Faschismus (Thema)

Entlarven, ohne zu mystifizieren. 

Michail Romms Film »Der gewöhnliche Faschismus« ist auch nach sechzig Jahren noch sehenswert und erkenntnisfördernd. Michail Romms Montagefilm »Der gewöhnliche Faschismus« aus dem Jahr 1965 ist bis heute aktuell geblieben. Das essayistische Werk über den deutschen Faschismus konzipierte Romm gemeinsam mit Maja Turowskaja und Juri Chanjutin, die dafür zwei Millionen Meter Film aus den Wochenschauen der Nazis und aus Dokumentarfilmen auswerteten. Sie sichteten Fotografien von Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann bis hin zu jenen Schnappschüssen der Täter an der Ostfront, die erst später während der Wehrmachtsausstellung ab 1995 einem größeren Publikum bekanntgeworden sind. Dazu kamen Film- und Fotodokumente aus Archiven und Sammlungen in der UdSSR, in Polen und der DDR. Der Vorspann der Originalfassung listet eine Vielzahl historischer Quellen auf, aus denen Romm, Turowskaja und Chanjutin schöpften. Michail Romms Montagefilm »Der gewöhnliche Faschismus« aus dem Jahr 1965 ist bis heute aktuell geblieben. Das essayistische Werk über den deutschen Faschismus konzipierte Romm gemeinsam mit Maja Turowskaja und Juri Chanjutin, die dafür zwei Millionen Meter Film aus den Wochenschauen der Nazis und aus Dokumentarfilmen auswerteten. Sie sichteten Fotografien von Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann bis hin zu jenen Schnappschüssen der Täter an der Ostfront, die erst später während der Wehrmachtsausstellung ab 1995 einem größeren Publikum bekanntgeworden sind. Dazu kamen Film- und Fotodokumente aus Archiven und Sammlungen in der UdSSR, in Polen und der DDR. Der Vorspann der Originalfassung listet eine Vielzahl historischer Quellen auf, aus denen Romm, Turowskaja und Chanjutin schöpften. 
Von Gerhard Hanloser Junge Welt 30.04.2025

Mythos Faschismus – Hitler als Kämpfer für die freie Wirtschaft

Der Faschismus nimmt bis heute einen riesigen Teil der deutschen Erinnerungskultur ein. Die Verbrechen, die die Deutschen in ganz Europa begangen haben waren ein historischer Einschnitt. Doch bis heute tut man sich schwer, die Ursachen dafür zu benennen. Dabei gibt es nämlich eine besondere Schwierigkeit: die Nazis haben natürlich am laufenden Band gelogen. Wenn wir verstehen wollen, was etwa Hitler erreichen wollte, können wir nicht einfach nachschauen, was er denn in Mein Kampf geschrieben hat. Denn man muss allem, was er sagte, grundsätzlich eine gewisse Strategie unterstellen. Insbesondere marxistische Historiker haben sich darum meist von der Analyse der subjektiven Beweggründe ferngehalten und stattdessen analysiert, welche objektive Funktion die faschistischen Regierungen in den verschiedenen Ländern erfüllten. Dabei kamen sie meistens zu dem Schluss, dass die faschistischen Parteien von den Unternehmer*innen unterstützt wurden und sie letztlich die Arbeiterbewegungen niederschlagen sollten. Der Faschismus war also in linker Lesart ein Versuch, den Kapitalismus zu retten. Diese Verbindung gefiel den liberalen Verfechtern des Kapitalismus natürlich gar nicht – schließlich könnte man ja dann darauf kommen, dass der Kapitalismus gar nicht immer nur die Freiheit aller garantiert, sondern manchmal auch in eine extreme Brutalität umschlägt. Darum gab es in den letzten Jahren den Versuch, von der historischen Rolle der Nazis abzusehen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, wie die Faschisten ihre Ideologie denn eigentlich selbst verstanden. Ishay Landa zeigt in seinem nun auch auf Deutsch erschienenen Buch "Der Lehrling und sein Meister. Liberale Tradition und Faschismus", dass das 1. keine gute Idee ist und 2. dennoch zeigt, wie wirtschaftsliberal die Faschisten gedacht haben. 

Die in diesem Band versammelten Texte einschlägig ausgewiesener Experten erkunden bislang vernachlässigte Themenbereiche und entwickeln neue Fragestellungen zur Geschichte der bewaffneten SS. Zu ihnen gehören biografie-, struktur-, sozial- und operationsgeschichtliche Ansätze.

ISBN 978-3-506-77383-8 39,90 € Portofrei Bestellen

Der Frankenführer Julius Streicher und sein Hetzblatt Der Stürmer gelten bis heute als Synonyme für den Judenhass als zentrales Element des Nationalsozialismus. Hitler selbst bemerkte, wenn man den Nationalsozialismus will, muß man Streicher gutheißen.

ISBN 978-3-506-77267-1 56,00 € Portofrei Bestellen

Ellen Marx. Deutsch-jüdische Emigrantin und Mutter der Plaza de Mayo. Die Berlinerin Ellen Marx, geborene Pinkus (1921–2008), ist achtzehn, als sie mit ihrer jüdischen Pfadfindergruppe 1939 auf einem der letzten Passagierschiffe nach Argentinien emigrieren kann.

ISBN 978-3-86331-186-5 22,00 € Portofrei Bestellen

Alessandro Sinigaglia, Held des Widerstands. Jude, Kommunist und Neger - um Gottes willen! Was für ein Skandal! Die politische Korrektheit wird durch diesen Titel mit Füßen getreten. Aber warum sollte ein Jude beleidigt sein, wenn jemand ihn als Jude bezeichnet? Und ein Kommunist?

ISBN 978-3-88975-209-3 15,00 € Portofrei Bestellen

Catalogue of the Exhibition at National Galleries of Scotland, Edinburgh and at Wien Museum, Wien. The committed realism of working-class photography in the 1930s met the political developments of the time with an enlightening impetus.

ISBN 978-3-7757-3567-4 35,00 € Portofrei Bestellen

Wie aus heiterem Himmel brannten deutsche Wehrmachtssoldaten 1943 ein griechisches Bergdorf nieder, töteten Frauen, Alte, Babys. Christoph Schminck-Gustavus reiste an den Ort, der noch heute vom Schrecken gezeichnet ist. Er hat die letzten Überlebenden des Massakers gefunden, ihre Berichte aufgezeichnet und Archive gesichtet: Die Rekonstruktion eines erschütternden Verbrechens und seiner juristischen Verleugnung. Soldaten der Gebirgsdivision Edelweiß trieben die Einwohner von Lyngiádes in die Keller der Häuser, mähten sie mit Maschinengewehren nieder und zündeten das Dorf an.

ISBN 978-3-8012-0444-0 24,90 € Portofrei Bestellen

Nach dem Sturz Mussolinis besetzte die deutsche Wehrmacht Nord- und Mittelitalien. Daraufhin rief ein Nationales Befreiungskomitee zur Resistenza, dem bewaffneten Kampf gegen das Besatzungsregime und seine Vasallen, auf.

ISBN 978-3-89438-559-0 9,90 € Portofrei Bestellen

Wie einen Befreiungsschlag haben viele Juristen, aber nicht nur die, sondern auch viele andere das Buch Ingo Müllers beim ersten Erscheinen 1987 empfunden. Denn wie Mehltau lag die Vergangenheit über der deutschen Justiz. Das Werk ist inzwischen ein Klassiker weil es frei von Juristenjargon für jeden verständlich, die ganze unselige Geschichte unseres Rechtssystems im 20. Jahrhundert erzählt. Über zehn Jahre war das in mehrere Sprachen übersetzte Buch auf deutsch nicht erhältlich. Jetzt liegt es in siebter, überarbeiteter und erweiterter Auflage vor. Eine Pflichtlektüre nicht nur für Juristen, sondern für alle, für die die Justizgeschichte ein Teil der deutschen Geschichte ist.

ISBN 978-3-89320-179-2 vergriffen