Das Imperium hat immer recht
Über russische Schuld und westliche Unschuld
In der Psychologie gibt es den sogenannten „fundamentalen Attributionsfehler“. Danach wird das Handeln einer Person primär als deren subjektives, inneres Wesen begriffen. Die Umstände des Handelns werden negiert.
Diesen Fehler begehen all jene, die das russische Handeln der letzten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, primär damit zu erklären suchen, dass alles allein Putins Schuld ist: Einmal KGB - immer KGB. In anderen Versionen gilt das Russland unter Putin als „natürlich“ aggressiv, es dulde keine Demokratie in der Nachbarschaft, strebe die Wiederherstellung der Sowjetunion an. Auch der Erklärungsversuch, dass der Krieg gegen die ukrainische Zentralgewalt unter anderem dazu diene, die Bevölkerung der Russischen Föderation unter der diktatorischen Knute von Putin zu halten, gehört dazu.
Der Vorteil einer solchen fehlerhaften Beschreibung liegt darin, dass sich damit die Frage im Westen (fast) erledigt, was man selbst mit alledem zu tun hat. Natürlich nichts, eine These, die Matt Orfalea in einem kurzen Video gründlich zerlegte: Von Petra Erler Nachrcihten einer Leuchtturmwärterin 01.06.2025