Briefe an Freunde und Verwandte, Verleger, Ex-Liebhaber und Ehemänner: Die Korrespondenz der Kriegsreporterin Martha Gellhorn gibt Einblick in das private und berufliche Leben einer ungewöhnlichen Frau im 20. Jahrhundert. Martha Gellhorn berichtete fast 60 Jahre lang aus den Krisengebieten der ganzen Welt, vom Spanischen Bürgerkrieg bis zum Ende des Kalten Krieges. Die von ihrer Biographin Caroline Moorehead zusammengestellten Briefe geben Zeugnis vom intensiven Leben einer Schriftstellerin, die stets das harte Leben suchte und fast daran zerbrach.
Journalismus (Thema)
Wie in Pierre Bourdieus Klassiker "Das Elend der Welt" analysieren Medienpraktiker, Medienpolitiker, professionelle Medienbeobachter und Laien in 40 Gesprächen die Medienkrise der Gegenwart: Welche Probleme gibt es, welche Ursachen lassen sich benennen und wie können wir die Situation verbessern? Die stilistischen Mittel reichen von Interviews über Monologe und Reportagen bis hin zu Gruppenporträts. Antworten geben Heiko Hilker (MDR-Rundfunkrat), Michael Seidel (Schweriner Volkszeitung), Jens Wernicke (Rubikon), Hans Söllner (Liedermacher) und "ganz normale" Bürger aus Oberbayern, Sachsen oder Südthüringen. Sie alle zeigen: Die Medienkrise ist keine Folge von Desinformation, sondern hat ihren Ursprung in der Organisation des Mediensystems selbst.
Dass die Medien an allem "schuld" seien, ist eine leichte und allseits beliebte Erklärung für die verschiedensten gesellschaftlichen Probleme. Tatsächlich haben Medien großen Einfluss auf unsere Gesellschaft und leider passieren viel zu häufig Fehler in der medialen Berichterstattung, teils mit gravierenden Folgen.
Bernd-Peter Arnold, langjähriger Hörfunkjournalist, Wellenchef und Journalismusdozent erklärt die Mechanismen der Medien und die Sachzwänge, unter denen Journalistinnen und Journalisten oft arbeiten. Mit besonderem Blick darauf, wonach Journalisten ihre Inhalte und Nachrichten auswählen und wie sie diese präsentieren, macht er Fehlentwicklungen deutlich, zeigt aber auch, dass demokratische Gesellschaften auf professionelle Medien angewiesen sind und ihnen vertrauen können müssen.
20 Jahre lang hat Alan Rusbridger als Chefredakteur den britischen Guardian geleitet und die Zeitung zum Internet-Pionier und zum wichtigsten englischsprachigen Online-Nachrichtenmedium gemacht. Davon erzahlt er in "Breaking News" ebenso lebendig und unterhaltsam wie von einigen seiner weltbewegenden Scoops: die Aufdeckung amerikanischer Geheimdienstpraktiken durch Edward Snowden, die Veroffentlichungen von Wikileaks oder der Telefonabhorskandal britischer Boulevardzeitungen.
Doch Alan Rusbridger, der zu den renommiertesten Vertretern seiner Branche gehort, zeigt vor allem, wie fundamental sich die Nachrichtenlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten verandert hat: Mit Klick-Geschwindigkeit werden im Internet bewusste Falschungen genauso schnell wie geprüfte Informationen verbreitet, und Algorithmen entscheiden darüber, was der Leser auf den Bildschirm bekommt.
»BILD - ein immer wieder rückfälliger Triebtäter. Unverbesserlich? Gemeingefährlich! Eine überzeugende und erschütternde Beweisführung.« Günter Wallraff.
BILD ist das mächtigste Medium des Landes - auch in Zeiten des Internets. Sie bestimmt, worüber Deutschland spricht. Welchen Anteil hat die Redaktion am Aufstieg der Populisten? Wie geht sie mit Minderheiten um? Und auf welche Weise manipuliert sie die Öffentlichkeit? 44 Jahre nach Günter Wallraffs »Aufmacher« gibt nun ein Buch neue, erschreckende Einblicke in die Machenschaften der BILD-Medien.Die Journalisten Mats Schönauer und Moritz Tschermak beobachten und analysieren seit einem Jahrzehnt, wie BILD arbeitet. Als ehemaliger und aktueller Chefredakteur des mehrfach ausgezeichneten BILDblogs decken sie unermüdlich die Verfehlungen der Boulevardredaktion auf.
Im Auge des Zorns. Seit dem kaltblütigen Mord am CDU-Politiker Walter Lübcke durch einen Neonazi im Sommer 2019 ist klar: Die Sozialen Netzwerke sind brandgefährlich - ob wir sie nutzen oder nicht. Der Hass und die Hetze von dort schwappen längst über in unseren Alltag. Was können wir dagegen tun? Ende 2019 erlebt der WDR einen riesigen Shitstorm - wegen eines umgedichteten Kinderlieds in einer Satiresendung im Radio (Omagate). Wer steckt hinter solchen Kampagnen? Wie werden sie inszeniert? Welche Ziele sollen damit erreicht werden? Und was muss getan werden, damit Einschüchterung und Gewalt keine Chance mehr haben?
Er ist einer der großen Reporter des Landes. In diesem Buch spricht er über sein Werden und über sein Werk. Es erzählt den deutschen und europäischen Osten packend, prägnant und präzis. Landolf Scherzer ist einer der großen Reporter des deutschen Ostens, dessen Leben und Werk gewissermaßen Straßenstaub und Grassamen an den Schuhen haben. Er berichtete aus China und Kuba, aus der lebendigen wie der sterbenden Sowjetunion, aus Tschernobyl und Griechenland. Er wanderte am ehemaligen deutschen Todesstreifen entlang, porträtierte Menschen auf beiden Seiten und ging zu Fuß durch Europas Südosten. Ein störrischer Querfeldeinläufer, der auf einer Unmittelbarkeit seiner Wahrnehmungen besteht, ein sturer Romantiker, der zwischen Thüringen und Taschkent, Petersburg und Peking, Maputo und Havanna die Welt durchwanderte, ein Reisender im Weltall der Provinzen, die er seinen Leserinnen und Lesern nahebrachte wie kein anderer.
Karla Böhm, Journalistin und Romanautorin, weiß: Der Tod ihres langjährigen Mitstreiters war Mord. Aber worum ging es dabei, und wie viel will sie darüber wirklich wissen? Doris Gercke, nüchterne Ästhetin und gnadenlose Chronistin deutscher Geschichte im Spannungsgenre, schlägt mit ihrem neuen Roman einen Bogen durch die letzten Jahrzehnte - und landet unausweichlich bei großen Lügen in Vergangenheit und Gegenwart.
Die lang vergessene jüdische Autorin Else Feldmann gibt einen unerbittlichen Einblick in soziale Verwerfungen im Wien der Zwischenkriegszeit. Mit Energie und Klarheit zeigt sie deren Ursachen und Folgen auf, die sie aus eigenem, vielfach schmerzlichem Erleben selbst nur zu gut kennt. "Unerforschlich tief und in tausend Geheimnisse verstrickt sind die Wege menschlicher Not", schreibt Else Feldmann in einem ihrer ersten Feuilletons, von denen sie im Laufe der Zwischenkriegszeit noch zahlreiche für verschiedene Zeitungen verfassen sollte, ehe sie Opfer der nationalsozialistischen Vernichtung wurde. Else Feldmann gelang es, sich im Umfeld der Arbeiterbewegung als Journalistin und Schriftstellerin von ihrer Herkunft aus dem jüdischen Ghetto zu emanzipieren und sich vergleichsweise früh in einem bis dato männerdominierten Feld zu behaupten.
Auch in seinem neuen Jahrbuch hat Thomas Röper, der Autor der Internetseite «Anti-Spiegel», wieder einige der dreistesten Beispiele für Desinformation zusammengetragen, die 2020 in den deutschen Medien stattfanden. Medial war das Jahr 2020 natürlich geprägt vom Coronavirus und den US-Präsidentschaftswahlen, aber das Buch erinnert uns auch daran, dass es zahllose weitere Themen gab, die es wert waren, in das Buch aufgenommen zu werden. Und es zeigt sich, dass die Medien eine bestimmte Agenda verfolgen, für die sie bereit sind, es mit der Wahrheit nicht immer allzu genau zu nehmen.
