phoenix (Medienpräsenz)

30:09

In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Jörg Thadeusz mit dem Journalisten und Buchautor Konstantin Richter über den Aufstieg und Wandel deutscher Unternehmen sowie über die Entwicklung des deutschen Wirtschaftssystems.

Der Journalist Konstantin Richter zeichnet in seinem Buch „300 Männer – Aufstieg und Fall der Deutschland AG“ ein Porträt deutscher Unternehmensgeschichte – von den Gründerjahren im Kaiserreich bis in die Gegenwart. Und damit auch ein Porträt der deutschen Wirtschaftsgeschichte. In „phoenix persönlich“ erzählt der Autor warum ihn gerade diese Epoche so fasziniert: „Diese Unternehmen, also Bayer, Siemens, Deutsche Bank, sind extrem spannend und so eng mit Politik und Kultur verwoben, dass man die deutsche Geschichte eigentlich noch einmal erzählen kann, indem man sie durch diese Unternehmen erzählt.“ Die damaligen Gründerpersönlichkeiten seien regelrecht besessen von der Idee gewesen, etwas Großes zu schaffen: „Es war fast eine Art Aufholkapitalismus, ein nationaler Gedanke: Deutschland sollte in der Wirtschaft denselben Ruf haben wie in der Kultur – mit Leuten wie Brahms oder Beethoven.“ Die sogenannte „Deutschland AG“, jenes dichte Netzwerk aus Industrie, Banken und Politik, habe über Jahrzehnte den wirtschaftlichen Kurs Deutschlands bestimmt. Im Gespräch mit Thadeusz schlägt Richter den Bogen zur Gegenwart. Er sieht Parallelen zwischen der Gründerzeit und heutigen Start-up-Strukturen – allerdings mit entscheidenden Unterschieden: „Die 300 Männer hatten mit dem Geist heutiger Start-ups nichts zu tun. Das war die effiziente Weiterentwicklung von Dingen, die in der Gründerzeit geschaffen wurden.“ Trotz aller Krisen und Umbrüche bleibt Richter optimistisch: „Deutschland ist immer wieder auferstanden. Was ich beschreibe, ist eher der Untergang einer Kultur, nicht der Wirtschaft an sich. Aber man sollte wissen, wofür diese Unternehmen stehen – und was sie für unsere Gesellschaft bedeuten.“

34:38

Wie schnell sind Menschen bereit, im Kampf gegen den Terror ihre Menschlichkeit aufzugeben? Dieser Frage geht Michael Krons bei Im Dialog mit dem Kieler Professor für Psychologie Prof. Rainer Mausfeld nach.

45:15

Schock am höchsten jüdischen Feiertag: Ein Rechtsextremer versucht, mit selbstgebauten Waffen in eine Synagoge einzudringen. Daraufhin tötet er zwei Menschen – nur aus Zufall kommen nicht mehr Menschen ums Leben. Der Täter überträgt seine Tat live im Netz und veröffentlicht ein antisemitisches Manifest.

Kann man bei der Tat in Halle von einem Einzeltäter sprechen? Wirken die Aussagen populistischer Politiker als Katalysator für eine rechte Ideologie, die sich zunehmend im Netz bildet? Wie muss jüdisches Leben in Deutschland künftig geschützt werden?

Alexander Kähler diskutiert mit:

   Gesa Ederberg (Rabbinerin Jüdische Gemeinde Berlin)
   Anne Otto (Dipl.-Psychologin und Autorin von „Woher kommt der Hass?“)
   Oliver Malchow (Bundesvorsitzender Gewerkschaft der Polizei)
   Prof. Hajo Funke (Extremismus-Forscher)
   Boris Kalnoky (Journalist)

28:38

Sie ist das Gesicht der „#FridaysForFuture“-Bewegung in Deutschland und hat mit ihrem Buch „Vom Ende der Klimakrise“ eine Zusammenfassung ihrer Vorstellungen zum Klimaschutz vorgelegt. Im Gespräch mit Moderator Michael Krons erläutert Luisa Neubauer ihre Gedanken zum #Klimaschutz und zu den drängendsten Aufgaben, die sie für Politik und Gesellschaft sieht.

Luisa Neubauer, 1996 in Hamburg geboren, wirbt für einen gesellschaftlichen Aufbruch zum Klimaschutz. Die Vertreterin von „ fridays for future“ sieht die Bewegung immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, diese sei unprofessionell und zu naiv in ihrem Bestreben, die Bürger von einem tiefgreifenden Schutz der #Umwelt zu überzeugen. „Als ob Wahrheit mit Alter zu tun habe“, wehrt sie sich gegen solche Vorwürfe und weist auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse hin, die sie in ihrem Buch zitiert.

Sie wünsche sich, dass die Politik viel früher aktiv geworden wäre, denn die Wissenschaftler hätten schon vor Jahrzehnten auf die Klimakrise hingewiesen. Menschen sollten ihr Leben so leben können, „dass sie darauf vertrauen, dass die Regierung sich um das Klimaproblem angemessen kümmert.“

Die Grundlage der wichtigen Entscheidungen zum Klimaschutz sieht die Klima-Aktivistin darin, die Menschen von der existentiellen Bedrohung durch den Klimawandel zu überzeugen und sie zu einem Umdenken zu motivieren.

Im Gespräch mit Moderator Michael Krons warnt Neubauer, es bleibe nicht mehr viel Zeit, um in Wirtschaft und Industrie umzusteuern. Zudem kritisiert sie die viel zu zaghaften Versuche der Verantwortlichen in der Politik, Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen.

Marktwirtschaftliche Instrumente wie die Bepreisung von Emissionen hält Neubauer für viel zu zaghaft umgesetzt. Ihrer Meinung nach habe die Marktwirtschaft sogar massiv zum Klimawandel beigetragen, weil die Ausbeutung von Ressourcen kaum Geld gekostet habe.

7:19

Prof. Harald Welzer (Soziologe) zur Vorstellung der Shell-Jugendstudie.

Ist die Kritik an dem Freihandelsabkommen berechtigt? Warum löst das geplante Abkommen solche Ängste und Proteste aus?
Alexander Kähler diskutiert in der phoenix Runde mit:

   Petra Pinzler (Die Zeit)
   Stormy-Annika Mildner (Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.)
   Jacob Schrot (Initiative junger Transatlantiker)
   Michael Efler ("Mehr Demokratie e. V.")

57:14

Ein historisches Gipfeltreffen in Wales: Die Nato steht vor einem grundlegenden Wandel. Muss sich die Nato gegenüber Russland neu ausrichten? Soll sie auf Abschreckung setzen - oder auf Diplomatie und Kooperation? Und wie lassen sich in Zukunft internationale Konflikte lösen?

29:20

Ein Hitzerekord jagt den nächsten. Dürre und Starkregen in Deutschland, Waldbrände in Australien. Deutschlands beliebtester Wettermoderator Sven Plöger erklärt bei phoenix persönlich, was davon einfach Wetter ist. Und welche Rolle der Klimawandel dabei spielt.

41:55

Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) stellt in München „Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition“ vor – mit anschließender Fragestunde. Mit Professor Andreas Wirsching (Direktor Institut für Zeitgeschichte), Historiker Ian Kershaw und Christian Hartmann (Projektleiter „Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition“).