Laibach und NSK: für viele die letzte Avantgarde des 20. Jahrhunderts, sicherlich aber die spannendste künstlerische Artikulation Osteuropas. Laibach traten unmittelbar nach dem Tod Titos Anfang der 1980er in der damaligen jugoslawischen Teilrepublik Slowenien auf den Plan. Auf skandalöse Auftritte folgte die Firmierung als Künstlerkollektiv Neue Slowenische Kunst (NSK), das sich neben der Musik u.a. dem Theater, der Philosophie, der Malerei und dem Design widmete. Während Laibach mit ihren eigenwilligen Coverversionen bekannter Songs die Auflösung Jugoslawiens wie des Ostblocks und die Zurichtung der Welt zum Marktplatz kommentierten und internationale Erfolge sowohl im Pop- als auch im Kunstkontext feierten, reflektierte NSK auf der Basis provokanter Ästhetik das politische und kulturelle Chaos dieses Umbruchprozesses quer durch alle Disziplinen.
Kultur (Thema)
Kultur ist systemrelevant!
Ein Leben ohne Bühne war für den leidenschaftlichen Liedermacher Konstantin Wecker nicht vorstellbar. Was macht es mit so einem Menschen, wenn plötzlich alle Konzerte abgesagt werden müssen?
In diesem Buch berichtet er von mehr als von seinen persönlichen Erfahrungen in der Covid-19-Pandemie. Die Krisenzeit ist eine Zeit, das Wertefundament unserer Gesellschaft zu hinterfragen. Was wurde aus der neuen Solidarität, über die in den ersten Wochen der Pandemie so viel zu hören war? Und warum galten Kunst- und Kulturschaffende plötzlich als nicht systemrelevant, während die Industrie Steuergeschenke erhielt?
»Erstürmt die Höhen der Kultur!« Mit diesem Anspruch an die Bevölkerung erfuhr die gesamte Kulturwelt der DDR eine hohe staatliche Förderung. Ein engmaschiges System der Kulturvermittlung von den Kindergärten über Schulen und Jugendorganisationen bis zu den Betrieben wurde etabliert. Inwieweit gelang es, Ziele einer »Kultur für alle und von allen« umzusetzen? Verhinderte die ideologische Funktionalisierung kulturelle Selbstbildungsprozesse? Und wie viel Zwang und Freiraum boten Künste und kulturelle Arbeit?
Margaret Mead und Gregory Bateson gehörten in den 1930er und 1940er Jahren zu den fuhrenden Vertretern der Cultural Anthropology in den USA. Die Anthropologie bot ihnen nicht nur einen Schlussel, um das Verhältnis von »culture« und »personality« besser zu verstehen, sondern diente ihnen ebenso als Werkzeug, um die Haltung der amerikanischen Bevölkerung mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg abzustimmen und ihre Feinde zu bekämpfen. So glaubte das Wissenschaftlerpaar daran, dass nur durch Arbeit an der Kultur der Aufbau einer friedlichen Welt gelingen könne. Diesen Selbst- und Weltdeutungspraktiken spurt Thilo Neidhöfer am Beispiel ihrer Ehe nach.
Die Gründe für den rasanten Prestigeverlust von Buchkultur und Geisteswissenschaften sind vielfältig. Niemand weiß, wie die Zukunft des Lesens tatsächlich aussehen wird. Dennoch lassen sich einige Antworten aus den Entwicklungen seit der Jahrtausendwende extrapolieren. Um ein breites Spektrum unterschiedlicher Positionen zu Wort kommen zu lassen, nimmt Klaus Benesch das Thema nicht nur aus Sicht der Leseforschung und der Literaturwissenschaften in den Blick. Das Fragen nach der sich wandelnden Rolle des Lesens und der Geisteswissenschaften im Informationszeitalter verlangt auch nach der Ausweitung der Perspektive in den Bereich der Gesellschafts- und Wissenschaftspolitik. Neue Selbstbilder der Geisteswissenschaften sind nötig, die die Kulturtechnik des Lesens in Zeiten der Digitalisierung auf neuartige Weise zeitgemäß und nachhaltig erschließen.
Die Einführung in die Kultursoziologie in einer aktualisierten und erweiterten Neuauflage.»Kultur« ist fächerübergreifend einer der zentralen Schlüsselbegriffe gegenwärtiger Forschung. Schon um 1900 standen kulturtheoretische Fragen im Mittelpunkt der Soziologie. Seit dem Cultural Turn wurde »Kultur« schließlich zum allgemeinen Leitbegriff des Fachs.Die Soziologie versteht sich zunehmend als »Kulturwissenschaft«. Dieser Einführungsband nimmt dieses Selbstverständnis ernst. Er gibt einen systematischen Überblick über die Geschichte, Begriffe, Ansätze und Forschungsfelder der Kultursoziologie. Von den soziologischen Klassikern wie Max Weber und Georg Simmel bis hin zu aktuellen Kulturtheorien und Kulturforschungen wie den Visual, Governmentality oder Cultural Studies.
Kaum ein Forschungsgebiet hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten so stürmisch entwickelt wie die Neurowissenschaften. Sie sind aber auch zum Gegenstand heftiger interdisziplinärer Debatten geworden, die sich vor allem um eine Frage drehen: Zwingen uns die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer Revision unseres etablierten Menschenbildes? Entschieden verneint wird das vor allem von Philosophen, die den Neurowissenschaften mitunter sogar die Berechtigung absprechen, Aussagen über die geistig-kulturelle Welt des Menschen zu treffen. Sinnhaftes Verstehen, Geschichtlichkeit, Lebensweltlichkeit, Willensfreiheit sowie Sprache als Grundlage von Soziabilität können, so ihr Argument, prinzipiell nicht mit naturwissenschaftlichem Besteck untersucht werden. Gerhard Roth zeigt in seinem neuen Buch, dass diese Auffassung den neurowissenschaftlichen Einsichten über die Beziehung zwischen Gehirn und Geist, Anlage und Umwelt sowie über die Bedingungen von Entscheiden und Handeln nicht gerecht wird.
Das erste Sachbuch des Bestsellerautors John Green: die Menschheitsgeschichte von Tastaturen über Hotdogs bis zur Schönheit des Sonnenuntergangs in der Review.
John Green verbindet sein eigenes Leben mit den großen Fragen der Menschheit: Was hat ein Teddybär mit Macht und Ohnmacht zu tun oder das Googeln mit unserer Endlichkeit? Mit seinem Blick für Seltsames, Wichtiges und Überraschendes bewertet John Green die menschengemachte Gegenwart auf einer Skala von 1 bis 5.
Das Anthropozän ist das aktuelle Erdzeitalter, in dem wir den Planeten grundlegend verändern.
Das Märchen von männlichen und weiblichen Gehirnen. Wissenschaft macht Politik - und formt die Gesellschaft. So hat die männlich dominierte Hirnforschung über Jahrhunderte wirkmächtig die Lüge von den strukturellen Unterschieden zwischen männlichen und weiblichen Gehirnen »bewiesen« - und damit die biologische Überlegenheit des Mannes manifestiert. Die israelische Neurowissenschaftlerin Daphna Joel deckt auf, warum sich dieser Mythos so hartnäckig hält und wer von ihm profitiert. Sie belegt anhand neuester Studien und ihrer eigenen Grundlagenforschung, dass Männer- und Frauengehirne nicht von Natur aus unterschiedlich ticken, und erklärt, was wirklich unser Denken und unser Handeln beeinflusst.
Wir leben in ständig wachsendem Wohlstand und seit über 70 Jahren in demokratischem Frieden. Doch statt Zufriedenheit macht sich bei vielen ein Unbehagen breit. Die Leistungsansprüche der Arbeitswelt kolonialisieren die Freizeit, Klagen über Schlafstörungen und Depressionen sind in allen Gesellschaftsschichten zu hören. Wie kommt es dazu?
In interdisziplinärer Zusammenarbeit untersuchen Gernot und Rebecca Böhme Quellen des Unbehagens in unserer Lebenswelt. Eigentlich müsste sich im Großen etwas ändern, doch darauf kann der Einzelne nicht warten.