Independent Verlage (Thema)

Als Independent-Verlag (auch Kleinverlag, Minipresse, Indie oder Indie-Verlag) bezeichnet man einen kleinen, oft jungen Verlag, der unabhängig von publizistischen Konzernen ist. Mit dem Begriff wird eine bestimmte wirtschaftliche Haltung und Ästhetik unterstrichen und das Streben der großen Verlage nach Massenerfolgen und Umsatzmaximierung abgelehnt.

Beim Bücherkauf ist eine Entscheidung für einen Independent Verlag wünschenswert. Sie trägt zu mehr Vielfalt bei und dazu, dass "Literatur" nicht zu einer Markt-Variablen verkommt.

Großer Kampf um kleine Nischen. Einfach selber machen und in einem unabhängigen Verlag Bücher rausbringen – wer so literaturbegeistert ist, der findet sich häufig irgendwo zwischen Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung wieder. → Deutschlandfunk 10.09.2016

Konzernunabhängige Verlage. Eine Auswahl:

Stand 2015 → https://www.autorenwelt.de/forum/verlage-und-agenturen/verlagsliste-independent-verlage

Stand Oktober 2021 [PDF]

Betty Andover ist die Heldin und zugleich immer wieder das Alter Ego der österreichischen Autorin Marlene Streeruwitz. In mehr als 30 Episoden offenbart Streeruwitz die verschiedenen Stadien der emotionalen und physischen Krisen in einer Welt im Stillstand. Sie analysiert dabei die Auswirkungen des Ausnahmezustands des Lockdown auf Gesellschaft, Kunst und Politik.

ISBN 978-3-903290-42-6 19,00 € Portofrei Bestellen

"Keinland" ist ein Liebesroman, aber auch ein Roman über Schuld, Erinnerung, Herkunft und Grenzen.

Eigentlich hatte Nadja nur ein Interview mit Martin Stern führen wollen, aber von der ersten Sekunde an ist da eine schwer erklärbare Nähe - und eine Fremdheit, die sich auch dann nicht auflöst, als die beiden sich näherkommen. Woher rührt diese Nähe? Und warum ist diese Fremdheit nur so schwer zu überwinden? Nadja sagt ja zu dieser Liebe, an die Martin nicht recht glauben kann. Martin, der als Jude in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, Deutschland aber nach der Wiedervereinigung verlassen hat und nach Tel Aviv gezogen ist. Zu vieles liegt zwischen den beiden: biographische Erfahrungen, geographische Entfernung und eine Vergangenheit, die nicht nur mit den eigenen Lebensläufen zu tun hat.

ISBN 978-3-8353-3067-2 20,00 € Portofrei Bestellen

Andre, ein sephardischer Jude aus Frankreich und Eva, eine Katholikin aus Bayern, lernen sich in einer amerikanischen Unternehmensberatung kennen. In einer Welt scheinbar grenzenloser Möglichkeiten verlieren beide den Boden unter den Füßen. André managt Leben und Liebe nach Business-Modellen. Eva ist zerrissen zwischen Selbstbestimmung und Liebe.
Ficken oder gefickt werden, das ist hier die Frage! In den Neunzigerjahren erlebte der Glaube ans große Geld einen vorläufigen Höhepunkt. Jegliche Moral wurde außer Kraft gesetzt. In der Finanzkrise 2008 folgte der große Absturz.

ISBN 978-3-902711-87-8 22,90 € Portofrei Bestellen

In seinen Kolumnen äußert sich Lukas Bärfuss zu vielfältigen, aber immer drängenden Fragen unserer Zeit. »Die Geschichte bewegt sich nicht im Ochsengang, nicht in einem gleichmäßigen Trott. Sie gleicht eher den wilden Sprüngen eines Pferdes, das nach Tagen im Stall wieder auf die Weide gelassen wird«, heißt es bei Lukas Bärfuss. Und er unterzieht sie in seinen Kolumnen 2019/2020 gewissermaßen in Echtzeit seinem prüfenden Blick, etwa wenn er sich staunend klarmacht, was eigentlich das wirklich Neue an einem eben auf den Markt kommenden iPhone ist: nichts Wesentliches, und wenn er dann aber resümiert, welche grundstürzenden Dinge passiert sind in den wenigen Jahren, die es dieses Telefon überhaupt erst gibt. Seit 2008 nämlich. Das Kleine und das Große sind auf eine verblüffend einleuchtende Weise miteinander verzahnt.

ISBN 978-3-8353-3831-9 20,00 € Portofrei Bestellen

Thomas McNulty und sein Freund John Cole sind gerade 17 Jahre alt, als ihre Karriere als Tanzmädchen in einem Saloon für Bergarbeiter ein natürliches Ende findet. Für den "miesesten Lohn aller miesesten Löhne" verdingen sie sich bei der Armee und sind fortan unzertrennlich in Kriegsgeschäften unterwegs. Angst kennen beide nicht, dafür haben sie schon zu viel erlebt. Sie wissen: "wenn's um Gemetzel und Hungersnot geht, darum, ob wir leben oder sterben sollen, schert das die Welt nicht im Geringsten. Bei so vielen Menschen hat die Welt es nicht nötig."

ISBN 978-3-95829-727-2 12,80 € Portofrei Bestellen

Die erste Dokumentation zur radikalsten Zeitschrift der westdeutschen Frauenbewegung.

Die Schwarze Botin war das bedeutsamste Periodikum der Neuen Frauenbewegung. Trotz der Kontroversen, die sie auslöste, steht die in West-Berlin verlegte Zeitschrift bis heute im Schatten von EMMA und Courage. Eine Vielzahl der Autorinnen ist später weit über feministische Kreise hinaus bekannt geworden. Für die Zeitschrift schrieben Rita Bischof, Silvia Bovenschen, Gisela Elsner, Elfriede Jelinek, Ursula Krechel, Julia Kristeva, Elisabeth Lenk, Eva Meyer, Heidi Pataki, Heidi von Plato, Christa Reinig, Sarah Schumann, Ginka Steinwachs, Gisela von Wysocki und viele andere. Die Redaktion um die beiden Herausgeberinnen Gabriele Goettle und Brigitte Classen verfolgte mit dem Avantgarde-Journal nur ein Ziel: Aus der Frauenbewegung kommend eine Kritik an derselben zu formulieren - unerschrocken davor, sich Feindinnen und Feinde in den anderen feministischen Fraktionen wie in der politischen Linken zu machen.

ISBN 978-3-8353-3785-5 38,00 € Portofrei Bestellen

Diese journalistische Prosa leuchtet durch Präzision, ergreifende Unmittelbarkeit und Poesie.Milena Jesenská ist bisher in erster Linie als Freundin Franz Kafkas bekannt. Diese Wahrnehmung versperrt den Blick auf ihre eigene schriftstellerische Tätigkeit. Ihr publizistisches Werk aus den Jahren 1919 bis 1939 steht gleichberechtigt neben Werken von Schriftstellerinnen wie Bettina von Arnim, George Sand oder Sophie Scholl. Die Journalistin Jesenská durchbricht die übliche thematische Festlegung auf Mode und Haus und zeigt in szenisch lebendigen Reportagen die Alltagsnot nach dem Ersten Weltkrieg in Wien, die Kinderarmut, die Bildungsverelendung und den Schleichhandel.

ISBN 978-3-8353-3827-2 32,00 € Portofrei Bestellen

Die Pariser Commune dauerte 72 Tage und war der erste Versuch, Sozialismus in die Tat umzusetzen. Auf einzigartige Weise kämpfte ein großer Teil der Pariser Bevölkerung gemeinsam für eine befreite Stadt: frei von Monarchie, von Besetzung und auch von der Macht des Kapitals. In den wenigen Wochen wurden konkrete Maßnahmen für die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern, für die Befreiung der Armen von Pfandschulden, für die Senkung der Mieten, für ein Recht auf Bildung für alle umgesetzt.
Viele Frauen kämpften in der Commune für diese Rechte und eine bessere Zukunft der Bevölkerung, allen voran Louise Michel als Lehrerin, Sanitäterin und Mitglied des bewaffneten Kampfes. Für sie endete die Hoffnung der 72 Tage in der Deportation, doch Michel wurde zur Ikone.

ISBN 978-3-85476-882-1 28,00 € Portofrei Bestellen

Ein spannender Streifzug durch die Geschichte der Erzählkunst anhand von drei Dutzend Geschichten aus 250 Jahren.

Zahlreiche Autoren verdanken ihren Ruhm vor allem ihren Erzählungen: Heinrich von Kleist, Edgar Allan Poe, Guy de Maupassant und Anton Tschechow sind nur einige berühmte Beispiele. In Ländern wie England, Frankreich und Russland, wo der Roman als literarische Form vorherrschte, war die Erzählung weniger populär, während sich in Amerika die Kurzgeschichte besonderer Beliebtheit erfreute. In Deutschland nahm die Erzählprosa eine andere Entwicklung. Hier kam der Roman nach dem Tod Goethes bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nicht zur vollen Entfaltung, dafür erlebte die Erzählung bei Autoren wie E. T. A. Hoffmann, Joseph von Eichendorff, Annette von Droste-Hülshoff und Eduard Mörike eine besondere Blüte.

ISBN 978-3-8353-3330-7 39,90 € Portofrei Bestellen

Könnte ich das sein, wäre ich Richard Burton; doch da ich eine Frau bin, möchte ich Richard Burtons Frau sein ... Ich würde jetzt, in diesem Augenblick, alles aufgeben und opfern, um seinem Schicksal zu folgen ..." (Isabel Burton, aus einem Brief an ihre Mutter). Aus diesen Zeilen spricht die tiefe, leidenschaftliche Liebe Isabel Arundells zu dem Forschungsreisenden und Orientalisten Richard Burton - zuerst durch seine Erfolge im viktorianischen England gefeiert, später aufgrund von Gerüchten und seines unangepassten, rebellischen Verhaltens vom Establishment geächtet. Schon früh wusste Isabel, die aus altem katholischen englischen Adel stammte, dass sie mit dem zehn Jahre älteren Mann ihr Leben verbringen und die Welt bereisen will.

ISBN 978-3-99200-277-1 39,00 € Portofrei Bestellen