Junge LeserInnen (Thema)

Freunde halten immer zusammen. Oder etwa nicht?

Freddie und Mattis sind Freunde seit der Kita. Jetzt werden sie beide zwölf, und immer noch bringt Mattis die meisten Erwachsenen auf die Palme mit seiner großen Klappe und jeder Menge dummen Ideen. Im Gegensatz zu Mattis will Freddie eigentlich nicht im Mittelpunkt stehen. Vielmehr macht er bei allem, was Mattis so anzettelt, einfach mit - und sei es nur, um das Schlimmste zu verhindern. Am Ende hat Mattis es jedenfalls Freddie zu verdanken, dass er doch nicht von der Schule fliegt. Denn Freunde halten zusammen, immer. Findet Freddie. Oder?

REZENSION von Britta Kiersch

ISBN 978-3-570-17729-7 13,00 € Portofrei Bestellen


Nach vorn, nach Süden. Von Sarah Jäger   Rowohlt Verlag   ISBN 978-3-499-00239-7

Ausgangs- und auch Endpunkt dieses Romans ist der Hinterhof eines Penny-Marktes. Hier verbringen die Aushilfen ihre Pausen, hängen zusammen rum, auch wenn sie keine Aushilfen mehr sind. Hier bekommt man seinen Namen und es kann sein, dass der richtig bescheuert ist, so wie z. B. „Entenarsch“! Die Ich-Erzählerin ist es, die von Jo diesen fiesen - und nebenbei bemerkt völlig aus der Luft gegriffenen – Namen bekommt. Als sie dann die Gelegenheit sieht, sich dafür zu rächen, ergreift sie diese beim Schopfe. Dass Marie sich deshalb von Jo trennt und der daraufhin alles hinschmeißt und abhaut, konnte sie ja nicht ahnen.

Manchmal muss man den Hinterhof verlassen, damit das Leben ein Abenteuer werden kann.
Auf dem Hinterhof des Penny-Marktes bekommt man seinen Namen, ob man will oder nicht. Wenn man Glück hat, wird man mit einem "unser" geadelt, so wie unser Pavel. Oder man hat Pech. So wie Entenarsch. Sie hat ihren Namen von Jo, der seit Monaten verschwunden ist. Die Suche nach ihm entwickelt sich zu einem wilden Sommertrip durch brüllend heiße Julitage. Ohne Plan, ohne Klimaanlage, immer weiter nach Süden.

Rasant, witzig, klig ... auch eine Liebesgeschichte.

REZENSION von Britta Kiersch

ISBN 978-3-499-00239-7 18,00 € Portofrei Bestellen


Helsin Apelsin und der Spinne. Von Stefanie Höfler  Beltz Verlag ISBN 978-3-407-75554-4

Nachdem Stefanie Höfler 2019 doppelt für den Jugendliteraturpreis nominiert war, aber leider weder den Preis der Jugendjury noch den in der Sparte Jugendbuch der Kritikerjury bekam, hat sie sich mit ihrem neuen Buch einem jüngeren Publikum zugewendet. Mit ihrer Hauptfigur Helsin, die man bereits auf dem Cover - wunderbar von Anke Kuhl in verschiedenen Gemütsverfassungen eingefangen – bewundern kann, beschreibt sie ein Mädchen aus dem echten Leben. Helsin ist cholerisch und alle in ihrer Umgebung haben mit der Zeit gelernt sich darauf einzustellen, dass sie manchmal einen „Spinner“ hat. Der neue Mitschüler Louis kann das nicht wissen und als er Helsin zum ersten Mal begegnet und sich über ihren Namen lustig macht, gibt sie ihm eins auf die Nase. Wie aus den beiden dann unter größten Schwierigkeiten am Ende doch Freunde werden, erzählt Stefanie Höfler mit höchstem Spaßfaktor.

Helsin ist klein und biegsam wie ein Grashüpfer und immer gut gelaunt. Bisher hatte sie nur ein winziges Problem: Manchmal, wenn ihr etwas nicht passt, bekommt sie einen Wutausbruch wie ein Rumpelstilzchen - einen "Spinner". Wie an dem Tag, als Louis neu in die Zwergen-Klasse kommt und dieses "Helsin, Apelsin, Apfelsine" murmelt. Und dann klaut Helsin einfach seinen Fidschileguan, was für sie zu einem dicken Problem wird. Wie soll sie da nur wieder rauskommen? Dass Louis immer netter wird, ist dabei nicht die letzte Überraschung in dieser Geschichte für alle Zwerge und Kinder ab 8.

REZENSION von Britta Kiersch

ISBN 978-3-407-75554-4 12,95 € Portofrei Bestellen


Seepferdchen sind ausverkauft. Von Constanze Spengler  Moritz Verlag ISBN 978-3-89565-391-9

„Wenn du ein Haustier hättest“, sagt Papa langsam, „würdest du dann ganz leise mit ihm spielen und mich nicht stören, bis ich mit der Arbeit fertig bin?“

Nachdem heutzutage immer mehr Menschen einen Teil ihrer Arbeit zu Hause erledigen, gibt es unter ihnen sicher viele, die sich in Mikas Vater wiedererkennen können. Der kleine Mika hat ja eigentlich nur ein paar Mal gefragt, wie lange sein Vater noch mit seiner Arbeit beschäftigt sein wird, denn er hatte ihm ja versprochen, an diesem Tag mit ihm zum Badesee zu fahren. Und ein Haustier hatte er ihm bisher nie erlaubt. Doch jetzt hofft er, dass Mika ihn dann in Ruhe weiter arbeiten lässt und Mika darf mit Papas Portemonnaie zum Zooladen gleich um die Ecke gehen, um ein Haustier zu kaufen. Dort entscheidet er sich für eine Wüstenrennmaus. „Natürlich darf das Kind eine Maus haben!“, ruft sein Vater ins Telefon, als der skeptische Mann aus dem Zooladen bei ihm anruft.

Der Käfig wird im Wohnzimmer aufgestellt und weil es der Maus so viel Spaß macht, baut Mika den ganzen Nachmittag lang viele Tunnel und Verstecke für sie. Aber am nächsten Morgen ist sie unauffindbar. Mika soll im Zooladen fragen, wie er die Maus wiederfinden kann. Dort haben sie Hundewelpen bekommen und mit ihrer feinen Nase können Hunde alles aufspüren. Also kauft Mika einen Hund und der findet die Maus ganz schnell. Danach spielen sie den ganzen Nachmittag wunderbar zu dritt. In der Nacht macht der Hund eine Pfütze ins Bad, er hat offensichtlich Mikas Kloerklärungen nicht verstanden. „Er ist ja auch noch fast ein Baby.“ Aber Mika hat eine gute Idee: Aus dem Zooladen holt er einen Seehund, der ist schon groß und kann im Badezimmer wohnen und aufpassen, dass alle richtig aufs Klo gehen.

So vergehen die Tage und Mika versammelt immer mehr Tiere in der Wohnung, mit denen er sehr viel Spaß hat, während sein Vater in aller Ruhe seiner Arbeit nachgehen kann. Am Sonntag - als Mikas Vater um halb elf endlich aufgestanden ist – verkündet er: „Ich hab die ganze Nacht gearbeitet, aber jetzt bin ich fertig. Heute können wir endlich zum Badesee fahren.“ „Aber nur, wenn die Tiere auch mitdürfen!“, antwortet Mika. „Welche Tiere?“, fragt Papa. Dann sieht er sich in der Küche um …

Zwei Besonderheiten sind mir an diesem farbenfrohen Bilderbuch besonders aufgefallen: Es gibt keine Mutter in der Geschichte - Vater und Sohn kommen gut zu zweit klar - und dieses beeindruckende Vertrauen, dass der Vater in seinen Sohn hat. Mikas Vater ist wohl das, was man unter tiefenentspannt verbuchen kann. Er braucht seine Ruhe für die Arbeit und ist deshalb bereit für Kompromisse. Mika nutzt den Spielraum, der ihm gewährt wird und findet eigenständig (das wird ja auch von ihm erwartet) Lösungen für auftretende Schwierigkeiten. Dass der Weg von einem Haustier zu einer unorthodoxen Herde so kurz ist, hat sein Vater wahrscheinlich nicht gedacht, aber er ist flexibel und außerdem tierlieb…

Für ihre beiden großartigen Bücher über den Hirschkäfer-Grill hat Constanze Spengler bereits meine ganze Hochachtung und auch für dieses Buch hat sie treffend und dem Text entsprechend sehr humorvoll Illustriert.

Sarah Jäger hat ein ausgezeichnetes Buch geschrieben. Und zitieren möchte ich den letzten Satz, der so großartig zusammenfasst, um was es der Autorin geht: „Man muss doch mal weit gucken … das braucht man doch mal.“

Britta Kiersch

Seepferdchen sind ausverkauft. Von Constanze Spengler

Mikas Papa arbeitet zwar daheim, steckt aber über beide Ohren in Arbeit. Der versprochene Baggerseebesuch scheint in weiter Ferne! Um sich Luft zu verschaffen, erlaubt er Mika, sich ein Haustierzu kaufen ...
Damit beginnt eine wunderbar turbulente Geschichte, in deren Verlauf ein Tier nach dem anderen die Wohnung bevölkert, ohne dass der gestresste Papa etwas davon mitbekommt!

REZENSION von Britta Kiersch

ISBN 978-3-89565-391-9 14,00 € Portofrei Bestellen

Schatzsuche auf der Elbe!

Als Benno, Georg, Jan und Jutta heimlich mit einem alten Segelboot aufbrechen, um auf einer der vielen unbewohnten Inseln einen längst vergessenen Schatz zu heben, werden sie in immer abenteuerlichere Geschehnisse verwickelt. Mit zahlreichen Karten und einem zusätzlichen Spezialauftrag des 'Königs von Albanien' unterwegs, kommen ihnen sogar ein paar schießwütige Ganoven in die Quere. Doch damit nicht genug: Vor Pagensand erleiden die Vier Schiffbruch und müssen plötzlich völlig auf sich gestellt um ihr Überleben kämpfen. Da machen sie eine folgenschwere Entdeckung ...

ISBN 978-3-423-76293-9 12,95 € Portofrei Bestellen

Auf der Suche nach dem Schatz des berühmten Piratenkapitäns Störtebeker wollen Benno, Georg, Jan und Jutta die Elbinsel Pagensand erkunden. Heimlich machen die vier einen Jollenkreuzer wieder flott und segeln dem Abenteuer entgegen. Doch dann geraten sie in einen Sturm, das Boot schlägt leck und sie erreichen die Insel als Schiffbrüchige. Den Schatz finden sie zunächst nicht, dafür aber drei unheimliche, bewaffnete Männer, die Finsteres im Schilde führen - und jetzt beginnt das Abenteuer erst so richtig! Uwe Timms spannenden Jugendroman gibt es nun pünktlich zum 80. Geburtstag auch als Hörbuch.

ISBN 978-3-7424-1322-2 16,99 € Portofrei Bestellen

An Minnas Schule wird ein Wettbewerb ausgeschrieben: Weltverbessern für Anfänger. Echt jetzt?! Immerhin, der Klasse, in der man sich am meisten engagiert, winkt eine Fahrt nach Tallinn. Minna lässt das erst mal kalt. Bis ihre Oma ins Pflegeheim kommt und glasklar wird, welchem Bereich des täglichen Lebens man eine deutliche Verbesserung verpassen könnte. Also organisiert Minna kurzerhand einen Pflegeheimbesuchsdienst. Keine leichte Aufgabe in einer Klasse, die selbst der Schulpsychologe meidet. Rumgezicke, Liebeskummer, Lehrergenerve und getrennte Eltern tun ihr Übriges. Was nach einigen Anlaufschwierigkeiten dann passiert, übersteigt allerdings nicht nur Minnas Vorstellungsvermögen ...

REZENSION von Elena und von Britta Kiersch

ISBN 978-3-8369-6024-3 16,00 € Portofrei Bestellen