»Etwas Neues entsteht, und dieses Neue kann besser sein als das nunmehr Vergehende.«
Meinhard Miegel reflektiert das aktuelle Weltgeschehen von den ökologischen Krisen bis zu den Folgen der Corona-Pandemie.
Er wirbt für Nachdenken, Innehalten und Gemeinsinn und stellt sich gegen Hybris, Egoismus und Gier. Immer klug, immer prägnant, immer nachdenkenswert fordert Miegel nicht weniger als eine Erneuerung unserer Kultur.
Hybris (Thema)
Weltweit sind die Populisten auf dem Vormarsch - Michael J. Sandel erklärt, warum. Gerade in Zeiten des Corona-Virus wird erschreckend deutlich, dass das Gemeinwohl in unseren Gesellschaften in den letzten Jahren an Bedeutsamkeit verloren hat. Die Demokratien stehen auf dem Prüfstand, wir sind Zeugen einer populistischen Revolte. Die Wahl Trumps, der Brexit, der Erfolg der AfD - das sind die wütenden Antworten auf die wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft. Der Moralphilosoph Michael J. Sandel sieht die Ursache dafür in der Tyrannei der Leistungsgesellschaft. Wer hat in unserer Gesellschaft Erfolg - und warum? Unter dem gesellschaftlich unumstrittenen Mantra »Wer hart arbeitet, kann alles erreichen« haben wir gelernt zu glauben, dass jeder genau das hat, was er verdient.
Anna Wieners gefeierte Reportage über das Silicon Valley zu Zeiten des digitalen Goldrausches ist viel mehr als eine literarisch brillante Coming-of-Age-Geschichte: Ihr persönliches Protokoll entlarvt den Sexismus, die Machtbesessenheit und die Dekadenz jener Start-up-Elite, die unseren digitalen Alltag bestimmt. Mit Mitte zwanzig ist Anna Wiener Teil der New Yorker Literaturszene am Ende der Nullerjahre: viele Träume und wenig Geld. Als sie zufällig einen Job bei einem Startup bekommt, steht ihr Leben plötzlich Kopf. Sie stürzt sich in den digitalen Goldrausch an der Westküste, arbeitet am Aufstieg des Hightech-Kapitalismus mit und gerät so immer tiefer in die digitale Parallelwelt des Silicon Valley. Aber je länger sie die schöne neue Startup-Welt miterlebt, desto klarer wird ihr: Im Zentrum der globalen Disruption stehen keine Ideale, sondern Hybris, Risikokapital und eine übersteigerte Männlichkeit.
Saadawis moderne Adaption und Politisierung des Frankenstein-Stoffes spielt zwei Jahre nach der US-amerikanisch geführten Intervention im Irak und dem Sturz Saddam Husseins. Der Bürgerkrieg eskaliert, die Milizen liefern sich erbitterte Kämpfe, Selbstmordattentate erschüttern die Stadt Bagdad. Der Roman ist die Parabel über einen Gesellschaftszustand, in dem eskalierende Gewalt ständig neue Gewalt gebiert und die Grenzen zwischen schuldig und unschuldig verschwimmen. Der Roman wurde mehrfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Der Angriff Japans auf Pearl Harbor im Dezember 1941 und die daran anschließende deutsche und italienische Kriegserklärung an die USA markieren einen deutlichen Wendepunkt; der Zweite Weltkrieg ist nicht länger ein Krieg auf europäischer, sondern auf globaler Ebene. Trotz des sich allmählich abzeichnenden Scheiterns gilt für Hitler und die militärische Führung allerdings nach wie vor das Diktum "Sieg oder Untergang", eine Haltung, die getrieben ist von der eigenen Hybris, von weltanschaulichen und rasseideologischen Motiven. Der sechste Band des renommierten Standardwerks "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" widmet sich insbesondere den entscheidenden Kriegsjahren 1941-1943 und nimmt Politik, Strategie und Operationen der kriegführenden Mächte in den Fokus.
Die Erde im Griff des Anthropozän." Treffen sich zwei Planeten. Der Eine: Oh, du siehst aber schlecht aus. Der Andere: Ich habe Menschen! Der Eine: Das geht vorbei." Seit 4,5 Milliarden Jahren zieht die Erde ihre Bahn um die Sonne. Das Leben gesellte sich später dazu und seit rund 160.000 Jahren der aufrecht gehende Homo sapiens, der Mensch. Mit Ackerbau und Viehzucht, Rodungen und Bewässerung griff er rund um den Globus in die Natur ein vermehrte sich und besiedelte selbst entlegenste Gegenden. Immer tiefere Spuren hinterließ das Anthropozän, das Menschenzeitalter, in den letzten 2.000 Jahren.
Am 14. März 2012 erschien in der New York Times ein Gastbeitrag, der weltweit für Aufsehen sorgte. Der Autor Greg Smith erklärte darin, warum er am selben Tag seinen Job als Manager bei der US-Investmentbank Goldman Sachs an den Nagel hängte:
Zum Schluss bastelten die deutschen Atomphysiker um Heisenberg, von Weizsäcker und Hahn an ihrer "Uranmaschine" in einem schwäbischen Bierkeller und hielten sich immer noch für die Weltelite der Kernforschung.
Napoleons Feldzug in Russland war eines der größten militärischen Desaster aller Zeiten und eine menschliche Tragödie von beispiellosen Ausmaßen.