Jenseits des Westens
Für ein neues kosmopolitisches Denken

Wir waren es gewohnt, dass Europa und Nordamerika die Welt dominieren. In Zeiten der Globalisierung melden nun andere Großmächte politische und wirtschaftliche Ansprüche an und stellen die "westliche" Weltdeutung in Frage. Fortschritt, Säkularisierung, Liberalismus: Warum sollten diese Prinzipien unserer Ideengeschichte für den ganzen Globus gelten? Stefan Weidner ist ein Anhänger der Aufklärung. Gerade deshalb plädiert er dafür, Weltentwürfe aus Arabien, Afrika oder China ernst zu nehmen.

ISBN 978-3-446-25849-5 2018 24,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)

Der "Westen" darf nicht glauben, die ganze Welt werde früher oder später seine Vorstellungen übernehmen. Wir brauchen ein kosmopolitisches Denken, das die Vorstellung kultureller Überlegenheit überwindet.
Die Zeit der westlichen Überlegenheit ist vorbei - Stefan Weidners scharfsinniges Plädoyer für ein neues kosmopolitisches Denken.

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Katastrophen, Kriege, Krankheiten: Blicken die Medien hierzulande auf Länder jenseits ihres eurozentrischen Fokus, ist diese punktuelle Betrachtung dominiert von Negativschlagzeilen – eben den berühmten drei K. Eine begrenzte Themen- und Ländervarianz in der Auslandsberichterstattung verzerrt unser Bild entsprechender Nationen. Genau diese Diskrepanz erlebte Islamwissenschaftler Stefan Weidner bei seiner ersten Reise nach Nordafrika. Mit ihr steigt er in Jenseits des Westens ein: In Marokko suchte Weidner die absolute Fremde fern “seiner kleinbürgerlichen Schein-Idylle“, um der Selbstentfremdung im positiven Sinn zu entfliehen. “Die Fremde ent-fremdete mich, machte, dass ich mich weniger fremd fühlte – zuerst mir selbst gegenüber, dann im Verhältnis zu meiner Umwelt.“  Von Caroline Lindekamp → r:k:m 13.09.2018

Kosmopolitismus für Fortgeschrittene: In einem großen Wurf entwickelt der Islamwissenschaftler Stefan Weidner ein historisches und philosophisches Schlachtengemälde des Westens. Es soll uns helfen Abschied von ihm zu nehmen und sein aufmerksamer Nachlassverwalter zu werden: Mit einer solch wuchtigen Mischung von Gestaltungswillen, Ideenreichtum und schier grenzenloser Belesenheit wurde in Deutschland schon lange nicht mehr öffentlich gedacht. Jenseits des Westens ist ein zutiefst originelles und zugleich höchst anspruchsvolles Buch. Über 230 Autoren kommen zu Wort, von denen Weidner eingangs, wenn es um die Definition des Westens geht, hauptsächlich solche megalomanen Denker wie Kojève, Spengler, Huntington und Fukuyama ausführlich interviewt. Von Reginald Grünenberg qantara.de 12.07.2018

Weitere Pressestimmen

„Weidner ist einer der großen Kultur- und Sprachübersetzer unserer Tage […] Wenn das Lesen selbst als Teil des von Weidner im Nachwort erwähnten großen Gesprächs gedeutet werden darf, dann kann man hier sagen: lange nicht so gut unterhalten. Und schon lange nicht mehr mit einer ähnlich langen Leseliste aus einem Text wieder aufgetaucht.“ Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 18.05.18

„Ein Plädoyer für einen Perspektivwechsel auf unsere Welt.“ Joachim Gärtner, ARD Titel,Thesen,Temperamente, 29.04.18

"Dieser Gedankenversuch ist nicht bloß eine anregende Spekulation, sondern die sehr ernste Erinnerung daran, dass es Menschlichkeit jenseits der westlichen Prinzipien gibt. Und wie gefährlich es sein kann, sie zu verachten." Mark Siemons, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11.03.18

"Pure, ansteckende Freude am Denken prägt dieses Werk mindestens so stark wie sein ernstes politisches und philosophisches Anliegen, einen überfälligen, ja überlebensnotwendigen Perspektivwechsel vorzunehmen." Rolf-Bernhard Essig, Nürnberger Nachrichten, 05.09.18

Der Autor

Stefan Weidner, Jahrgang 1967, reiste 1985 noch als Schüler mehrmals auf eigene Faust nach Nordafrika. Später studierte er Islamwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn und begann seine Karriere als Übersetzer arabischer Lyrik und als Literaturkritiker. 2001-2016 Chefredakteur der vom Goethe-Institut auf Englisch, Arabisch und Persisch herausgegebenen Kulturzeitschrift Art & Thought / Fikrun wa Fann. Für seine Arbeit hat er u.a. den Clemens-Brentano-Preis, den Johann-Heinrich-Voß-Preis und den Paul-Scheerbart-Preis erhalten. Stefan Weidner lebt in Köln. Zuletzt erschienen u.a.: Mohammedanische Versuchungen (2004) und Manual für den Kampf der Kulturen. Warum der Islam eine Herausforderung ist (2008).

Autoren

Erstellt: 17.02.2019 - 07:05  |  Geändert: 10.12.2025 - 07:03