KenFM (Medienpräsenz)

„Free Tibet!“ – dieser Ausspruch kommt für das europäische Ohr zunächst einmal recht wohlklingend daher. Freiheit ist immer gut, insbesondere dann, wenn diese Freiheit im imperialen Interesse ist.

Doch wie stark wird das tibetische Volk tatsächlich unterdrückt? Welche Politik verfolgt China in Tibet und welche Rolle spielt und spielte der Westen?

Albert Ettinger, gebürtiger Luxemburger, beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren intensiv mit diesem häufig als „Dach der Welt“ bezeichneten Gebiet. In seinem Buch „Kampf um Tibet: Geschichte, Hintergründe und Perspektiven eines internationalen Konflikts“ zeichnet Ettinger ein Bild, das sich von jenem, dass uns Hollywood zu vermitteln versucht, deutlich unterscheidet: Wussten Sie beispielsweise, wie blutig es früher im Kreise des Dalai-Lamas zuging? Und wussten Sie, dass die CIA Terrorgruppen im Osten Tibets unterstützt hat?

Im Gespräch mit KenFM räumt Albert Ettinger gründlich mit festgefahrenen Stereotypen auf und zeigt eindrucksvoll, wie sehr wir auch im Kontext von Tibet medialer Propaganda aufgesessen sind. Eine neue Perspektive auf einen alten Konflikt, die schon lange überfällig war.

Inhaltsübersicht:

Jürgen Roth gehörte zu den namhaftesten investigativen Journalisten im deutschsprachigen Raum. Er ging dorthin, wo es wehtat, all seine Bücher wurden zu Bestsellern. In seinem Buch „Der stille Putsch“ legte sich der Autor erneut mit den Mächtigen der Welt an. Kernthema in „Der stille Putsch“ ist die vollständige Unterwanderung der Demokratie durch die global operierenden Wirtschaftseliten. Kein Bereich ist vor ihnen sicher.

Auch dieses Buch konnte in diesem Umfang nur entstehen, da sich der Autor zuvor über Monate mit zahlreichen Whistleblowern aus den unterschiedlichsten Chefetagen traf und ihre Aussagen anschließend anonymisiert zu Papier brachte. Während Roths frühere Bücher eine breite Besprechung auch in den öffentlich-rechtlichen Medien erfuhren, ist es um dieses Buch zunächst erstaunlich ruhig geblieben. Das verwundert um so weniger, da Roth in „Der stille Putsch“ zeigt, dass die Korruption und das Kungeln nicht nur traditionell in Wirtschafts- und Bankenkreisen zum festen Bestandteil der Gegenwart gehört, sondern mittlerweile auch große Teile der deutschen Presselandschaft okkupiert hat. Die aufklärende Presse befindet sich im Dauer-Koma, spätestens seit dem 11. September 2001.

Sally Perel wurde 1925 in Peine als Sohn orthodoxer Juden geboren. Die Geschichte seines Überlebens erschien in Buchform und wurde zum Bestseller, der auch verfilmt wurde: "Hitlerjunge Salomon". Schon der Titel ist ein Paradoxon. Der Jüdische Name Salomon und die Hitlerjugend schließen sich aus. Sie eine geradezu tödliche Kombination.

Salomon Perel überlebte die Shoah, da er seine Identität leugnete und als volksdeutscher "Jupp" in den Reihen des Feindes bis zum Kriegsende unentdeckt blieb. Auf der Flucht vor den Nazis geriet er zunächst in die Fänge der Wehrmacht, die sich auf dem Weg nach Moskau befand. Sie nahmen den jungen "Jupp" als Maskottchen der 12. Panzerdivision auf. Sein Vorgesetzter schloss ihn derart ins Herz, dass er dem jüdischen Waisen anbot, ihn zu adoptieren. So nahm die Absurdität ihren Lauf und Perel wurde nach Braunschweig auf eine NS-Eliteschule geschickt. Bis zum Kriegsende schlüpfte Salomon Perel in die Identität eines überzeugten Hitlerjungen. Diese Gehirnwäsche blieb nicht ohne Folgen. Bis kurz vor dem erhofften Endsieg hatte eine Metamorphose des gebürtigen Juden stattgefunden. Er war jetzt selbst vom Nationalsozialismus überzeugt und am Boden zerstört, als Deutschland den Krieg verloren hatte.

Perel ist heute Teil der israelischen Friedensbewegung und hält in seiner Eigenschaft als Mahner immer wieder Vorträge vor Jugendlichen, um vor allem auf die Mechanik der Gehirnwäsche aufmerksam zu machen. Gehirnwäsche funktioniert bis heute und ist die Basis für Hass und die Vermittlung von Feindbildern.

KenFM traf den 89-jährigen Sally Perel in Essen. Wir erlebten einen vor Lebensenergie sprühenden Mann, der als Zeitzeuge wohl einmalig sein dürfte. Perel kennt beide Seiten. Er war Opfer, und überlebte in den Reihen der Täter. Das Gespräch endete mit einem Shalom Alaykum.

FATCA ist die Abkürzung für "Foreign Account Tax Compliance Act", ein Gesetz, das zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und bisher über 20 Staaten geschlossen wurde, darunter auch Deutschland und die Schweiz.

Das Gesetz verschärft die Richtlinien für Banküberweisungen und erlaubt den USA genaueren Einblick in die Transfer-Aktivitäten aller beteiligten Banken, um Steuerhinterziehung vorzubeugen. Staaten, die diesem Abkommen nicht beikommen wollen, da sie z.B. die mit einhergehende Lockerung des Bankengeheimnis nicht akzeptieren wollen, müssen damit rechnen, vom Handel mit US-Dollar ausgeschlossen zu werden. Simpel gesagt verstärkt FATCA also das Dollar-Monopol der USA.

Alle Hintergründe zu FATCA, dem Dollar-Monopol und der Entwicklung des Euro und der Weltwirtschaft in Zeiten der Krise erläutern wir im Telefongespräch mit René Zeyer, Journalist und Buchautor unter anderem von "Armut ist Diebstahl: Warum die Armen uns ruinieren".

China, 22.117 km Außengrenze, Atommacht und ein Staat mit ungefähr 1,4 Milliarden Menschen. Ein Land, so groß, vielseitig, progressiv und gegensätzlich, dass man es unmöglich in einem Menschenleben erfassen kann – geschweige denn in einem einzigen Interview. Versuchen kann man es trotzdem. Vor allem, wenn man einen Gesprächspartner vor sich hat, der seit Jahren in China lebt und Vollkontakt zur Bevölkerung hat.

Robert Fitzthum studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien und ist Beobachter der innen- und außenpolitischen Entwicklungen Chinas.

Im Gespräch mit KenFM beschreibt er nicht nur Chinas Status als Weltmacht, sondern auch seine wirtschaftlichen Interessen in anderen Ländern. Ein Kernthema hierbei ist die neue Seidenstraße, die von westlichen Industrien und Politikern weitestgehend ignoriert wird. Diese riesige, wirtschaftliche Verbindung birgt ein enormes Potenzial, um die Weltwirtschaft grundlegend zu verändern. „Made in China“ ist nicht mehr nur ein Symbol für billig gemachtes Handwerk – längst hat der technologische Fortschritt viele westliche Länder um Längen überholt.

Schon allein die nackten Zahlen beeindrucken: Wenn auf dem europäischen Markt mit „peanuts“ gehandelt werden würde, müsste man die Güter, die über die neue Seidenstraße kommen werden, wohl allein aufgrund der Menge als riesige Erdnussplantagen bezeichnen.

Die EU jedoch beteiligt sich an diesem Großprojekt nicht und möchte das sogar anderen Nicht-EU-Mitgliedern untersagen. Das ist Kapitalismus „at its best“: Denn gut ist nach EU-Denke nur, wenn sich der eigene Säckel füllt und niemals der der anderen. Dass diese Rechnung in einer globalisierten, multipolaren Welt nicht aufgeht und sogar der eigenen Bevölkerung schadet, sollte eigentlich jedem klar sein. Dennoch wird weiter am Prinzip der Konkurrenz festgehalten, statt sich zu vernetzen und zu organisieren.

Was hätten wir wohl für eine Welt, in der alle Länder zusammenarbeiten würden, jedes sein eigenes Potenzial zu 100 % ausschöpfen und technologischer Fortschritt mittels Teamwork und Austausch befruchtend wirken würde? Vielleicht eine Welt ohne Mangel, Hunger und Gewalt? Träumen wir uns 111 Minuten ins Reich der Mitte und versuchen wir auch China zu verstehen.

Was machen wir in Mali? Was machen wir in Afrika? Und wer ist überhaupt „WIR"?

Die dritte Welt ist eine Erfindung der Ersten. Sie dient uns, dem „Westen", als Rohstoff-Lager. Was immer wir brauchen, holen wir uns, auch in Afrika. Wir erobern durch betreten, und das Hissen unserer Nationalflagge soll den Eingeborenen vor Ort signalisieren, wer der neue alte Chef am Set ist. Wer nicht spurt, sich nicht korrumpieren lässt, bekommt unter dem Vorwand „Krieg gegen den Terror" Besuch von mindestens einem der NATO-Partner. Dann wird mit Bombenteppichen und Bodentruppen „humanitär geholfen." Die schweren Waffen, die wir heute zum Beispiel in Mali wieder einsammeln müssen, haben wir vorher in Libyen an Gaddafi verkauft.

Unsere embeddeten Massenmedien seifen uns 24/7 auf allen Kanälen ein. Das geschieht derart dreist, dass man sich die Frage stellen muss, ob wir überhaupt noch etwas merken. Nur ein Beispiel: Die „bewaffneten Islamisten", die wir jetzt in Mali gefälligst zu bekämpfen haben, sind parallel dazu die gleichen „bewaffneten Islamisten", die wir in Syrien als Helden feiern und mit schwerem Gerät unterstützen.

Des Pudels Kern ist unser Wirtschaftssystem. Der Kapitalismus hat ein permanentes Beschaffungsproblem. Es fällt ihm immer schwerer, die Wegwerfgesellschaft mit jenen Rohstoffen zu versorgen, die nötig sind, um den Kreislauf in Gang zu halten. Am härtesten umkämpft sind Energieträger wie zum Beispiel Öl und Uran. Beides finden wir in Mali und den unmittelbaren Nachbarstaaten reichlich. Das ist der wahre Grund unserer Präsenz vor Ort.

Eine umfassende und ausführliche Bestandsaufnahme des Kriesenherdes Afrika, geklammert von der Frage, welche Rolle unsere Massenmedien bei dieser Farce spielen. Was kann der Einzelne tun, um aus diesem Irrsinn auszusteigen? 

Hermann Ploppa widmet sich den tiefen Strukturen und komplexen Zusammenhängen in Bezug auf das eurasische Verhältnis. Wer hat Interesse, dass Europa und Asien nicht weiter zusammenwachsen? Was sind die Bestrebungen des US-Imperiums, wenn China derzeit zur neuen Weltmacht aufsteigt? Welche Mittel und Wege werden gefunden, um der Herzland-Theorie von Mackinder folgend, Europa und Asien ewig zu spalten?

„Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.“

Was wollte uns der britische Schriftsteller George Orwell mit dieser Erkenntnis sagen? Dass die Geschichte von den Siegern geschrieben wird und diese Sieger waren und sind immer recht großzügig, wenn es darum geht, die tatsächlichen Abläufe der Geschehnisse dahingehend zu frisieren, dass man selber als makelloser Held dasteht, während die Verlierer durch die Bank als Bestien dargestellt werden. Plump, aber effektiv. Propaganda wirkt.

Die menschliche Geschichte, vor allem die des 20. Jahrhunderts, ist die Geschichte zweier Weltkriege, bei denen es auf der einen Seite Millionen von Verlierern gab, während dieses monströse Gemetzel für eine Hand voll Personen zum größten „Glück“ ihres Lebens wurde.

Jene, die die beiden Kriege erst mit Krediten finanzierten und weitere im Anschluß zum Wiederaufbau lancierten, konnten so ihre Macht über große Teile des Planeten ausweiten und leben diese Macht bis heute aus. Die Gewinne von damals wurden investiert und bestimmen die Regeln unserer Gegenwart. Die Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkrieges ist damit keineswegs vorbei, sondern im Gegenteil, sie bestimmt bis heute unsere Gegenwart.

Solange der Jackpot, der Russische Bär, nicht durch die üblichen Verdächtigen zur Strecke gebracht wurde, wird es auf der Eurasischen Platte keinen dauerhaften Frieden geben. Wie umfangreich bis heute die Feindbild-Produktion organisiert wird, kann der aufmerksame Medienkonsument schon daran erkennen, wie wenig sie ihm selbst auffällt.

Tarnen und Täuschen beginnt bei der täglichen Sprache, beim Framing, und so sind alle Politiker, die sich nicht vom Westen zwangsumarmen lassen, Machthaber, Schlächter oder Dispoten, während unsere Eroberungsfeldzüge in der täglichen Presse als Friedensmissionen und Demokratieexport verkauft werden.

Besonders Deutschland wird dabei chronisch missbraucht, was recht einfach ist, denn die Deutschen kennen ihre eigene Geschichte nur aus Büchern, die die Sieger beider großer Kriege „lizensiert“ haben. Es wird Zeit das ganze, das vollständige Bild zu sehen. Dieses Bild wäscht die Deutschen auf keinen Fall von den eigenen Verbrechen rein, im Gegenteil, aber es lässt die sogenannten „Siegermächte“ als das erkennen, was sie in Wahrheit sind, moralisch vollkommen verkommen und perfide. Da die Siegermächte mit ihrem Tun durchkamen, sind sie bereit dieses zu wiederholen. Vor allem Deutschland soll dabei für umfangreiche Kriege gegen Russland und China begeistert werden. Kriege, bei denen die BRD zum Brückenkopf auf der Eurasischen Platte werden soll.

Wer die eigene Geschichte nicht kennt, stolpert automatisch in die immer gleichen Fallen der sogenannten Bündnispartner. Wie lautet die heimliche Agenda dieser Partner innerhalb der NATO, deren „Mitglied“ die BRD seit 1955 ist? „To keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down“.

KenFM traf Hermann Ploppa. Sein aktuelles Buch „Der Griff nach Eurasien: Die Hintergründe des ewigen Krieges gegen Russland“ gibt dem Leser die Möglichkeit, einen roten Faden zu erkennen. Dieser rote Faden ähnelt einer Zündschnur, die mitten durch Deutschland führt, um in Russland zu detonieren. Deutschland würde dabei zerstört werden. Es wird Zeit, den Schreibtischtätern dieser Agenda in den Arm zu fallen, bevor es zu spät ist.

Inhaltsübersicht:

  • 0:08:42 Mit Verbündeten die eigene Macht erhalten - Beispiel Großbritannien
  • 0:16:31 Ein Krieg passiert nicht einfach so: Das Ziel des Ersten Weltkriegs
  • 0:21:04 Die ersten Jahre im Ersten Weltkrieg
  • 0:29:35 Die Verträge von Versailles und Rapallo 1922
  • 0:46:19 Reichstagsbrand und alles war möglich: der Aufstieg von Adolf Hitler
  • 1:02:02 Hitlers Nichtangriffs-Pakt und ein Kredit von General Motors
  • 1:17:50 Operation “Unthinkable” - Churchill und die SS
  • 1:20:36 Operation “Dropshot” - die Sowjetunion vernichten
  • 1:35:58 Die Wiederbewaffnung Europas - der Militärisch-Industrielle Komplex
  • 1:50:54 Die Kuba-Krise - Interkontinentalraketen vor den USA und in der Türkei
  • 2:00:48 Ronald Reagan und die Chicago Boys verändern die Welt
  • 2:10:07 Gorbatschow und Helmut Kohl — eine unerwünschte Partnerschaft
  • 2:15:11 Die NATO-Osterweiterung und ein neuer heißer Krieg
  • 2:19:13 Der Bündnisfall durch den 11. September 2001
  • 2:24:21 Fazit und die Bedeutung Europas für Deutschland

Syrien ist geopolitisch viel zu wichtig, als es den Syrern zu überlassen. Es ging nie um Assad, so wie es nie um Massenvernichtungswaffen im Irak ging. Die gesamte Region hat schlicht das Pech, dass sie schon immer die Begehrlichkeiten des gerade herrschenden Imperiums weckte.

Man muss Syrien als Teil eines Domino-Spiels erkennen, dessen andere Steine seit dem 11. September 2001 schon zu Fall gebracht wurden. Afghanistan, Irak, Libyen wurden bereits im Vorfeld in die Steinzeit zurück gebombt. Das dabei bewusst erzeugte Chaos hilft vor allem den Industrienationen, billig an den Rohstoff Nr. 1 heran zu kommen. Erdöl.

Wer Syrien kontrolliert, schlägt aber weitere Fliegen mit einer Klappe. In Syrien laufen diverse Pipelines auf, die Gas und Öl aus Russland und dem Iran Richtung Europa schleusen. Der Krieg gegen Syrien ist also vor allem ein Krieg gegen ein wieder erstarktes Russland und gegen die aufstrebende Regionalmacht Iran. Wer hat Interesse an dieser Behinderung?

Allen voran die USA, die mit der Zerschlagung Syriens auch den syrisch-russischen Militärhafen Tartus unter ihre Kontrolle bringen wollen. Tartus und das auf der Krim liegende Sevastopol bilden eine Einheit. Das Spiel der NATO ist offensichtlich, es fehlt den Strategen in Washington an der Fähigkeit zu Tarnen und zu Täuschen.

Der zweite große Strippenzieher in Syrien heißt Saudi-Arabien. Das Land ist der Terrorpate Nr. 1 der Region und stellte den größten Teil der Personen, die offiziell für den 11. September verantwortlich gewesen sein sollen. Allen voran Osama Bin Laden, dessen Familie bis heute enge Kontakte zur Bush-Familie pflegt. Saudi-Arabien ist offizieller Sponsor für mehr Demokratie in Damaskus! Ein Treppenwitz.

Aber auch Israel wäre mehr als glücklich, wenn Syrien endlich in seine Bestandteile zerlegt werden würde. Dann könnte die Besatzungsmacht Israel die seinerzeit erbeuteten Golanhöhen final behalten. Hier geht es vor allem um Wasser.

KenFM sprach mit der ausgewiesenen Syrienkennerin Karin Leukefeld, die mit ihrem Buch „Flächenbrand“ ein Werk vorgelegt hat, das nicht zufällig von den Mainstream-Medien komplett ignoriert wird.

Leukefelds Aussagen sind wie eine Handgranate in einem Munitionslager. Das Ende des Informationsmonopols macht es möglich, dass diese ihre Informationen dennoch die Chance haben, die Massen zu erreichen.

Philip Klever ist Offizier und Oberleutnant bei der Luftwaffe der deutschen Bundeswehr. 2004 entschied er sich nicht nur gegen einen Zivildienst, sondern verpflichtete sich auch, für 12 Jahre der Armee zu dienen und Deutschland zu verteidigen.

Im Zentrum für Elektronischen Kampf in der Ulrichkaserne im bayrischen Kleinaitingen war er als Ingenieur für Elektrotechnik an der Optimierung des Euro-Fighters beteiligt, bis er 2012 den Befehl erhielt, nach Afghanistan zu gehen. Wie er durch intensive Beschäftigung mit dem bevorstehenden Einsatz erfuhr, gäbe es keine konkrete Trennung zwischen dem UN-abgesegneten ISAF-Einsatz der Bundeswehr und dem OEF, dem "Krieg gegen den Terror" der USA. Für Philip Klever war klar, dass er durch seinen Dienst die Grenze Hilfseinsatzes, wie er ihm in der deutschen Presse verkauft wurde, und einem Angriffskrieg überschreiten würde - und somit an einem völkerrechtswidrigem Einsatz beteiligt wurde.

Dies machte er seinem Vorgesetzten deutlich, und verweigerte den Befehl. Seitdem ist nichts mehr wie zuvor. Sein Arbeitsplatz wurde aus einem Großraumbüro in eine Abstellkammer mit Milchglasfenstern verlegt, der Kontakt zu Kameraden wurde ihm untersagt und anstelle der Arbeit am Euro-Fighter nachzugehen, hatte er zunächst einen "Besinnungsaufsatz" zu schreiben, und mittlerweile gar nichts mehr zu tun. Im Gegenzug läuft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen des "Verstoßes gegen die Verschwiegenheitspflicht im Dienst", nachdem er im Interview mit http://www.nrhz.de äußerte, dass der Dienstposten, den er besetzen sollte, inzwischen gestrichen wurde. Außerdem rechnet er damit, als zusätzliche Schikane im Laufe seiner bis 2016 andauernden Dienstzeit in eine am anderen Ende der Bundesrepublik liegende Kaserne versetzt zu werden.

Auf seine Gründe der Verweigerung hingegen wurde vonseiten der Bundeswehr nicht weiter eingegangen, so dass Klever bis heute nicht weiß, ob er zu Unrecht einen Befehl verweigerte, oder richtigerweise einem völkerrechtswidrigen Befehl nicht Folge leistete, was jedoch auch auf den gesamten Einsatz ein komplett anderes Licht werfen würde.

Auch stellte er fest, dass sich die Medien null für seinen Fall interessieren, bis auf das NDR-Magazin panorama, das einen vierminütigen Beitrag über seine Geschichte sendete. Die eigentliche Krux des Falles, die von Klever vorgeworfene Völkerrechtswidrigkeit des Afghanistan-Einsatzes, wurde aber auch hier nicht weiter thematisiert. Im Gespräch mit Ken Jebsen hingegen wird in insgesamt anderthalb Stunden keines der in dieser Causa relevanten Themen ausgelassen, zudem erzählt Klever auch, weshalb er sich vor neun Jahren entschied, zur Armee zu gehen, und warum er sich heute anders entscheiden würde.