Wenzels neue CD/Schallplatte „Wo liegt das Ende dieser Welt“ lässt die Welt im Mondlicht erscheinen wie einen fernen Stern. Behutsam suchen die Lieder nach Wegen aus unerträglicher Nähe in ersehnte Ferne. Durchtanzte Nächte voller Geheimnisse, in denen gefragt wird, „Warum träumen wir nicht?“, „Warum ist die Erde keine Scheibe“ und „Warum man im Ballett nicht spricht“. Surreale Mixturen einer Welt, die am Abhang balanciert. Feinsinnig musiziert und sanft gesungen, gerufen mit heiserer Stimme und geflüstert ins Unbekannte. Die Spuren der Zeit filigran eingezeichnet in Träume und Befürchtungen. „Nur der Mond mit seinem Licht/ Der zerteilt die Erde nicht.“ Keine Besserwisserei, keine moralische Erhebung. Liebeslieder, in denen die Realität durchscheint wie eine beständige Gefahr.
Zwischen den Welten, wie losgelöst von der Realität bewegen sich drei Männer durch Hermann Brochs Hauptwerk, hineingepflanzt in die Zeit des Wilhelminismus, vor und während des Ersten Weltkrieges. Während der erste sich in rückwärtsgewandten Schwärmereien ergeht, irrt der zweite orientierungslos durchs Leben, schlägt der dritte skrupellos Profit aus dem Krieg. Eines ist allen gemein: dass sie nicht bemerken, wie sie blindlings auf die Katastrophe zusteuern. Brochs Trilogie ist das präzise Porträt einer Gesellschaft, die sich im unaufhaltsamen Verfall befindet.