Drei sensationelle Vorfälle passierten zwischen dem 11. und 23. Mai 1960: der Gipfel der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges in Paris am 16. Mai, auf dem Kremlchef Nikita Chruschtschow die atomare Abrüstung und die Wiedervereinigung eines neutralen Deutschlands vorschlagen wollte; das Mega-Erdbeben am 22. Mai in Chile, bei dem die Erdkruste auf tausend Kilometern aufbrach sowie das Auftauchen des gefangenen SS-Offiziers Adolf Eichmann in Israel am folgenden Tag. Drei Ereignisse, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun hatten. Die langjährige Auslandskorrespondentin Gaby Weber stieß bei ihrer Recherche auf den kausalen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen, den drei Kreisen nahe am Abgrund. Zweimal verklagte sie den Bundesnachrichtendienst sowie das Bundeskanzleramt auf Akteneinsicht.
Geschichtsrevisionismus (Thema)
In dieser Textsammlung setzt sich Agnoli mit dem deutschen und italienischen Faschismus auseinander. Er wendet sich hierbei vor allem gegen eine Geschichtsrevision, in deren Verlauf die Geschichte so revidiert und umgedeutet wird, 'daß sie von allen Erscheinungen und von allen Missetaten gereinigt wird, die das Bild einer Hochkultur beflecken'. So beschäftigt er sich etwa mit der These von Ernst Nolte bzw. Jürgen Habermas von einem Linksfaschismus (der Studentenbewegung oder des Sozialismus allgemein).
Warum die Vorstellung von der »westlichen Zivilisation« ein Mythos ist.
Eine radikal neue Darstellung, wie die Idee von der »westlichen Zivilisation« unsere Geschichte geformt hat
Washington, Library of Congress. Mehr als ein Dutzend ehrwürdige Männer schauen von oben auf Naoíse Mac Sweeney herab - Moses, Homer und Herodot, Kolumbus, Michelangelo und Beethoven ... Zusammen sechzehn Bronzebüsten, die die Entstehung der "westlichen Zivilisation« repräsentieren sollen.
Doch wo in dieser Erzählung, denkt sich die Historikerin und Archäologin, findet sie als Frau mit Einwanderungsgeschichte ihren Platz?
Die Vergangenheitsbewältigung in Sachen NS-Zeit war im westdeutschen Nachkriegsstaat ein Streitpunkt der Parteien und eine Herausforderung für Volk wie Führung. Seit der Wiedervereinigung wurde dann in Deutschland eine breit gefächerte, „antitotalitär“ angelegte Erinnerungskultur installiert, die als Ausweis einer mustergültig geläuterten Nation gilt. Die Wahrheit ist das nicht. Das zeigt allein schon der ständige Einspruch, der aus dem rechten Lager gegen diese Art von feierlich vollzogener Absage an Faschismus und Rassismus kommt.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts erleben kontrafaktische NS-Darstellungen einen Boom, der stark von audiovisuellen Medien geprägt ist. Längst finden sich solche Produktionen nicht mehr nur in Genre-Nischen, sondern erreichen ein breites Publikum. Kinofilme wie Inglourious Basterds, Serien wie The Man in the High Castle oder Computerspiele wie Wolfenstein weichen drastisch und erkennbar vom historischen Geschehen ab. Durch die Freiheit, die sie im Umgang mit der Vergangenheit an den Tag legen, sperren sie sich gegen Erwartungen an die audiovisuelle Repräsentation des Nationalsozialismus: Sie entziehen sich Fragen der Angemessenheit und unterlaufen didaktische Anliegen.
Seit 1990 wird die These verbreitet, der Osten Deutschlands sei eine wissenschaftliche Wüste gewesen. Man kennt die Unterstellungen, dass die dort betriebene Wissenschaft diese Bezeichnung nicht verdiene, es fielen Begriffe wie verzwergt und verhunzt. Prof. Dr. Pätzold war zu DDR-Zeiten und auch danach viel auf Reisen.
Seit drei Jahren versucht eine Wanderausstellung glauben zu machen, dass Antisemitismus den Osten Deutschlands charakterisiert habe. Der Vorwurf der Judenfeindlichkeit zielt auf den Staat, der ihn angeblich nicht nur hingenommen, sondern auch befördert habe.
Die Geschichte ist eine spannende, mitunter aber auch eine krumme Sache. Dann nämlich, wenn Historiker sich als willige Vollstrecker des politischen Willens der Herrschenden erweisen und die Geschichte zum politischen Instrument machen.
Hundert Jahre danach und wenig gelernt. Im Jahr 2014 arbeitete sich die deutsche Erinnerungsindustrie an zwei Jahrestagen ab: dem Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren und, in weitaus stärkerem Maße, am Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren begann.
In der medialen Vermarktung der Leiden und Opfer der Völker im Ersten Weltkrieg ging es 2014 nicht um die Ehrung der Toten und um eine künftige deutsche und europäische Friedenspolitik, sondern um die Umcodierung der Erinnerung der Völker an diesen Krieg.
