Klemperer, Victor (Thema)

Sprache ohne Sein. In der Lingua Tertii Imperii (LTI) — der „Sprache des Dritten Reichs“ — analysierte Victor Klemperer den Totalitarismus als Zeitgenosse. Von Lilly Gebert → Manova 04.07.2023

„Die Sprache bringt es an den Tag.“ Victor Klemperers Beitrag zum Verständnis des Faschismus und seiner Nachwirkungen in der Gegenwart. Dissertation von Siegfried Jäger Universität Bonn 04.07.2000

Wikipedia (DE): Victor Klemperer  |  Taxonomie: Victor Klemperer (Autor)

Der Autor

Victor Klemperer wurde 1881 in Landsberg/Warthe als neuntes Kind eines Rabbiners geboren. 1890 übersiedelte die Familie nach Berlin, wo der Vater zweiter Prediger einer Reformgemeinde wurde. Nach dem Besuch verschiedener Gymnasien, unterbrochen durch eine Kaufmannslehre, studierte Klemperer von 1902 bis 1905 Philosophie, Romanistik und Germanistik in München, Genf, Paris, Berlin. Bis er 1912 das Studium in München wieder aufnahm, lebte er in Berlin als Journalist und Schriftsteller. 1912 konvertierte er zum Protestantismus. 1913 Promotion, 1914 bei Karl Vossler Habilitation. 1914/15 Lektor an der Universität Neapel. Hier entstand eine zweibändige Montesquieu-Studie. Als Kriegsfreiwilliger zunächst an der Front, dann als Zensor im Buchprüfungsamt in Kowno und Leipzig. 1919 o. a. Professor an der Universität München. 1920 erhielt er ein Lehramt für Romanistik an der Technischen Hochschule in Dresden, aus dem er 1935 wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen wurde. 1938 begann Klemperer mit der Niederschrift seiner Lebensgeschichte "Curriculum vitae". 1940 Zwangseinweisung in ein Dresdener Judenhaus.

Nach seiner Flucht aus Dresden im Februar 1945 kehrte Klemperer im Juni aus Bayern nach Dresden zurück. Im November wurde er zum o. Professor an der Technischen Universität Dresden ernannt. Eintritt in die KPD. 1947 erschien seine Sprach-Analyse des Dritten Reiches, "LTI" (Lingua Tertii Imperii), im Aufbau-Verlag. Von 1947 bis 1960 lehrte Klemperer an den Universitäten Greifswald, Halle und Berlin. 1950 Abgeordneter des Kulturbundes in der Volkskammer der DDR. 1952 Nationalpreis III. Klasse. 1953 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Victor Klemperer starb 1960 in Dresden.Geschwister-Scholl-Preis 1995.Weitere Veröffentlichungen u.a.: "Moderne Französische Prosa" (1923); "Die französische Literatur von Napoleon bis zur Gegenwart", 4 Bände (1925-1931); "Pierre Corneille" (1933); "Geschichte der französischen Literatur im 18. Jahrhundert" (Band 1 1954, Band 2 1966).Aus dem Nachlaß: "Curriculum vitae" (1989), "Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten. Tagebücher 1933-1945” (1995), "Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum. Tagebücher 1918-1932” (1996),"So sitze ich denn zwischen allen Stühlen. Tagebücher 1945-1959” (1999) und “Man möchte immer weinen und lachen in einem. Revolutionstagebuch 1919” (2015).

Victor Klemperer Chronist des Jahrhunderts
K S YouTube (13.03.2022)

1. Auflage 14.03.2025 , Deutsch

Humane Bewährung in bedrohenden Zeiten - so könnte man das Leben Victor Klemperers (1881-1960) resümieren. Der namhafte Romanist hinterließ bei seinem Tod neben dem legendären LTI und weiteren wissenschaftlichen Texten auch tausende Seiten persönlicher Tagebuchnotizen aus mehr als sechs Jahrzehnten, ...

ISBN 978-3-96023-602-3 1. Auflage 14.03.2025 24,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Mit dem Aufstieg der Seebäder im Wilhelminischen Kaiserreich trat auch der "Bäder-Antisemitismus" auf den Plan. "Judenrein!" lautete die Parole an der Ostsee, lange bevor der NS-Staat Wirklichkeit geworden war. Schon um 1900 bringen jüdische Zeitungen "Bäderlisten" heraus, anhand derer sie vor Badeorten warnen, in denen jüdisches Publikum "unerwünscht"ist. Als "Judenbäder" gelten umgekehrt Orte wie Heringsdorf, wo zunächst noch eine liberale Atmosphäreherrscht.

ISBN 978-3-949302-17-6 22,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Die Sprache des Vierten Reichs. Der Titel des Buchs klingt nach einer Provokation und soll es auch. Inspiriert wurde ich dazu durch das Buch LTI . Lingua Tertii Imperii. Sprache des Dritten Reichs, das der jüdische Romanist Viktor Klemperer nach dem Ende der NS-Zeit zusammenstellte.
Alphabetische Auflistung. Lexikon.

ISBN 978-3-7557-3764-3 9,99 € Portofrei Bestellen (Buch)
, Deutsch

"Die Tagebücher stellen alles in den Schatten, was jemals über die NS-Zeit geschrieben wurde." Die Zeit.
Der Weltbestseller, dessen Bedeutung nur noch mit dem Tagebuch der Anne Frank zu vergleichen ist, erscheint 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in neuer, bibliophiler Ausstattung und in revidierter Textgestalt. Victor Klemperers Aufzeichnungen aus der Zeit des NS-Terrors haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente erwiesen. "Beobachten, notieren, studieren" - diese ständige Forderung an sich selbst löste er mit seinen minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung ein. Er sah sich als "Kulturgeschichtsschreiber der Katastrophe" und wurde darüber hinaus zum Chronisten von Schicksalen und Familientragödien, die sonst vergessen wären.

ISBN 978-3-945733-12-7 19,99 € Portofrei Bestellen (Buch)
25.02.2022 , Deutsch

Die Deutschen und das Zeitalter der Extreme - die große neue Darstellung.

Deutschland zwischen 1918 und 1945 - ein Zeitraum von knapp dreißig Jahren, in dem gleich zweimal für Millionen Menschen eine «neue Zeit» anbricht: 1918 nach dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs und 1933 mit der Machtübernahme durch Adolf Hitler. Als eine «zerborstene Zeit» schildert Michael Wildt diese Jahre in seiner atmosphärisch dichten Darstellung, die die Ereignisstränge der «großen» Geschichte mit den Erfahrungen und Lebenswelten der Zeitgenossen verbindet.

Die Straßen Berlins in den Tagen der Novemberrevolution, das Ruhrgebiet 1923 während des Einmarschs der französischen Truppen, Varieté-Shows, die schwarze Community in Deutschland, Lemberg 1941 und Hamburg beim Bombenangriff am Altjahrsabend 1944 - das sind nur einige der Orte, an die Michael Wildt uns in seinem neuen Buch mitnimmt.

ISBN 978-3-406-77660-1 25.02.2022 32,00 € Portofrei Bestellen (Buch)
ISBN 978-3-406-82410-4 11.07.2024 20,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)
, Deutsch

Eine bemerkenswerte Erstveröffentlichung: der große Chronist über seine Filmleidenschaft.
Erstmals vollständig gedruckt: Victor Klemperers Tagebuchnotizen über seine Kinobesuche zu Beginn der Tonfilm-Ära. Von Anfang an erlebt der Cineast mit, wie die technische Neuerung 1929 in Deutschland Einzug hält. Nicht selten geht er mehrmals pro Woche ins Kino. Zunächst kritisch, lässt er sich schon bald von den neuen Möglichkeiten mitreißen. Von den Nationalsozialisten aber wird das Medium immer weiter vereinnahmt, Klemperer schließlich durch das Kinoverbot für »Nichtarier« 1938 ganz aus den Lichtspielhäusern verbannt. Doch nicht einmal das kann ihn fernhalten. Das leidenschaftliche Bekenntnis eines Kinomanen, der uns den Tonfilm als Spiegel deutscher Geschichte mit allen Licht- und Schattenseiten vorführt.

ISBN 978-3-351-03832-8 24,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Die Fanfaren einer neuen Freiheit meinte der sozialistische Politiker und erste bayrische Ministerpräsident Kurt Eisner im November 1918 zu vernehmen. Er begrüßte den Umsturz, doch nicht alle deutschen Intellektuellen dachten wie er. An den revolutionären Ereignissen wirkten Künstler, Literaten und Berufspolitiker mit, Männer wie Frauen. Doch eine weltanschauliche oder politisch-theoretische Gemeinsamkeit verband sie nicht und schon bald wechselten die ersten auf die Seite der Gegner.

ISBN 978-3-534-27045-3 25,00 € Portofrei Bestellen (Buch)
, Deutsch

Ein außergewöhnliches Leben in unveröffentlichten Briefen
Unvergleichliche Zeugnisse zum ersten Mal gedruckt: Victor Klemperer, weltberühmt geworden durch seine Tagebücher der Jahre 1933 bis 1945, kämpfte als Publizist, Professor, Politiker sein ganzes Leben lang für eine humane Gesellschaft. Was ihn antrieb, erfahren wir nun in seinen Briefen. Sie eröffnen einen neuen Blick auf ein halbes Jahrhundert deutscher Geschichte und auf das Leben eines Mannes, der nicht müde wurde, für seine Überzeugungen einzutreten.

ISBN 978-3-351-03661-4 28,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Gibt es heutige Parallelen zum aufkommenden Faschismus zwischen 1918 und 1933? Welche Debatten führten Schriftsteller und Intellektuelle in diesen Jahren? Birgit Lahann schreibt eine Anatomie der deutschen Literaturelite, die sich im Strudel von Erstem Weltkrieg, Antidemokraten und Nazibarbarei entscheiden musste, wo sie stehen will. Sie erzählt vom Aufstieg der braunen Machthaber, vom Vorspiel zur Emigration, vom Exodus des deutschen Geistes und von dessen Verführbarkeit im Angesicht Hitlers.

ISBN 978-3-8012-0539-3 24,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Das große Buch zum Zweiten Weltkrieg - einzigartig und fesselnd erzählt der renommierte Oxford-Historiker Nicholas Stargardt in 'Der Deutsche Krieg' aus der Sicht der Menschen, die den Krieg durchlebten Sommer 1939, Mobilmachung im nationalsozialistischen Deutschland.

ISBN 978-3-10-075140-9 26,99 € Portofrei Bestellen (Buch)