diese Prinzipien unserer Ideengeschichte für den ganzen Globus gelten? Stefan Weidner ist ein Anhänger der Aufklärung. Gerade deshalb plädiert er dafür, Weltentwürfe aus Arabien, Afrika oder China ernst zu nehmen.

ISBN 978-3-446-25849-5 24,00 € Portofrei Bestellen

Bis heute herrscht in der Linken große Uneinigkeit über Nation und Nationalismus. Während in Deutschland «nationalistisch» mit rechtem Denken verbunden wird, gilt der Begriff in anderen Teilen der Welt als linke Selbstbezeichnung und antiimperialistische Strategie emanzipatorischer Kämpfe. Aber im Nationalismus steckte von Beginn an beides: Der Wunsch nach Emanzipation ebenso wie Gewalt und Ausgrenzung. Nationalismus führte sowohl zur Befreiung als auch zu Massenmord, zur kollektiven Einforderung gleicher Rechte als auch zur Verweigerung derselben Rechte gegenüber Anderen. Eine Kritik des Nationalismus muss jene Ambivalenz und Widersprüchlichkeit umfassen. Anhand der Geschichte des linken Nationalismus soll hier eine Kritik des Phänomens entwickelt werden, die all seinen Erscheinungsformen gerecht wird.

ISBN 978-3-89657-685-9 12,00 € Portofrei Bestellen

November 1918: Das deutsche Heer hat kapituliert, die bislang herrschenden Monarchisten sind sang- und klanglos verschwunden. Die Republik wird ausgerufen, die Forderung nach Entmilitarisierung und Sozialisierung ist unüberhörbar, eine grundsätzliche Umgestaltung der Gesellschaft in greifbarer Nähe. Zwei Monate später treten in den Berliner Januarkämpfen militärische Freiwilligenverbände zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung, darunter das «Freiwillige Landesjägerkorps» des Generalmajors Georg Maercker. Maercker zieht anschließend im Auftrag der Reichsregierung kreuz und quer durch Mitteldeutschland, um revolutionäre Unruheherde zu bekämpfen. Seine Erfahrungen reichen dabei bis in die deutsche Kolonialgeschichte zurück. Dort nahm er in «Ost»- und «Südwestafrika» an den Kämpfen gegen Herero und Nama teil.

ISBN 978-3-89657-160-1 19,80 € Portofrei Bestellen

Léopold Sédar Senghor (1906 - 2001) war nicht nur der erste Präsident des unabhängigen Senegal. Er war darüber hinaus eine Symbolfigur des Dialogs der Kulturen nach dem Ende der Kolonialzeit. 1968 wurde er dafür mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Seine Vision einer postkolonialen Moderne wollte das Monopol des Westens brechen und setzte doch auf Verständigung. Hans Belting und Andrea Buddensieg unternehmen die erste umfassende Würdigung Senghors und seines Lebenswerks in deutscher Sprache.

ISBN 978-3-406-71830-4 28,00 € Portofrei Bestellen

Indien 1857: George Fleury, ein junger Angehöriger der britischen Oberschicht, reist zu dem isolierten britischen Außenposten Krishnapur. Von dort soll er über den positiven Einfluss von Zivilisation und Fortschritt auf das rückständige Indien berichten. Gerüchte von Unruhen und Aufständen erreichen die Stadt, das Land ist in Aufruhr, doch die Vertreter der Britischen Ostindien-Kompanie halten Tea Time, fest überzeugt von ihrer militärischen und moralischen Überlegenheit. Als sie tatsächlich unter Belagerung geraten, kämpfen sie in einer zunehmend verzweifelten Lage nicht nur um ihr Leben, sondern auch um jeden Rest von viktorianisch geprägtem Anstand und Würde.

ISBN 978-3-95757-078-9 24,90 € Portofrei Bestellen

Angefeindet, bekämpft, verteufelt und schließlich angeschossen wurde der Revolutionär, Theoretiker und Realpolitiker Lenin, der es 1917 unternahm, einen völkermörderischen Krieg zu beenden und eine sozialistische Gesellschaft zu errichten. Er hasste den Krieg, Kriegstreiber und "linke" Helfershelfer des Krieges. Er wollte den Bruch mit Zarismus, Kapitalismus und der Herrschaft von Adel wie Bourgeoise. Das erreichte er in Russland, von der Linken im Westen im Stich gelassen. Unter seiner Führung waren ein unverschuldeter Bürgerkrieg und die Intervention ausländischer Mächte, der Wiederaufbau eines zutiefst rückständigen, armen, zerstörten Landes zu meistern.

ISBN 978-3-89438-656-6 9,80 € Portofrei Bestellen

Anläßlich der wahrscheinlich letzten Premiere Frank Castorfs an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz erscheint dieser "Crashkurs in faustischem Denken, das nach 200 Jahren vielleicht gerade an sein Ende kommt."
Ich verwünsche alles, was diesem Publikum irgend an mir gefällt. Ja, wenn ich es noch irgend dahin bringen könnte, dass ich eine Werk verfasste, dass die Deutschen mich noch 50 oder 100 Jahre hintereinander recht gründlich verwünschten und aller Orten und Enden mir nichts als Übles nachsagten - das sollte mich außer Maßen ergötzen.
(Johann Wolfgang von Goethe, 21. Juni 1818)

ISBN 978-3-89581-450-1 12,90 € Portofrei Bestellen

Dieses Buch ist das Gegenteil einer ortsgebundenen Landeskunde. Es zeigt von der ersten Durchquerung Amerikas über den Isthmus und der Entdeckung des Pazifiks bis zu den Panama Papers, welche Rolle der kleine Landstrich für das koloniale Beuteschema und die Prosperität Europas und der USA spielte. Den Traum von der Verbindung der Ozeane, dem Humboldt nachging, Goethe nachhing und den Frankreichs de Lesseps mit dem größten Bankrott des 19. Jahrhunderts bezahlte, verwirklichte Theodore Roosevelt mithilfe der Abspaltung der Provinz Panama von Kolumbien. Mit dem Bau des Kanals begann das "amerikanische Jahrhundert".

ISBN 978-3-89691-292-3 35,00 € Portofrei Bestellen

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs triumphierte die Ideologie der Grenzenlosigkeit. Systembarrieren waren gefallen. Innerhalb des EU-Schengenraumes wurden die Binnengrenzen aufgehoben. Es schien, als würde es demnächst keine Grenzen auf der Welt mehr geben. Doch bald kippte die Euphorie um die proklamierte Grenzenlosigkeit. Sie machte dem Ruf nach Wiedererrichtung von Grenzen Platz: gegenüber MigrantInnen, gegenüber chinesischen Firmenübernahmen, gegenüber einer Islamisierung der europäischen Gesellschaft und vielen anderen "fremden" Einflüssen.

ISBN 978-3-85371-434-8 19,90 € Portofrei Bestellen

Die Geschichte der deutschen Kolonien in einer wissenschaftlichen Gesamtdarstellung
Dieses Buch verbindet die Perspektive Europas mit derjenigen der Peripherie und lenkt den Blick auch auf die langfristigen Folgen der deutschen Kolonialherrschaft.
Darstellung und Analyse haben folgende Schwerpunkte:
- die Kolonialbewegung und die Kolonialpolitik im Gefüge der inneren und äußeren Politik des Deutschen Kaiserreiches
- die Ausübung und Auswirkung der Kolonialherrschaft in den ehemals deutschen "Schutzgebieten" in Afrika, Ostasien und Ozeanien
- die "situation coloniale", die Begegnung von Kolonialherren und einheimischen Gesellschaften

ISBN 978-3-8252-4972-4 2018 24,99 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)