Angesichts der sich rastlos abwechselnden Moden im Kunstbetrieb und auf dem Kunstmarkt gelten Kunstwerke immer schneller als veraltet. Kaum entstanden, werden sie nach allen Regeln des Fachs abgehandelt und abgeräumt. Aber warum bestürzt es uns, wenn Kunst abgewickelt wird und sich die Mühe des Künstlers als vergeblich erweist? Vielleicht bewahrt die Kunst unter der Bedingung des schrankenlosen Weltkapitalismus gerade dort ihre schöpferische Tiefe und berührt uns mit Bedeutsamkeit, wo sie ihre Vergeblichkeit zum Thema macht - und so unsere eigene Vergeblichkeit aufzuzeigen wagt.
Neu 2016-1.HJ (Thema)
Amtliche Topographische Karte Bayern Karlstadt
Zellingen, Retzstadt, Eußenheim, Thüngen, Arnstein, Gemünden a. Main, Freizeit im Detail. UTM. GPS
Angst vor dem Wettrüsten, Angst vor Waldsterben und Kernkraft, Angst vor wachsender sozialer Unsicherheit. Inmitten des von Untergangsstimmung und Zivilisationszweifeln beherrschten Klimas der 80er Jahre ließen sich Millionen verunsicherter Zeitgenossen von Reportagen und Ratgebern fesseln, in denen sich Überlebenspioniere nur mit Messer und Lendenschurz ausgestattet durch den Dschungel schlugen. Die verkümmerten Überlebensinstinkte sollten reaktiviert, Wohlstandsbürger für den Überlebenskampf in der vom Kollaps bedrohten urbanen Welt fit gemacht werden. Anhand des eigentümlichen Genres der Survival-Literatur spürt Philipp Schönthaler der bizarr-bedrohungsseligen Stimmung der 80er Jahre nach, die sich auch in Popkultur, Kino und Freizeittrends niederschlug.
Mbembes »Postkolonie« ist eines der Schlüsselwerke postkolonialer Theorie im 21. Jahrhundert. Mit Blick auf das subsaharische Afrika versteht Achille Mbembe die »Postkolonie« als politisch-sozialen Raum, der von historischen Kontinuitäten geprägt ist, aber nicht minder von einer Vielzahl von Brüchen und Umkehrungen. In Analysen, die sich mit Ökonomie und staatlichen Herrschaftsstrukturen ebenso beschäftigen wie etwa mit literarischen Texten, widmet sich Mbembe dem »Leben in der konkreten Welt«, die die Postkolonie darstellt; einer Welt, die im Übrigen die Voraussetzungen westlicher Sozialtheorien infrage zu stellen nicht aufhört: »Unser Hauptanliegen bestand darin, das Thema des afrikanischen Subjekts neu zu denken.«
Ist eine geschützte Demokratie noch eine Demokratie? Warum überlässt die Politik wichtige Entscheidungen dem Recht und den (Bio-)Wissenschaften? Was hat das Recht mit dem Leben zu tun? Das sind einige der Fragen, die Agamben sich und uns stellt. Über ihre Beantwortung lässt sich streiten, aber es sind die heute entscheidenden. Nur wer ein ungeschütztes Denken riskiert, vermag sie zu stellen. Auf dem Spiel steht dabei, was einmal zentrales Anliegen der Philosophie war: das Leben.
Als "Der Überläufer", Siegfried Lenz' zweiter Roman, im Frühjahr 2016 mit 65 Jahren Verspätung erschien, wurde er zu einem überragenden Presse- und Publikumserfolg und stand wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Das Feuilleton war sich einig: Wäre "Der Überläufer" 1952 erschienen, hätte der Roman "unbedingt zu den großen Nachkriegsromanen dazugehört, zur Blechtrommel von Grass, zu Bölls Billard um halb zehn und Anderschs Sansibar oder der letzte Grund" (Ulrike Sárkány, NDR). Wie aber hätte das Buch damals ausgesehen?
Im Jahr 2049, zum 100. Jahrestag des Deutschen Grundgesetzes, rekapituliert der Philosoph Bertrand Stern die Geschichte einer Selbstbefreiung: Wodurch ist die in jedem Menschen und in der Verfassung angelegte Saat der Bildungsfreiheit zur Blüte gekommen? Weshalb gelang der Ausbruch aus einer überholten Beschulungsideologie? War hierfür der Abschied von der zivilisatorischen Illusion einer "Kindheit" und zu erziehender "Kinder" wesentlich? Anschaulich und inspirierend schildert dieses von der Zukunft her gedachte Buch den Drang, die Notwendigkeit und die Fähigkeit eines jeden Menschen, frei sich zu bilden.
Zahlreiche Konflikte in der Flüchtlingskrise haben das Vertrauensverhältnis zwischen vielen Mitgliedstaaten massiv belastet. In etlichen Teilen Europas haben sich Re-Nationalisierungstendenzen verstärkt. In diesem Buch wird die Möglichkeit eines Scheiterns der europäischen Integration diskutiert. Der Integrationsprozess bei der Überwindung der Nationalstaatsstrukturen ist auf halbem Wege stecken geblieben und es mangelt der EU an supranationalen Lösungskonzepten.Weder wurden die Strukturmängel der Wirtschafts- und Währungsunion überwunden, die gravierenden negativen ökonomischen und sozialen Folgen der Austeritätspolitik erörtert noch die Grenzen der Möglichkeiten der EZB diskutiert, das Wirtschaftswachstum zu stimulieren und die Staatsschuldenkrise zu bekämpfen.
Seit dem Ukraine-Krieg wird in Europa die Rhetorik aus der Zeit der Blockmächte propagandistisch neu belebt. Eine mediale Mobilmachung beschwört Russland als den neuen alten Feind und übernimmt damit die Rolle, in der früher die USA federführend war. Russland wird aus der G8 ausgeschlossen, die USA und Europa beschließen Sanktionen, während die russische Führung selbst, weitgehend unbeirrt, zu neuem Selbstbewusstsein erstarkt. In diesem Band entwerfen Intellektuelle aus Ost und West Perspektiven, wie Europa sich in dieser Dynamik neu orientieren kann, ohne zum Spielball geopolitischer Kräfte zu werden.
Ein an historische Ereignisse angelehnter epischer Roman über die Indianerkriege und die amerikanische Expansion nach Westen, voller Gewalt und Grausamkeit; ein mythisches Weltuntergangsepos, das das Bild vom Wilden Westen in höllische Dunkelheit taucht. Hauptfigur ist ein vierzehnjähriger Junge, der 1850 nach Texas kommt und sich einer Bande marodierender Exsoldaten, Desperados und Abenteurer anschließt, die Komantschen, Apachen und friedliche Siedler unterschiedslos abschlachten. Einer der gewaltigsten amerikanischen Romane der letzten Jahrzehnte in wunderbarer neuer Ausstattung.