KenFM (Medienpräsenz)

Hörst du den Ruf der Freiheit? Spürst du den Schmerz, der dich weit, weit in die Ferne treibt?

Manchmal ist es nicht nur die Neugier oder schlichte Langeweile, die einen Menschen in unbekannte Länder treibt. Es kann durchaus passieren, dass man seine ganze Geschichte hinter sich lässt, neu beginnt und selbst den Begriff „Heimat“ von Grund auf neu definiert.

Elisa Gratias zog es schon früh in die Ferne. Aufgewachsen in Ostdeutschland kappte sie – eher zufällig, aber vor allem unbewusst – ihre Wurzeln und ließ sich erst aus beruflichen, dann aus privaten Gründen in den Süden treiben, bis sie schließlich auf Mallorca ein neues Leben begann.

Auf dieser Reise sammelt sie nicht nur außergewöhnliche Lebenserfahrungen, sondern erkannte auch, dass es mehr gibt im Leben, als in einer 40-stunden Woche zu funktionieren. Es kam, was kommen musste: Einsamkeit, Leid, Depression, aber auch Selbstbewusstsein, Stärke und Mut. Elisa fand, was manche Menschen ein ganzes Leben lang suchen: sich selbst.

In diesem ganz besonderen Gespräch auf Du und Du streifen wir politische Themen nur am Rande und reisen mit einem Rucksack voller Fernweh durch die Seele einer selbstbewussten Macherin, die sich seit Kurzem auch in der Rubikon Mut-Mach-Redaktion selbst verwirklicht und damit ihren ganz persönlichen Beitrag leistet, mit der Welt in Kontakt zu treten.

Politische Journalisten hatten schon immer zwei Probleme. Auf der einen Seite traten sie bei ihren Recherchen den Mächtigen auf die Füße, auf der anderen Seite zerstören sie durch die Veröffentlichung der recherchierten Fakten das Weltbild derer, die die jeweiligen politischen Eliten als Führung akzeptiert hatten.

Die meisten Menschen - auch in sogenannten aufgeklärten Gesellschaften, Demokratien - wollen systematisch belogen werden. Für das konsequente Wegsehen der Bevölkerung, z.B. auf wessen Kosten der angebliche Wohlstand erzeugt wird, wählt der so zum Komplizen gemachte Bürger eine Führung, die nicht mit Fragen nach Ethik oder Verantwortung eine Art Aufwachprozess einleitet. Dauerkoma auf beiden Seiten.

Diese Form der Stabilität basiert auf dem unsichtbaren Deal beider Ebenen - Herrscher und Beherrschte - die entsprechenden Tabu-Themen zu erkennen und im täglichen Leben zu umschiffen. Dies geschieht jedoch erst im zweiten Step, durch Leugnung. Am Anfang steht immer das konsequente Unsichtbarmachen offensichtlicher Lügen vor dem eigenen Intellekt.

Der politische Journalist stört diesen Prozess der chronischen, aber eben ausgeglichenen Ignoranz und er hat dabei einen Partner auf seiner Seite, den auf lange Sicht niemand betäuben kann. Das Gewissen eines jedes Menschen.

Politische Journalisten stören den Seelenfrieden. Vor allem den all jener Personen, deren Zurechtkommen mit der Wirklichkeit ausschließlich auf Selbstbetrug und Selbsttäuschung beruht. Politische Journalisten erklären in aller Öffentlichkeit: „Der Kaiser ist nackt“.

Für das Zerstören des so süchtig machenden Trugbildes werden sie im Anschluss von fast allen gehasst. Wobei die Herrschenden sich wiederum der Beherrschten bedienen, und über die von ihnen massiv manipulierten Massenmedien das gemeine Volk dazu aufzustacheln, den Überbringer der Botschaft zu ächten, zu verunglimpfen oder zu attackieren, was den großen Vorteil hat, dass die vielen Spielarten der Menschenjagd keinen Platz mehr für die Frage lassen, was konkret hat denn der in Ungnade gefallene Journalist eigentlich recherchiert?

Die Masse sehnt sich nach einem väterlichen Diktator. Dieser erinnert sie an die Zeit der eigenen Kindheit. Familiäre "Sicherheit" in einem autoritären Umfeld. Ähnlich süchtig nach sektenhafter Führung lechzt der embeddete Journalist nach Anerkennung durch die Mächtigen. Er tut alles, um sich als loyaler Schüler vor ihnen bemerkbar zu machen. Der Kotau vor der Macht scheint deutlich attraktiver zu sein, als die eigentliche Aufgabe des Journalisten - das Suchen nach der Wahrheit und die Kontrolle der Macht.

Wolfgang Herles hat den größten Teil seiner beruflichen Laufbahn beim ZDF verbracht. Zuletzt leitete und moderierte er die Kultursendung „Aspekte“. Herles ist eine Art Spielverderber. Er will, umgeben von Kollegen, die an Gefallsucht leiden, nicht nur nicht mitgehen, er prangert deren Kollaboration an. Damit macht sich Herles im öffentlichen Journalismusbetrieb keine Freude, nur sieht der Mann das auch nicht als seine primäre Aufgabe. Um Noam Chomsky aus seinem aktuellen Werk „Wer beherrscht die Welt?“ zu zitieren:

„Wer sich in den Dienst des Staates stellt, wird in der Regel von den Mainstream-Intellektuellen gelobt; wer diesen Dienst verweigert, muss mit Strafe rechnen.“

Das Interview, das Ken Jebsen für KenFM mit Wolfgang Herles führte, wird erhebliche Schmerzen im System verursachen. Vor allem bei den Kollegen, die sich zu Alpha-Journalisten hochgebuckelt haben. Herles ist ein Insider, ein Whistleblower und er hat dem Dauer-Kotau der Branche vor der Politik vollkommen satt. Sein Buch „Die Gefallsüchtigen“ ist mehr als eine Abrechnung mit den Kollegen von einst, es ist ein Appell an uns, die Konsumenten dieser Presse, aber vor allem die Bürger dieses Landes. Erkennen wir endlich wieder den Wert des politischen Journalismus als Teil des Immunsystems der Demokratie. Verteidigen wir diese Demokratie. Sie ist unser Eigentum - und Eigentum verpflichtet.

Erwin Thoma ist der Mann und Ansprechpartner, wenn es um Fragen eines gesunden, nachhaltigen und erfüllten Lebens in und mit der Natur geht. Wenn er beginnt vom Wald zu erzählen, hat man das Gefühl, den Geruch sauberer Waldluft in der Nase zu spüren. Berichtet er von den Kreisläufen und Lebenszyklen eines Baumes, fängt man fast automatisch an, den eigenen Lebensstil zu überdenken. Erwin Thoma ist kein Träumer, er ist ein Mann der praktischen Vernunft, mit einem strahlend breiten Lächeln um die Mundwinkel, die von seiner aufrichtigen Liebe zur Natur zeugen.

In seinem neuen Buch „Strategien der Natur“ lässt er uns teilhaben am Wissen über die Evolution der Bäume und zeigt das Leben und die Beziehungen des Waldes mit allen anderen Waldbewohnern auf. Wir erfahren, dass auch der Wald ein soziales Wesen ist, von dem wir enorm profitieren können – fänden wir nur einen Weg dorthin (zurück), und zwar ganz ohne Bulldozer, Bagger oder Brandrodung.

Im Interview begeben wir uns mit einem im wahrsten Sinne des Wortes „bodenständigen“ Menschen auf die Suche nach jahrtausendealtem Wissen und suchen Antworten auf die drängendsten Fragen und Probleme unserer Zeit. In einem Gespräch mit Erwin Thoma verliert man sich, vergisst den Alltag und kommt ganz oft aus dem Staunen nicht mehr heraus – vielleicht auch deshalb, weil wir die Verbundenheit zur Natur ein wenig verloren haben? Back to the roots!

Am 7. April 1977 gegen 9 Uhr morgens wurde Siegfried Buback, der damalige Generalbundesanwalt, in Karlsruhe auf offener Straße erschossen.

Alles, was der Staat bis heute vorgibt, zum Fall ermittelt zu haben, ist die Tatsache, dass die Täter aus den Reihen der RAF kamen.

Nur, wer genau erschoss Siegfried Buback? Eine Frau? Verena Becker?

Sämtliche Augenzeugen, die eine Frau erkannt haben wollen, wurden bei den späteren Ermittlungen systematisch ausgeblendet. Die Justiz unternahm alles, um sie unter den Tisch fallen zu lassen.

So behauptet die BRD auch 40 Jahre nach dem Mord in Karlsruhe noch immer, den Todesschützen nicht exakt zu kennen.

Wahrscheinlicher ist, dass der Staat die Identität des Mörders genau kennt und ihn deckt. Was ist das Motiv dafür? An welchem Fall arbeitete Siegfried Buback, als er ermordet wurde, und inwieweit ist der Staat selber in den Mord an seinem höchsten Staatsanwalt verstrickt, um dessen Nachforschungen zu stoppen? Darf man solche Fragen überhaupt stellen?

Man muss, wenn man sich wie der Sohn des Ermordeten über so viele Jahre mit der Tat vom 7. April 1977 beschäftigt hat.

Das Buch "Der zweite Tod meines Vaters" von Sohn Michael Buback ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die noch an den Rechtsstaat glauben.

Michael Buback gelingt der zu Papier gebrachte akribische Nachweis, dass die Bundesrepublik Deutschland und die zuständige Justiz im Fall Siegfried Buback über Jahre bewusst alles unternommen haben, um die Hinterbliebenen zu täuschen, hinters Licht zu führen und zu belügen.

Der Staat verschweigt auch 40 Jahre nach den Schüssen in Karlsruhe den Namen des Mörders. Der Staat, so wird im Gespräch klar, ist nur die Benutzeroberfläche des Tiefen-Staates. Nur, wer lenkt diesen und mit welchem Ziel? Wer sich mit dem RAF-Mord an Siegfried Buback beschäftigt, kommt nicht umhin, Parallelen zur NSU-Affäre zu entdecken.

Michael Buback hat alles auf den Tisch gelegt, um eine neue Untersuchung des RAF-Mordes an seinem Vater zu ermöglichen. Dass die Justiz dennoch nicht ermittelt, spricht Bände. Sie ist alles, nur nicht unabhängig. Sie agiert weisungsgebunden.

Im Gespräch mit KenFM deutet Michael Buback mehrmals an, dass der Staat 1977 indirekt wohl selber den Abzug betätigte, um seinen höchsten Justizbeamten loszuwerden.

Nur, Mord verjährt nicht. Schon gar nicht, wenn der Staat involviert ist.

Dirk C. Fleck begann als Journalist, entwickelte sich zum Realisten und schwankt heute zwischen Pessimismus und Depression. Der Mann hat Nachwuchs.

Um so schmerzlicher ist für den Autor zahlreicher Endzeitromane der Umstand, dass die Menschheit den Status Quo auf diesem Planeten nicht erkennen will. Wir sitzen alle im selben Boot, und dieses hat ein massives Leck unterhalb der Wasserlinie.

Auf diesem Kahn wird es keinen Überlebenden geben, außer man kooperiert endlich beim zu Wasser lassen der Boote und einigt sich auf einen gemeinsamen Kurs. An dem fehlt es bisher, was die bevorstehende Kollision mit dem Eisberg erklärt.

Wir, die Generation @, markieren das Ende der Zivilisation, so Fleck.
Wer jetzt den Ernst der Stunde nicht begriffen hat, dem ist nicht zu helfen.

Fleck hat aufgehört Dinge zu beschönigen, die nicht mehr zu beschönigen sind.

Journalismus ist das Immunsystem der Demokratie.
Journalismus beginnt innerhalb der Redaktionen.
Journalismus bedeutet, die Fragen zu stellen, die andere für beantwortet halten.

Diese drei Leitsätze haben das Leben des Vollblut-Journalisten Dirk C. Fleck immer begleitet und seine Arbeit geprägt. Der 1943 in Hamburg geborene Autor zählt zu den journalistischen Urgesteinen der Republik. Er hat jahrelang für die ganz großen Magazine gearbeitet. Geo, Meridian, Stern, Die Woche, Tempo, Der Spiegel - um nur die Flaggschiffe zu nennen.

Inzwischen hat sich Fleck aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und arbeitet vor allem als Buchautor. Wir trafen ihn in seinen Privaträumen in Hamburg, um uns ausführlich über sein Buch "Die vierte Macht" zu unterhalten. Für dieses Buch befragte Dirk C. Fleck 25 Spitzenjournalisten zu ihrer Verantwortung in Krisenzeiten. Unter ihnen befand sich auch der inzwischen verstorbene FAZ-Chefredakteur Frank Schirrmacher.

Wir erlebten einen sehr nachdenklichen, aber auch weisen Kollegen, der gerade für die neue Generation der Netz-Journalisten ein echtes Vorbild sein kann. Fleck ist ein Typ von Mensch, den man integer nennen kann.

„Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum.“

Diese Metapher die den Umgang der Spezies Mensch mit seiner Umwelt beschreibt beinhaltet gleich zwei wesentliche Defizite.

Erstens: Wer glaubt, sich die Erde ohne Rücksicht auf Verluste Untertan machen zu können, überschätzt die eigene Existenz als Baustein des Ökosystems enorm. Der Mensch braucht die Natur, die Natur aber kann auf den Manchen verzichten. Der Mensch neigt dazu, alles in seiner Umgebung einem anthropozentrischen Weltbild unterzuordnen. Der Mensch als Mittelpunkt von Allem. Diese Spezies geht in der Mehrzahl davon aus, Urknall und Schöpfung hätten nur stattgefunden, um den Menschen als Krone der Schöpfung entstehen zu lassen.

Zweitens: Der Mensch hat sich mit der Industrialisierung derart von der Natur entfernt, dass sämtliche Metaphern, die er benutzt, um die Natur als Verbrauchsgut zu beschreiben, dieser Sicht zum Opfer gefallen sind. Die menschliche Sprache ist längst beherrscht von unnatürlichen Begriffen, mit denen Menschen untereinander über die Natur sprechen. „Kofferraum“ ist so ein Wort. Die Natur kennt keinen Kofferraum. Die Natur fährt auch nicht Auto. Die Natur ist hochmobil und hochflexibel, ohne dafür Verbrennungsmotoren oder Telekommunikation einsetzen zu müssen.

Wesentlich aber ist: Die Natur produziert kein Gramm Abfall. Die Natur recycelt nicht im Nachhinein, da sie nicht in Kategorien wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft denkt. Die Natur denkt auch nicht in dem Sinne, wie es das Naturprodukt Mensch tut. Daher macht die Natur auch keinen Denkfehler.

Dirk C. Fleck war den größten Teil seines Lebens ein klassischer Journalist. Er schrieb für die ganz großen Zeitungen und Magazine und kann von sich behaupten, bereits in seiner Jugend in Redaktionen gearbeitet zu haben, bei denen Heinrich Böll, Wolfgang Neuss oder Günter Grass zu den Blattmachern gehörten. Diese Tatsache prägt ihn bis heute.

Als man den Reporter Fleck 1994 nach Ruanda schicken wollte, damit er sich dort, stellvertretend für den Leser, ein Bild des Massakers zwischen Hutu und Tutsi machen möge - Völkermord in seiner brutalsten Form, ausgeführt mit Macheten, die über Kredite aus dem Westen finanziert worden waren - schmiss der Mann hin und „floh“ in die noch immer Hippie-Hochburg Kalifornien. Im Anschluss wurde Fleck Romanautor. Kern seiner Werke ist der Untergang der Menschheit, die es bis heute nicht gelernt hat, MIT der Natur zu leben.

Jean Ziegler, UNO-Mitglied und Menschenrechtsaktivist, nannte „Das Tahiti-Projekt“, Flecks erstes Buch der jetzt abgeschlossenen Öko-Trilogie, „ein Buch der Hoffnung“.

Unterbrochen wurde die Serie z.B. durch sein Sachbuch „Die vierte Macht - Spitzenjournalisten zu ihrer Verantwortung in Krisenzeiten“, zu dem KenFM Fleck das erste mal vor der Kamera hatte.

Mit „Feuer am Fuß“ liegt jetzt das aktuelle Werk des Hamburgers vor. KenFM bezeichnete Fleck immer wieder als Armageddon-Autor, da er es konsequent vermeidet, der Menschheit Honig ums Maul zu schmieren, wenn es darum geht, ihn auf seine alles zerstörende Lebensweise hinzuweisen. Ohne Wenn und Aber.

Doch es gibt auch Hoffnung. Fleck versteht sich wie der Ex-Industrielle Douglas Tompkins, der dieser Tage starb, als Mahner. Wenn der Mensch als Spezies überleben will, muss er lernen, als Spezies zu denken. Er muss sich als Teil der Natur begreifen, nicht als deren Boss.

Im aktuellen Roman „Feuer am Fuss“ rechnet Fleck gnadenlos mit unserer „Zivilisation“, unserem Wirtschaftssystem und seinen Vertreten ab. Fleck rechnet mit uns ab. Wir alle sind Teil dieser Maschine. Wir füttern ihr zerstörerisches Tun, indem wir uns in Passivität oder Konsum geflüchtet haben. „Feuer am Fuss“ ist das Wandern über verbrannte Erde.

Das über 90-minütige Gespräch stellt ein Novum in den bisherigen „KenFM im Gespräch“-Interviews dar. Über die gesamte Distanz konfrontieren wir Fleck mit Zitaten aus „Feuer am Fuss“. Wir lassen die Figuren des Romans sprechen.

Das Ergebnis ist aus unserer Sicht eher wie eine Diagnose zu sehen. Eine Diagnose, die ein Patient bekommt, der nur wegen eines leichten Hustens zum Arzt ging und wenig später am Telefon mit dem Befund Lungenkrebs konfrontiert wird.

Das Buch hat es in sich. Das Gespräch ebenfalls.

„Free Tibet!“ – dieser Ausspruch kommt für das europäische Ohr zunächst einmal recht wohlklingend daher. Freiheit ist immer gut, insbesondere dann, wenn diese Freiheit im imperialen Interesse ist.

Doch wie stark wird das tibetische Volk tatsächlich unterdrückt? Welche Politik verfolgt China in Tibet und welche Rolle spielt und spielte der Westen?

Albert Ettinger, gebürtiger Luxemburger, beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren intensiv mit diesem häufig als „Dach der Welt“ bezeichneten Gebiet. In seinem Buch „Kampf um Tibet: Geschichte, Hintergründe und Perspektiven eines internationalen Konflikts“ zeichnet Ettinger ein Bild, das sich von jenem, dass uns Hollywood zu vermitteln versucht, deutlich unterscheidet: Wussten Sie beispielsweise, wie blutig es früher im Kreise des Dalai-Lamas zuging? Und wussten Sie, dass die CIA Terrorgruppen im Osten Tibets unterstützt hat?

Im Gespräch mit KenFM räumt Albert Ettinger gründlich mit festgefahrenen Stereotypen auf und zeigt eindrucksvoll, wie sehr wir auch im Kontext von Tibet medialer Propaganda aufgesessen sind. Eine neue Perspektive auf einen alten Konflikt, die schon lange überfällig war.

Inhaltsübersicht:

Jürgen Roth gehörte zu den namhaftesten investigativen Journalisten im deutschsprachigen Raum. Er ging dorthin, wo es wehtat, all seine Bücher wurden zu Bestsellern. In seinem Buch „Der stille Putsch“ legte sich der Autor erneut mit den Mächtigen der Welt an. Kernthema in „Der stille Putsch“ ist die vollständige Unterwanderung der Demokratie durch die global operierenden Wirtschaftseliten. Kein Bereich ist vor ihnen sicher.

Auch dieses Buch konnte in diesem Umfang nur entstehen, da sich der Autor zuvor über Monate mit zahlreichen Whistleblowern aus den unterschiedlichsten Chefetagen traf und ihre Aussagen anschließend anonymisiert zu Papier brachte. Während Roths frühere Bücher eine breite Besprechung auch in den öffentlich-rechtlichen Medien erfuhren, ist es um dieses Buch zunächst erstaunlich ruhig geblieben. Das verwundert um so weniger, da Roth in „Der stille Putsch“ zeigt, dass die Korruption und das Kungeln nicht nur traditionell in Wirtschafts- und Bankenkreisen zum festen Bestandteil der Gegenwart gehört, sondern mittlerweile auch große Teile der deutschen Presselandschaft okkupiert hat. Die aufklärende Presse befindet sich im Dauer-Koma, spätestens seit dem 11. September 2001.

Sally Perel wurde 1925 in Peine als Sohn orthodoxer Juden geboren. Die Geschichte seines Überlebens erschien in Buchform und wurde zum Bestseller, der auch verfilmt wurde: "Hitlerjunge Salomon". Schon der Titel ist ein Paradoxon. Der Jüdische Name Salomon und die Hitlerjugend schließen sich aus. Sie eine geradezu tödliche Kombination.

Salomon Perel überlebte die Shoah, da er seine Identität leugnete und als volksdeutscher "Jupp" in den Reihen des Feindes bis zum Kriegsende unentdeckt blieb. Auf der Flucht vor den Nazis geriet er zunächst in die Fänge der Wehrmacht, die sich auf dem Weg nach Moskau befand. Sie nahmen den jungen "Jupp" als Maskottchen der 12. Panzerdivision auf. Sein Vorgesetzter schloss ihn derart ins Herz, dass er dem jüdischen Waisen anbot, ihn zu adoptieren. So nahm die Absurdität ihren Lauf und Perel wurde nach Braunschweig auf eine NS-Eliteschule geschickt. Bis zum Kriegsende schlüpfte Salomon Perel in die Identität eines überzeugten Hitlerjungen. Diese Gehirnwäsche blieb nicht ohne Folgen. Bis kurz vor dem erhofften Endsieg hatte eine Metamorphose des gebürtigen Juden stattgefunden. Er war jetzt selbst vom Nationalsozialismus überzeugt und am Boden zerstört, als Deutschland den Krieg verloren hatte.

Perel ist heute Teil der israelischen Friedensbewegung und hält in seiner Eigenschaft als Mahner immer wieder Vorträge vor Jugendlichen, um vor allem auf die Mechanik der Gehirnwäsche aufmerksam zu machen. Gehirnwäsche funktioniert bis heute und ist die Basis für Hass und die Vermittlung von Feindbildern.

KenFM traf den 89-jährigen Sally Perel in Essen. Wir erlebten einen vor Lebensenergie sprühenden Mann, der als Zeitzeuge wohl einmalig sein dürfte. Perel kennt beide Seiten. Er war Opfer, und überlebte in den Reihen der Täter. Das Gespräch endete mit einem Shalom Alaykum.