Szenen des Lesens
Schauplätze einer gesellschaftlichen Selbstverständigung

Viele beschwören das Lesen als unverzichtbare Kulturtechnik - aber was wissen wir eigentlich über diese soziale Praxis? In der Gegenwart kann man das Lesen in vielen Kontexten beobachten, die dieser Essay zu exemplarischen »Szenen« arrangiert: ...

ISBN 978-3-8376-5879-8 1. Auflage 14.09.2021 15,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Wird schnell oder langsam, einsam oder gemeinsam gelesen? Suchen wir in Lektüren Neues oder Bekanntes; füllen wir Wissensspeicher oder überlassen uns dem Eigensinn von Textwelten? Und worin besteht für wen die Lust am Lesen? Julika Griem erprobt, wie sich Lesemotive, -fähigkeiten und -technologien zwischen Instagram und Proseminar, Bibliotherapie und Blinkist als soziale Anordnungen so beschreiben lassen, dass eingespielte Bewertungsmuster hinterfragt werden.

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Die soziale Dimension des Lesens: Auf dem Büchermarkt sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Lese- bzw. Literaturratgeber erschienen. In ihrem Essay Szenen des Lesens. Schauplätze einer gesellschaftlichen Selbstverständigung, erschienen in der von Klaus Benesch und Cathrin Klingsöhr-Leroy herausgegebenen Reihe Wie wir Lesen – Zur Geschichte, Praxis und Zukunft einer Kulturtechnik, führt Julika Griem eingangs beispielsweise Felicitas von Lovenbergs Gebrauchsanleitung oder Denis Schecks Kanon an, womit sie nur einen Bruchteil an „bibliotherapeutischer“ Leseanleitungsliteratur umreiße. „Ist die Verbreitung von Ratgeberliteratur ein Indikator gesellschaftlicher Verunsicherung oder gar des Verfalls?“ Mit dieser kulturkritischen Frage steigt die Literaturwissenschaftlerin, seit 2016 Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, in ihr Essay ein. Von Michael Fassel literaturkritik.de 25.03.2022

REZENSION: Mit „Szenen des Lesens“ legt Julika Griem einen Essay vor, der die Lektüre soziologisch in seiner gegenwärtigen Vielfalt betrachtet. So werden verschiedene Schauplätze und Inszenierungen des Lesens bewusst ohne Kulturkritik unter die Lupe genommen und ein breites Bild von Leseszenen – vor allem im Bereich des Romans – dargestellt, die auch in der universitären Lehre aufgegriffen werden können: (...) Was Griem in ihrem Essay weglässt, ist alltägliches Lesen abseits ganzer Bücher. Sie engt den Kontext in erster Linie auf literarische Prosa ein. Zurecht in Anbetracht des begrenzten Essay-Umfangs und ihrem Arbeitsgebiet, jedoch wird diese Abgrenzung nicht explizit gezogen. So sind die Auswahl- und Analysekriterien der behandelten Werke nicht offengelegt – im Gegenteil schöpft Griem ganz bewusst aus verschiedensten Quellen und erörtert aus unterschiedlichen soziologisch orientieren Betrachtungsweisen. Wenn sich die Lesenden von diesem Potpourri nicht verunsichern lassen, handelt es sich bei „Szenen des Lesens“ um eine kurzweilige und neue Perspektiven eröffnende Publikation, die jedem zu empfehlen ist, der geistes- und sozialwissenschaftlich interessiert – oder besser noch jedem, der mit Lektüre konfrontiert ist. [PDF] Von Viktoria Schmidbauer Medienimpulse Nr. 2, 2022

Weitere Pressestimmen

»Die Beobachtungen des Lesens in anderen Kontexten lesen sich spannend und öffnen neue Perspektiven auf die ›Kulturtechnik‹ Lesen.« Amelie Bürger, ekz.bibliotheksservice 17.01.2022 

»Für interessierte Leser*innen bietet der Band einen Einstieg in aktuelle Fragen rund um das Lesen, unterhaltsame Anekdoten und Wunderlichkeiten der aktuellen Lesekultur und anregende Denkanstöße zum Wandel des Lesens.« Axel Kuhn, Arbitrium 26.04.2023 

»Erkenntnisreich, fundiert und durchaus unterhaltsam eröffnet Julika Griem neue Wege in der unerschöpflichen Landschaft der Leseforschung, um Lesesituationen, -interaktionen und -reflexionen systematisch zu ergründen. Der anregende Essay ist eine Einladung zur Vertiefung interdisziplinärer Forschungsansätze und weiterführender Fragestellungen.« Michael Fassel, www.literaturkritik.de, 25.03.2022

»Diese Arbeit [ist] eine Fundgrube für Studierende der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften.« Olaf Fritz, www.sachbuch-reporter.de 30.12.2021

»Griem hat eine ansprechende, zeitgeistgemäße Studie vorgelegt. Der Bogen, den sie spannt, ist breit.« Sabine Gross, Monatshefte 04.04.2023 

»Böse, bissig? Nein, durchaus befreiend wirkt die Lektüre dieses Büchleins, das den Mythos Lesen so ganz ohne rosa Brille betrachtet.« Britta Heidemann, WAZ 07.01.2022 

Julika Griem (Prof. Dr.) ist Anglistin und Literaturwissenschaftlerin. Sie ist Direktorin des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI).

Wikipedia: Julika Griem  |  GND: 120366002

Autoren

Erstellt: 04.04.2025 - 08:19  |  Geändert: 04.04.2025 - 08:48