1977, im "Deutschen Herbst", wurde der RAF-Terrorismus auch außenpolitisch zur zentralen Herausforderung der Bundesrepublik: Die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer und der Lufthansa-Maschine "Landshut" nach Mogadischu erforderten ein umfassendes, hier erstmals aus amtlichen Quellen dokumentiertes Krisenmanagement. Die Übernahme eines nichtständigen Sitzes im UNO-Sicherheitsrat brachte Bonn neue Aufgaben auf globaler Ebene, insbesondere bei den Konflikten im südlichen Afrika.
Rüstung (Thema)
Das Ende der Regierung Schmidt/Genscher im Herbst 1982 markierte einen innenpolitischen Einschnitt, aber keine außenpolitische Zäsur. Einige Krisen hatten ihren Höhepunkt schon erreicht, so der Falkland- und der Libanon-Krieg. Andere Probleme blieben: die ergebnislose Suche nach Fortschritten bei den INF-Verhandlungen in Genf ("Waldspaziergang"), die eine Nachrüstung immer wahrscheinlicher werden ließ, die Krise in Polen und die europäisch-amerikanischen Spannungen bei den Wirtschaftsbeziehungen zwischen West und Ost. Wie die 363 erstmals veröffentlichten Dokumente zeigen, setzte die neue Regierung Kohl/Genscher angesichts vielfältiger Krisen auf außenpolitische Kontinuität.